Salzburger Brunnen
Der Artikel Salzburger Brunnen bietet Informationen rund um das Thema Brunnen im Bundesland Salzburg.
Geschichte
Brunnen können architektonische (Kunst)Werke sein, aber auch einfache Anlagen, die nur zur Beförderung von Wasser an die Erdoberfläche verwendet werden.
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren eigene Hausbrunnen zur eigenen Wasserversorgung im Land Salzburg noch fast selbstverständlich. So konnte der tägliche Bedarf an Brauch- und Trinkwasser durch Pump- oder Laufbrunnen gedeckt werden. Angelegt wurden die Brunnen von Brunnenmacher, einem eigenen Beruf. Meist spürten sie die Quelle selbst auf. Im Winter war allerdings die Wasserversorgung problematisch, da beispielsweise Hausbrunnen vereisten. Grundwasserabsenkungen waren ein anderes Problem für Brunnen in früherer Zeit.
Salzburger Brunnen versorgten in Gemeinden, meist an zentralen Plätzen errichtet, die Bevölkerung mit Trinkwasser. Aber nicht nur an zentralen Orten wurde Brunnen errichtet. Es gab sie auch an wichtigen Straßenkreuzungen oder bei Poststationen, wo die Pferde der Kutschen gewechselt wurden.
Die Wichtigkeit von frischem Wasser in Brunnen wurde durch Darstellungen von Heiligen in diesen Brunnenanlagen unterstrichen. Zu Quellenpatronen und Wasserheiligen zählen der Apostel Petrus (Beispiel der Petrusbrunnen im Stiftshof der Benediktiner-Erzabtei St. Peter), Christophorus, Florian (Beispiel Florianibrunnen am Alten Markt in der Altstadt von Salzburg), Johannes Nepomuk, Koloman (Beispiel das Kolomansbründl bei der Kolomanskirche am Kolomansberg in Thalgau, wo es leider keinen Brunnen mehr gibt) oder Wolfgang von Regensburg (am Falkensteinweg gibt es eine Brunnenkapelle).
Es gab unterschiedliche Brunnenarten wie Haus-, Markt-, Stadt-, Tauf-, Pilger-, Bade- oder Heilbrunnen, um einige Beispiele zu nennen. Bei der Augenbründlquelle bei St. Brigida stand bis zur Neufassung der Quelle ein schlichtes Steinbecken als Brunnen. Heute ist das Brunnenbecken in einem Felsblock künstlerisch verarbeitet. In Wald im Pinzgau steht eine Kapelle über dem Brunnen einer Heilquelle, die Augentrostkapelle. Auch bei anderen Quellen, dessen Wasser man eine Heilkraft nachsagt(e), wurden kleine Kapellen über die Brunnen errichtet. In Maria Plain findet man einen Pilgerbrunnen, den Jakobsbrunnen. 1624 ließ Fürsterzbischof Paris Graf Lodron über dem Gnadenbrunn zu Ponach in Tittmoning im Rupertiwinkel, das damals zum Fürsterzbistum Salzburg gehörte, eine neue Kirche über dem Brunnen errichten, die heutige Wallfahrtskirche Maria Ponlach.
Sonderarten von Brunnenanlagen
Eine Sonderart bei Brunnenanlagen stellen die Pferdeschwemmen dar. Das sind Brunnen, die von zwei Seiten mit begehbaren Schrägen angelegt wurden, damit man Pferden zum Tränken und Waschen hineinführen konnte. In der Salzburger Altstadt gibt es noch zwei solche Schwemmen, die Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz und die Kapitelschwemme am Kapitelplatz.
Künstlerisch gestaltete Brunnenanlage
Es gibt viele Beispiele in Salzburg von künstlerisch gestalteten Brunnenanlagen. Dazu zählen der bekannte Residenzbrunnen in der Altstadt, der Brunnen der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg oder der Österreich-Brunnen von Friedensreich Hundertwasser in der Gartenanlage des Grandhotels in Zell am See.
Trinkwasserversorgung heute
Heute erfolgt die Wasserversorgung der Salzburger Bevölkerung durch Wasserleitungen, die von zentralen Brunnenanlagen aus angelegt werden. Es gibt jedoch noch kleine Trinkwasserbrunnen in Gemeinden, bei den Passanten Trinkwasser erhalten. Der Artikel Trinkwasserbrunnen in der Stadt Salzburg beschäftigt sich mit diesen in der Stadt Salzburg. Auch in der Marktgemeinde Thalgau gibt es einen Trinkwasserbrunnen im Zentrum.
Brunnen Salzburger Städten
Mit den mehr als 100 Brunnen in der Stadt Salzburg beschäftigt sich der Artikel Brunnen in der Stadt Salzburg. Für Hallein gibt es den Artikel Brunnen in der Stadt Hallein
Brunnen in Salzburger Gemeinden
- Dorfbrunnen Anif
- Ziehbrunnen Maria Plain, 1692
- Dorfbrunnen Lamprechtshausen
- Dorfbrunnen Seeham
- Hausbrunnen Geiersberger Berndorf
- Via Nova Brunnen Berndorf
Beispiele von weiteren Brunnen
Bei der "Löwenquelle" in Unken kommt das heilkräftige Trinkwasser aus dem Mund eines steinernen Löwen und wird in einem kleinen Steinbecken aufgefangen. Im ehemaligen Kurort Bad Fusch in Fusch an der Großglocknerstraße wird die einzig heute noch bestehende Heilquelle, die Fürstenquelle, in einem zweiteiligen Brunnenbecken aufgefangen.
Bilder
Bilder von Brunnen in Stadt und Land Salzburg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quelle
- Gertraud Steiner: Wundervolles Wasser, Juni 2012, Verlag Anton Pustet