Giovanni Trapattoni

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Giovanni Trapattoni

Giovanni Trapattoni (* 17. März 1939 in Cusano Milanino/Italien) ist ein Fußballtrainer.

Karriere als Spieler

Auf der Position des Außenläufers (Mittelfeldspieler) war Trapattoni von 1953 bis 1970 für den AC Milan tätig. Danach hängte er noch eine Saison beim FC Varese an. Mit den Mailänder Rot-Schwarzen wurde er 1962 und 1968 italienischer Meister, 1967 italienischer Pokalsieger, 1963 und 1969 gewann er den Europapokal der Landesmeister, 1968 den Europapokal der Pokalsieger. Er bestritt von 1960 bis 1964 17 Spiele für das italienische Nationalteam. Sein Debüt erfolgte gegen Österreich (Dezember 1960 in Neapel bei einem 1:2), auch sein einziges Länderspieltor erzielte er gegen Österreich: Im Juni 1963 beim 1:0-Sieg Italiens in Wien. Trapattoni erhielt den Beinamen "Tedesco" ("Deutscher"), zum einen wegen seiner kampfbetonten Spielweise, aber auch auf Grund seines Äußeren mit blonden Haaren.

Karriere als Trainer

Seine imposante Titelsammlung brachte Trapattoni häufig das Prädikat "erfolgreichster Vereinstrainer der Welt" ein. Tatsächlich hat aber beispielsweie Alex Ferguson noch deutlich mehr Trophäen gewonnen. Trapattoni begann 1973 als Assistent und Nachwuchstrainer beim AC Milan, wo er 1975/76 erstmals als Cheftrainer im Einsatz war. 1977 übernahm er den Trainerposten bei Juventus Turin und startete eine Erfolgsserie sondergleichen: Sechs Meistertitel und Siege in allen drei Europacups (Meister 1984/85, Cupsiegerbewerb 1983/84, UEFA-Cup 1976/77) standen nach zehn Jahren "Juve" zu Buche. Bei Inter Mailand (1986–91) folgten ein weiterer "Scudetto" sowie der UEFA-Cup-Sieg 1990/91. Für drei Jahre kehrte Trapattoni nach Turin zurück und wurde mit "Juve" noch einmal UEFA-Cup-Sieger.

Dann folgten Wanderjahre: Zwei Mal betreute der Erfolgstrainer Bayern München (1994/95 und 199698), wobei ebenfalls ein Meistertitel heraussprang und der Italiener die deutsche Sprache in einer legendär gewordenen "Wutrede" um die Begriffe "Schwach wie eine Flasche leer" und "Ich habe fertig" bereicherte. Nach Engagements in Cagliari (1995/96) und Florenz (19982000) erfüllte sich ein Lebenstraum: Giovanni Trapattoni wurde italienischer Nationaltrainer (200004). Allerdings konnte er seinen zahlreichen Vereinstrophäen keinen Titel mit dem Team hinzufügen. 2002 schied er mit Italien bei der WM im Achtelfinale gegen Südkorea aus, 2004 bei der EM sogar schon in der Vorrunde.

Mit Benfica Lissabon folgte 2004/05 ein weiterer Meistertitel, die Rückkehr nach Deutschland beim VfB Stuttgart verlief hingegen unglücklich: Die von Trapattoni diktierte defensive Spielweise kam nicht gut an, er musste nach zwölf Unentschieden in 20 Bundesligaspielen gehen.

Am 23. Mai 2006 wurde das Engagement von Giovanni Trapattoni als Cheftrainer von Red Bull Salzburg bekannt gegeben. Sein Assistent wurde Lothar Matthäus. Die beiden lösten Kurt Jara ab, dem Ungereimtheiten bei Transfers vorgeworfen wurden.

Trapattoni als Trainer von Red Bull Salzburg

Saison 2006/07

Der Beginn von "Traps" Tätigkeit in Salzburg war von Unklarheiten über die Kompetenzverteilung geprägt. Matthäus verstand sich nicht als Co-Trainer, Trapattoni wiederum wollte kein Sportdirektor am Schreibtisch sein. Unterschiedliche Auffassungen der beiden sollten schließlich auch zum Bruch führen. Vorerst aber war Red Bull unter dem Italiener nicht zu bremsen. Schon am Ende der Herbstsaison 2006/07 lag das Team mit haushohem Vorsprung voran. International war jedoch schon früh das Ende erreicht: Aus in der Champions-League-Qualifikation beim FC Valencia und in der UEFA-Cup-Vorrunde gegen die Blackburn Rovers. Im Frühjahr fixierte die Elf den Meistertitel schon lange vor der letzten Runde. Die Chance auf das Double wurde mit dem Halbfinal-Aus (Heimniederlage gegen Mattersburg) leichtfertig vergeben. Im Juni kam es zum Bruch im Trainerduo: Lothar Matthäus war mit Transferentscheidungen nicht einverstanden, übte öffentlich Kritik und musste gehen. Amateure-Trainer Thorsten Fink stieg zum Assistenten Trapattonis auf.

Saison 2007/08

Die Herbstsaison verlief enttäuschend. In der Champions-League-Qualifikation scheiterte Red Bull knapp an Schachtjor Donezk, in der Bundesliga stotterte der Motor. Zeitweise lag der Meister nur auf dem sechsten Platz. Eine defensiv ausgerichtete Spielweise ließ immer wieder Unmut beim Publikum aufkommen. In einer "Wutrede" ließ der Trainer seinerseits die Frustration über die seiner Ansicht nach inkompetente Presse ab. Das Aus im UEFA-Cup gegen AEK Athen schien bereits das Ende von Trapattonis Salzburg-Zeit zu markieren. Er bot seinen Rücktritt an, Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz überredete ihn aber zum Bleiben. Salzburg schloss den Herbst als Zweiter, punktgleich mit Sturm Graz, ab. In der Winterpause tauchten Gerüchte über ein Interesse des irischen Verbands an Trapattoni auf. Am 11. Februar 2008 berichteten irische Medien über eine Einigung des Verbands mit Trapattoni – er soll ab Juli 2008 Teamtrainer der Football Association of Ireland werden.

Erfolge als Spieler

  • 2x italienischer Meister (1962, 1968) mit AC Milan
  • 1x italienischer Cupsieger (1967) mit AC Milan
  • 2x Europapokal der Landesmeister (1963, 1969) mit AC Milan
  • 1x Europapokal der Pokalsieger (1968) mit AC Milan

Erfolge als Trainer

  • 7x italienischer Meister (1977, 1978, 1981, 1982, 1984, 1986 mit Juventus, 1989 mit Inter Mailand)
  • 1x deutscher Meister (1997) mit Bayern München
  • 1x portugiesischer Meister (2005) mit Benfica Lissabon
  • 1x österreichischer Meister (2007) mit Red Bull Salzburg
  • 2x italienischer Cupsieger (1979 und 1983) mit Juventus Turin
  • 1x deutscher Cupsieger (1998) mit Bayern München
  • 1x italienischer Supercupsieger (1990) mit Inter Mailand
  • 1x deutscher Supercupsieger (1997) mit Bayern München
  • 1x europäischer Meistercup (1985) mit Juventus Turin
  • 1x europäischer Cupsieger-Cup (1984) mit Juventus Turin
  • 3x UEFA-Cup-Sieger (1977, 1993 mit Juventus, 1991 mit Inter)
  • 1x europäischer Supercup (1984) mit Juventus
  • 1x Europa/Südamerika-Cup ("Weltcup"; 1984) mit Juventus

Quellen