Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg

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Der Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg befasst sich mit der architektonischen Begutachtung großer Bauprojekte in der Stadt Salzburg.

Allgemeines

Der Gestaltungsbeirat befasst sich ausschließlich mit Projekten außerhalb der Altstadtschutzzone.

Die Mitglieder des Gremiums, fünf bis sechs an der Zahl, sind internationale Fachleute auf dem Gebiet der Architektur, der Landschaftspflege oder der Stadtplanung und werden vom Gemeinderat für eine Funktionsperiode von drei Jahren bestellt. Alle 18 Monate wechselt dabei nur ein Teil der Mitglieder (meist für drei Jahre), um größere Kontinuität zu garantieren.

Der Gestaltungsbeirat tagt sechsmal im Jahr.

Mitglieder

Der Gestaltungsbeirat setzt sich für die halbe Funktionsperiode von Jänner 2017 bis Juni 2018 wie folgt zusammen:

  • Arch. Univ.-Prof. Walter Angonese, Vorsitzender (Kaltern, Südtirol)
  • Dipl.-Ing. Bernardo Bader (Dornbirn, Vorarlberg)
  • Arch. Dipl.-Ing. Ernst Beneder (Wien)
  • Arch. Prof. Marianne Burkhalter (Zürich)
  • Dipl.-Ing. Anna Detzlhofer (Büro DnD, Wien)

Bekannte ehemalige Mitglieder des Gestaltungsbeirat sind unter anderem die Architekten Gustav Peichl, Gerhard Garstenauer, Wilhelm Holzbauer, Ursula Spannberger, Peter Riepl und Rüdiger Lainer oder auch ausländische Experten wie Massimiliano Fuksas (Planer des Europarks), Marie-Claude Bétrix (Heizkraftwerk Mitte) und die Niederländerin Nathalie de Vries.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


"Wenn ich die Arbeit des Gestaltungsbeirates benoten müsste, würde ich ihm 'Eins minus' geben." Die Gründerin der Initiative Architektur in Salzburg, Ursula Spannberger, ist voll des Lobes über die Einrichtung, die seit nunmehr 25 Jahren die Bautätigkeit in der Stadt Salzburg begutachtet und eigene Studien für Stadtteile und Einzelregionen in Auftrag gibt. Spannberger war selbst von 2003 bis 2006 Mitglied dieses Gremiums. Am 22. Jänner 2008 zog die Salzburger Architektin in der 150. Sitzung des Beirats Resümee über dessen Arbeit.

"Der Gestaltungsbeirat ist eine Erfolgsgeschichte für die Stadt Salzburg", ist Spannberger überzeugt. Als kleines Zeichen der internationalen Anerkennung dieser Einrichtung hält sie ein Buch "Salisburgo verde", das "grüne Salzburg", eines renommierten italienischen Verlags in Händen. "Das Beispiel Salzburg hat in unzähligen Städten Europas Nachahmung gefunden."

Ursprünglich von Johannes Voggenhuber als Beratungsgremium für die Politik eingeführt, hat der Beirat inzwischen Rechtsstatus erhalten. In ihrem Rückblick auf 149 Sitzungen hält Spannberger fest, dass sich gegenwärtig Dinge komplettieren, die seit Anbeginn Thema der Beratungen waren. Beispiel Bahnhof-Vorplatz: Der befasste schon die ersten Sitzungen im Jahre 1984. "Wenn die Umgestaltung fertig ist, wird erst klar werden, wie gut alles funktioniert", ist Spannberger überzeugt - mit der Einschränkung: "vorausgesetzt, man bringt den Busverkehr besser in den Griff."

Spannberger würdigt unter anderem Langzeitprojekte wie Planungen im Bereich Sterneckstraße, Baumaßnahmen wie den Europark oder die Volksbank in der Saint-Julien-Straße. Selbst strittige Bauten wie das Heizkraftwerk Mitte reiht die Architektin in die Liste der nach ihrer Meinung positiven Projekte des Gestaltungsbeirats ein. Im Blick nach vorn wünscht sich Ursula Spannberger die Zusammenführung von Gestaltungsbeirat und Altstadtkommission des Landes und deren Rückführung in die Kompetenz der Stadtpolitik.

Positiv bewertet die Architektin die Aussage von Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste), Stadtentwicklung an den Maßstäben Nachhaltigkeit beim Bauen und Umweltschutz zu betreiben. Spannbergers Vision: "Ich träume davon, dass auch die Umlandgemeinden und der Speckgürtel Salzburgs in den Wirkungsbereich des Beirates kommen."

Geschichte

Institution

Ursprünglich wurde der Gestaltungsbeirat im Rahmen der Architekturreform von 1983 durch den damals für Bau- und Raumordnungsangelegenheiten zuständigen Stadtrat Johannes Voggenhuber als Beratungsgremium für die Politik eingeführt. 1993 erhielt er durch Verankerung im Raumordnungsgesetz und Verordnung der Salzburger Landesregierung Rechtsstatus. Er wurde auch zum Modell für gleichartige Einrichtung in anderen Bundesländern und in Deutschland, der Schweiz und Südtirol und fand europaweite Beachtung.

2002 forderte die FPÖ im Hinblick auf ein "Gestaltungschaos à la Heizkraftwerk Mitte" die Abschaffung des "Verunstaltungsbeirates"; auch die ÖVP schlug Änderungen in der Art der Bestellung und Zusammensetzung vor. Beide Initiativen fanden aber im Stadtsenat und im Gemeinderat keine Mehrheit.

Funktionsperioden und Vorsitzende

Die Nummerierung der Funktionsperioden, Namen und Funktionsdauer des jeweiligen Vorsitzenden und die jeweilige Zeitspanne ergeben sich aus der folgenden Übersicht:

Nr. Zeitraum Vorsitzender
1. 12/1983 – 12/1985 Wilhelm Holzbauer
2. 01/1986 – 02/1988 ?
3. 03/1988 – 04/1991 Gustav Peichl
4. 05/1991 – 05/1994 Otto Steidle
5. 07/1994 – 08/1995 Ingeborg Kuhler
09/ 1995 – 06/1997 Marie-Claude Bétrix
6. 07/1997 – 06/2000 Max Bächer
7. 07/2000 – 12/2001
01/2002 – 06/2003 Klaus Kada
8. 07/2003 – 12/2004
01/2005 – 06/2006 Rüdiger Lainer
9. 07/2006 – 12/2007
01/2008 – 06/2009 Elke Delugan-Meissl
10. 07/2009 – 12/2010
01/2011 – 06/2012 Peter Riepl
11. 07/2012 – 12/2013
01/2014 – 07/2015 Elsa Prochazka
12. 07/2015 – 06/2018 Walter Angonese
13. 07/2018 – 06/2021

Mitglieder

Um "die in Salzburg verlorene Beziehung zur italienischen Architektur wieder aufzunehmen", berief Voggenhuber einen italienischen Architekten in den Gestaltungsbeirat. Später wurde dieser durch Fachleute aus Deutschland und der Schweiz, vereinzelt auch aus Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden, Kroatien und Finnland verstärkt. 1992 wurde erstmals eine Frau berufen, ab 2003 wurde auf Geschlechterparität geachtet, zeitweise bestand auch eine weibliche Mehrheit.

Vor Einführung des Prinzips des teilweisen Mitgliederwechsels zur Mitte der Funktionsperiode dauerte eine Mitgliedschaft grundsätzlich nur eine Funktionsperiode, danach oft Teile von mehr als einer Funktionsperiode. Es ist daher übersichtlicher, die Liste der Mitglieder zweizuteilen:

Bis 1997 (1. bis 5. Gestaltungsbeirat):

  • 1. Gestaltungsbeirat (Dezember 1983 – Dezember 1985):
  • 2. Gestaltungsbeirat (Jänner 1986 – Februar 1988):
  • 3. Gestaltungsbeirat (März 1988 – April 1991):
    • Arch. Ernst Gisel, Zürich
    • Arch. Prof. Johann Georg Gsteu, Wien
    • Arch. Dr.-Ing. Christoph Hackelsberger, München
    • Arch. Prof. Gustav Peichl (Vorsitzender), Wien
    • Dipl.-Ing. Norbert Steiner, St. Pölten
  • 4. Gestaltungsbeirat (Mai 1991 – Mai 1994):
    • Dr. Dipl.-Ing. Paulhans Peters, Dietramszell, Bayern
    • Prof. Dott. Arch. Luciano Semerani, Triest
    • Prof. Arch. Dipl.-Ing. Otto Steidle (Vorsitzender), München
    • Dipl.-Ing. Norbert Steiner, St. Pölten
    • Arch. Francy Valentiny, Remerschen, Luxemburg
    • Arch. Dipl.-Ing. Maria Auböck (seit Februar 1992), Wien
  • 5. Gestaltungsbeirat (Juli 1994 – Juni 1997):
    • Arch. Prof. Dipl.-Ing. Ingeborg Kuhler (Vorsitzende bis August 1995), Berlin
    • Arch. Dipl.-Ing. ETH Marie-Claude Bétrix (Vorsitzende ab Sept. 1995), Erlenbach, Schweiz
    • Arch. Massimiliano Fuksas, Rom
    • Arch. Dominique Perrault, Paris
    • Arch. Dipl.-Ing. Florian Riegler, Graz
    • Prof. Dipl.-Ing. Peter Latz, Kranzberg, Bayern
  • Ab 1997 (dem 6. Gestaltungsbeirat):
    • 07/1997-12/2000: Prof. Dott. Gilberto Botti, München
    • 07/1997-12/2000: Arch. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Garstenauer, Salzburg
    • 07/1997-12/2000: Prof. Arch. Dipl.-Ing. ETH Annette Gigon, Zürich
    • 07/1997-12/2001: Arch. Dipl.-Ing. ETH Carl Fingerhuth, Basel
    • 07/1997-12/2001: Otto Kapfinger, Wien
    • 07/1997-12/2001: Prof. Dipl.-Ing. Max Bächer (zeitweise Vorsitzender), Darmstadt
    • 07/2000-06/2003: Arch. Mag. Ing. Fritz Lorenz, Salzburg
    • 07/2000-06/2003: Univ.-Prof. Stefano De Martino, Innsbruck
    • 07/2000-06/2003: Arch. Dipl.-Ing. Hilde Léon, Berlin
    • 01/2002-06/2003: Prof. Dipl.-Ing. ETH Flora Ruchat-Roncati, Zürich
    • 01/2002-12/2004: Prof. Dipl.-Ing. Julia B. Bolles-Wilson, Münster
    • 01/2002-12/2004: Prof. Dipl.-Ing. Klaus Kada (Vorsitzender), Graz
    • 07/2003-06/2006: Arch. Dipl.-Ing. Ursula Spannberger, Salzburg
    • 07/2003-06/2006: Prof. IR Nathalie de Vries, Rotterdam, Niederlande
    • 07/2003-06/2006: Mag. arch. Marta Schreieck, Wien
    • 07/2003-12/2007: Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Rüdiger Lainer (zeitweise Vorsitzender), Wien
    • 01/2005-12/2007: Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Hannelore Deubzer, München bzw. Berlin
    • 01/2005-06/2009: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. phil. Kari Jormakka, Helsinki ([[Finnland]]) bzw. Wien
    • 07/2006-06/2009: Arch. Dipl.-Ing. Dietmar Feichtinger, Wien
    • 07/2006-06/2009: Arch. Dipl.-Ing. Helena Paver Njiric, Zagreb, Kroatien
    • 07/2006-12/2010: Arch. Dipl.-Ing. Elke Delugan-Meissl (zeitweise Vorsitzende), Wien
    • 01/2008-12/2010: Arch. Dipl.-Ing. Much Untertrifaller, Bregenz
    • 01/2008-06/2012: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Gabriele G. Kiefer, Berlin
    • 07/2009-06/2012: Dipl.-Arch. HBK Heinz Schoettli, Bregenz
    • 07/2009-06/2012: Ao. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Dörte Kuhlmann, Wien
    • 07/2009-12/2013: Arch. Dipl.-Ing. Peter Riepl (zeitweise Vorsitzender), Linz
    • 01/2011-07/2015: Arch. Univ.-Prof. Mag. arch. Elsa Prochazka (Vorsitzende), Wien
    • 07/2012-07/2015: Mag. arch. Marie-Therese Harnoncourt, Wien
    • 07/2012-12/2016: Prof. Dipl.-Ing. Susanne Burger, München
    • 07/2012-06/2018: Arch. Univ.-Prof. Walter Angonese (zeitweise Vorsitzender), Kaltern, Südtirol
    • 01/2014-12/2016: Arch. Prof. Arno Brandlhuber, Berlin
    • 07/2015-12/2016: Dipl.-Ing. Bernardo Bader, Dornbirn
    • 07/2015-06/2018: Arch. Prof. Marianne Burkhalter, Zürich
    • 01/2017-12/2020: Arch. Dipl.-Ing. Ernst Beneder, Wien
    • 01/2017-12/2020: Dipl.-Ing. Anna Detzlhofer, Büro DnD, Wien

Quellen

Siehe auch

Weblink