Eisengewerke Achthal

Die wechselvolle Geschichte der Eisengewerke Achthal im Rupertiwinkel begann am 2. Oktober 1537 durch die Gründung von Fürsterzbischof Matthäus Lang, von der das Bergbaumuseum Achthal noch Zeugnis gibt.
Geschichte
Abgebaut wurde Eisenerz im Erzbergbau am Teisenberg. Vermutlich bestand der Abbau bereits seit der Römerzeit.
Am Gründungstag der Eisengewerke, dem Erchtag, erhielten wagemutige Männer des Fürsterzbistums Salzburg wie die Gebrüder Thenn (Münzmeister der Münze Salzburg), die Gebrüder Fröschlmoser (Berg- und Münverwalter), Dr. Niklas Riebeisen (fürstlicher Rat), Veith Schaertlein (Hofmeister), Christoph Perner (Kammerschreiber), Wolfgang Griesstaetter (Propst des Augustiner-Chorherrenstifts Höglwörth und andere "Mitverwandten" eine förmliche Verleihungsurkunde.
1543 bestand die Gewerkschaft (vergleichbar mit einer Aktiengesellschaft) aus neun Gewerken.
Das Roheisen fand sehr guten Absatz vor allem in Hammerwerken um die Stadt Salzburg und in Thalgau. Es entstand unter anderem ein Hammerwerk in der Pfarre Ainring im Gebiet zwischen Au und Feldkirchen, das später den Namen Hammerau erhielt.
Die am 18. März 1650 verfasste Gesellschaftsordnung wurde den Zeitbedürfnisse mit einer neuen vom 19. Oktober 1764 angepasst.
Mit der Trennung des Rupertiwinkels von Salzburg 1816 kam es zu einer Grenzsperre für Eisen nach Österreich. Umgekehrt - Eisenausfuhr von Österreich nach Bayern - gab es aber keine Zölle oder Beschränkungen. Die Österreicher wiederum hatten schwedisches Eisen, das englische Schiffe als Ballast bei ihren Fahrten nach Triest, Küstenland, transportierten. Trotz dieser Absatzschwierigkeiten war die Gewerkschaft auch noch im 19. Jahrhundert mit den Geschäften zufrieden.
Bei der Vollversammlung der Eisengewerke Achthal am 22. November 1919 wurde der Beschluss gefasst, die Eisengewerke Achthal wegen geringer Rentabilität zu verkaufen und den gewerkschaftlichen Besitz aufzulösen. Mit der Auflösung wurde Dr. Georg Mussoni betraut, der als Vertreter des im Besitze größerer Gewerkenanteile befindlichen Erhardspitalfondes der Stadtgemeinde Salzburg, dem Verwaltungsausschuss der Gewerkschaft angehörte.
Der Bergbau samt den Gebäulichkeiten in Neukirchen übernahm der bayerische Staat, während der Hochofen, das Gußwerk und die dazu gehörigen Objekte von einem Herrn aus Traunstein übernommen wurden. [1] Das bayerische führte den Bergbau-Betrieb noch bis zum 12. Dezember 1925 weiter.
Zum Zeitpunkt waren unter anderen folgende Personen aus Salzburg Gewerke:
- Fürsterzbischöfliches Priesterhaus
- Erhardspital
- Dr. Otto Spängler
- St. Johanns-Spital
- Marie von Barchetti, geborene Spängler
- Henriette Weinkamer, geborene Spängler
- Antonie Baronin Widerhofer, geborene Spängler
- Dr. Hermann Spängler
- Ing. Ludwig Spängler
- Maximilian Freiherr von Imhof
- Benediktinerstift St. Peter
- Ludwig Pezolt
Produkte der Eisengewerke
Vom Eisenwerk Achthal wurde 1563 der bekannte "Eiserne Bär" gegossen,[2] von dem sich die Bezeichnung für das "Gäßchen zum eisernen Bären" (heute "Franz-Josef-Kai") ableitete.[3]
Quellen
- www.dorfzeitung.com
- www.zobodat.at, pdf: Eisengewerkschaft Achthal, eine altsalzburgische Aktiengesellschaft 1537–1919 von Dr. Georg Mussoni, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde