Lauffen

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Inneres Salzkammergut
Dieser Artikel behandelt ein Thema aus dem inneren Salzkammergut in Oberösterreich. Dieses innere Salzkammergut hat zwar keine besonderen historischen Salzburgbezüge, grenzt jedoch unmittelbar an das Bundesland Salzburg und ist heute im Zusammenhang mit dem touristischen Salzkammergut mit der Salzburger Wirtschaft verbunden.


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Lauffen, Ortansicht von Nord
Altaransicht in Lauffen
Traunfluss in Lauffen
Lauffen im Schatten
Lauffen, Gemeindehaus, ehem. Atzmannsdorferische Fertigers Behausung

Lauffen ist eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Bad Ischl im oberösterreichischen Salzkammergut auf 490 m ü. A. und ehemals Hauptort des inneren Salzkammerguts.

Lage

Der Ort, einige Kilometer südlich vom Stadtzentrum Bad Ischl an die Gemeinde Bad Goisern am Hallstättersee grenzend, erlangte vor allem wegen der Wallfahrtskirche Maria im Schatten und dem dazugehörenden Kloster Bekanntheit. Mitten durch das an dieser Stelle sehr enge Tal fließt die Traun. Die Ortschaft ist als Teil von Bad Ischl im öffentlichen Nahverkehr gut erschlossen. Bad Ischl selbst ist mit dem Fahrrad leicht und Bad Goisern am Hallstättersee zu Fuß erreichbar. Alle wichtigen Gemeinden und Städte in der Region sind mit Bus- oder Bahnlinien verbunden.

Geschichte

Lauffen als Teil des Benediktinenstifts Nonnberg

Erstmals 807 wird Lauffen als louppa 807 urkundlich erwähnt, 1117 scheint es unter den Besitzungen der Benediktinerinnenabtei Nonnberg in der Stadt Salzburg als curtis Loufin sita auf. Der Name bezieht sich dabei auf die Stromschnellen (mittelhochdeutsch loufe) in der Traun.

Lauffen wird Habsburgisch

1344 bestätigte Herzog Albrecht II. den Lauffener Bürgern eine Urkunde von König Rudolf I. von Habsburg (ca. 1275/80), in der ihnen dieselben Rechte verliehen worden waren, wie sie die Gmundner Bürger innehatten. Somit ist Lauffen der älteste Markt des inneren Salzkammergutes. Hallstatt wurde erst 1311 zum Markt erhoben. Für die Markterhebung war vermutlich die Zunahme des Salzhandels in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ausschlaggebend gewesen. Zwischen 1311 und 1313 erteilte Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (Königin von Österreich) fünf Bürgern in Lauffen das Salzfertigergerechtsame. 1344 wird erstmals die Pfarrkirche ausdrücklich erwähnt (vnser Vrowen chürchen), für welche die Lauffener Bürger von jeder vorbeifahrenden Zille einen Salzpfenning einheben durften.

Seit dem 15. Jahrhundert ist in Lauffen eine Weg-, Straßen- und Brückenmaut nachweisbar. 1537 wurde durch Sprengung großer Felsen im Fluss die Durchfahrt durch den Wilden Lauffen durch das Anlegen einer Floßgasse erleichtert. Seit etwa 1390 ist eine Seilwinde (Wynde am Lawfenstain) belegt, mit der flussaufwärts fahrende Kähne über die Stromschnelle gezogen werden konnten. Die Salzschifffahrt endete mit der Eröffnung der Salzkammergutgbahn]] von Attnang-Puchheim nach Bahnhof Stainach-Irdning|Stainach-Irdning]] am 23. Oktober 1877. Einige Jahre verkehrten vor 1899 von Bad Ischl-Esplanade nach Lauffen-Gasthof "Weißes Rössl" kleine, bis zu 14 Personen fassende Ausflugsschiffe für die Kurgäste.

1849 sollte Lauffen mit seinen 399 Bewohnern und 71 Häusern der Gemeinde Goisern einverleibt werden. Auf Ersuchen der Einwohner wurde der Markt aber schließlich nach Ischl, das erst seit 1906 Bad als Zusatz trug, eingemeindet. Trotzdem wird der Marktflecken um 1850 noch neben Ischl – und dem Salzbergamt zu Gmunden – als Hauptort des Salzkammerguts genannt.

1977 schloss die Volksschule, 2001 das letzte Kaufgeschäft und 2002 wurde das Postamt Lauffen (Postleitzahl 4821), welches seit 1870 bestand, ebenfalls geschlossen. Verhindert werden konnte hingegen die Auflassung der Bahn-Haltestelle.

Salzbergwerk Lauffen

Der Salzbergbau in Lauffen war Teil des Bad Ischler Salzbergs. Im Moment verfügt das Salzburgwiki nur über die Bildinformation aus dem Buch Salzkammergut Die Welt von gestern in Farbe, Seite 96: Dort ist doppelseitig das Gelände vor der großen, steinernen Bergwerkseinfahrt in den "Kaiser Franz Josef' Erbstollen" aus dem Jahr 1923 abgebildet. Der Erbstollen befindet sich nordöstlich des Ortszentrums. 1906 wurde mit der Unterfahrung und Verbindung zum Bergbaubetrieb in Perneck, wo im 19. Jahrhundert über 260 Mann beschäftigt waren, der Bergbau Perneck aufgelassen und nur mehr über den Erbstollen abgebaut.[1]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Erbstollen zur Lagerung von Kunstgütern genutzt.[2]

Operette "Im Weißen Rössl"

Hauptartikel: Im Weißen Rössl

Ende des 19. Jahrhunderts kehrte Oscar Blumenthal im Wirtshaus "Weißes Rössl" in Lauffen ein. Dort schloss er Freundschaft mit dem Oberkellner Leopold und erkannte in der Rösslwirtin den genialen Lustspieltypus. 1897 ging dann das Lustspiel mit dem Namen "Im Weißen Rössl" von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg über die Bühne. Erst viel später, am 8. November 1930 ließ Ralph Benatzky im Berliner Großen Schauspielhaus "Im Weißen Rössl" am Wolfgangsee erstehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche "Maria im Schatten": Wallfahrtskirche, zweischiffiger Bau des 14./15. Jahrhundert, Turm 1705; Marienstatue aus Steinguss um 1400, Barockeinrichtung (z. B. zwei Seitenaltäre von 1637, Hochaltar 1719 vollendet, Kanzel von 1737)
  • Kalvarienbergkapelle (1725)
  • Gottesnamstein: Bildstock, 16. Jahrhundert
  • Bräuhaus Wildenstein: Braubetrieb von 1531 bis 1919; Teilabbruch 1898
  • Elisabeth Hospiz: Lauffen Nr. 15., ehemaliges Salzfertigerhaus mit drei Wandbildern, die Moritz von Schwind zugeschrieben werden
  • Kaiserstein: Errichtet 1837 zur Erinnerung an die Spaziergänge von Kaiser Ferdinand I. von Ischl nach Lauffen

Marienheim

Die Schwestern vom heiligen Kreuz ("Kreuzschwestern") der Provinz Westeuropa haben das ehemalige "Franzikanerklösterlein" vor über 100 Jahren übernommen. Es diente der Bevölkerung als Volksschule. Die Lauffener Bevölkerung hat hier Kulturtechniken wie schreiben und lesen gelernt. In den letzten Jahren nutzten die Kreuzschwestern das Marienheim als Schwesternerholungsheim. Da die Kreuzschwestern Lauffen verlassen, suchen sie nach einer Nachnutzung im Sinne ihres franziskanischen Ordensauftrages. Das Don Bosco Flüchtlingswerk plante ein sozialpädagogisches Jugendwohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu eröffnen. Massive Proteste der ländlichen Bevölkerung haben die Realisierung verhindert[3] [4].

Persönlichkeiten aus Lauffen mit Salzburgbezug

Bilder

 Lauffen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise