Ludwig Praehauser
Dr. Ludwig Praehauser (* 10. August 1877 in der Stadt Salzburg; † 21. Mai 1961 ebenda), war ein Kunsthistoriker und Pädagoge.
Leben
Ludwig Praehauser war der Sohn des Postbeamten (Postexpeditor) Ludwig Prähauser und seiner Frau, der Drechslermeisterstochter Theresia, geborene Markl.[1]
Er maturierte an der k.k. Lehrerbildungsanstalt in Salzburg und legte 1898 seine Lehrbefähigungsprüfung für Volksschulen ab. Darauf unterrichtete er an verschiedenen Volksschulen des Flach- und Tennengaues und arbeitete als Fachlehrer und Kunsterzieher an der Knabenbürgerschule Haydnstraße. Im Laufe des Ersten Weltkrieges erkrankte Praehauser und musste schließlich in die Frühpension treten. Er begann ein Universitätsstudium, das er 1923 mit einem Doktorat an der Universität Wien abschloss. Zwei Jahre später veröffentlichte er seine erweiterte Dissertation unter dem Titel "Kunst und unerfüllte Pädagogik. Sieben Kapitel über Kunsterziehung und pädagogische Reformen." Ab 1926 betätigte er sich nur noch als freier Schriftsteller. Er stand mit zahlreichen anderen Künstlern in Kontakt, darunter mit Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Anton Faistauer. Praehausers Ziel bestand darin, eine ganzheitliche musische Erziehung des jungen Menschen anzustreben, wie einige Werke des Autors "Das künstlerische Bild als pädagogisches Problem" (verfasst 1907) beweisen. Nach dem Anschluss 1938 fand sein Werk unter den neuen Machthabern wenig Zustimmung. Das 1938 im Entstehen begriffene Buch Kunst und unerfüllte Pädagogik (über Kunsterziehung und pädagogische Reformen) wurde nicht ausgeliefert, sondern - soweit schon gedruckt - eingestampft. 1946 erschien eine überarbeitete Neuauflage seiner Dissertation unter dem Titel "Wille zur Kunst in Österreich. Einkunstpädagogischer Beitrag zur vaterländischen Geistesgeschichte".
Praehauser war seit 1919 verheiratet mit der Kaufmannstochter Helene Maria Indra (* 17. Februar 1898).[2]
Er war Obmann des 1919 gegründeten Sonderbundes Österreichischer Künstler (1938)
Andenken
Auf dem Mönchsberg, wo er nächst der Grasmayr-Villa wohnte, erinnert seit 1979 der Dr.-Ludwig-Prähauser-Weg an ihn.
Weitere Werke von Ludwig Praehauser
- Kunst und unerfüllte Pädagogik. Sieben Kapitel über Kunsterziehung und pädagogische Reformen. Österreichischer Bundesverlag Wien, 1925
- Wie die Dichter uns Welt und Leben zeigen. Gedichte, Unser Lesebuch, Österr. Bundesverl. f.U.u.K, 1926
- Aus der Bilderwelt Albrecht Dürers. Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft u. Kunst, Wien 1928
- Von den Wegen der Menschen: Erzählende Gedichte. Bilder von Wilhelm Kaufmann, Österr. Bundesverl., 1931
- Wille zur Kunst in Österreich - Ein kunsthistorischer Beitrag zur vaterländischen Geistesgeschichte. Verlag Bindenschild, Wien, 1946
- Erfassen und gestalten - die Erziehung als Pflege formender Kräfte, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1950
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- Seber, Oskar: Vom Freihandzeichnen zur Bildnerischen Erziehung. Entwicklung und Veränderungen eines Unterrichtsfaches vor und nach 1945. Beiträge zur Geschichte der Bildnerichen Erziehung in Österreicheich. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Fakultät der Human- und Sozialwissenschaften der Universität Wien. Wien 2001, S. 253.
- www.dorotheum.com
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Stadtpfarre Salzburg-St. Andrä, Band XII, S. 47, wo der Name "Prähauser" mit Umlaut geschrieben wird.
- ↑ Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XIV, S. 133, wo der Name bereits ohne Umlaut "Praehauser" geschrieben wird.