Salzachregulierung
Die Geschichte der Salzachregulierung begann 1820. Seither hat man versucht, den Lauf der Salzach mit Beton und Steinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren.
Geschichte
Im Land Salzburg
Schon 1584 wurde der Wasseraustausch des Zeller Sees durch die Salzach durch eine Salzachregulierung weitgehend unterbunden. Es kam nur mehr fallweise zu Hochwässer. Der heutige Wasserstand wurde mit der Tieferlegung der Salzach durch Sprengung der Brucker Schwelle ab 1852 erreicht. Das Kaiser-Franz Denkmal in Stuhlfelden von 1837 erinnert an Kaiser Franz I., der durch die Salzachregulierung den Pinzgau urbar gemacht hat.
Landespräsident Sigmund Graf von Thun-Hohenstein förderte den Ausbau der Salzburg-Tiroler-Bahn und die wichtige Salzachregulierung im Oberpinzgau.
In der Stadt Salzburg
Karl Freiherr von Schwarz engagierte sich Mitte des 19. Jahrhunderts für die Stadterweiterung von Salzburg. Dabei musste er gemäß einem mit der Stadt geschlossenen Vertrag die Salzach regulieren. Die durch diese Salzachregulierung gewonnenen Grundstücke durfte er behalten und weiterverkaufen. Es sind dies die Bereiche am Gisela- und Elisabethkai.
Am 28. Juli 1851 begann die Demolierung der Salzburger Stadtmauer im Bereich des Klampferertor und Klausentors als erster Schritt einer Salzachregulierung. Der Maler und Gemeinderat Josef Mayburger setzte dabei die S-Form der Verbauung innerhalb des Stadtgebiets durch. Von Schwarz wollte das Material der Müllner Schanzennbefestigung als Material für seine Salzachregulierung in diesem Bereich verwenden, was aber wieder verworfen wurde. Diese Regulierungsarbeiten wurden 1862 bis zur Eisenbahnbrücke beendet.
Die Arbeiten zwischen Stadtbrücke und Karolinenbrücke konnten 1873 zu Ende gebracht werden und man begann mit der Errichtung der Kaivillen am Giselakai.
Sanierungsmaßnahmen im 21. Jahrhundert
Das größte Problem entstand durch die rascher Vertiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen. Bis zu 23 Meter tief hat sich die Salzach in ihr Flussbett gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim Kraftwerk Urstein im Mündungsgebiet der Königsseeache oder im Abschnitt zwischen Bergheim und Oberndorf sehr anschaulich erleben. Diese Auswaschungen führten zum Einsturz der Autobahnbrücke am 13. August 1959.
Nun arbeitet man an der Anhebung der mittleren Salzachsohle um 1,8 Meter bei Oberndorf. So soll die derzeitige canyonartige Landschaft wieder ausreichend mit einer Unterschicht Kies bedeckt werden. Was auch positive Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und die die Ufer flankierende Aulandschaft haben. Dafür plant man eine neuartige Sohlabstufung, die auch das Passieren von kleinern Booten gewährleistet, wie sie zum Beispiel für das Schifferstechen eingesetzt werden.
59 Kilometer gemeinsame Salzach-Grenze Bayern - Salzburg gilt es mit einem Kostenaufwand von rund 300 Mill. Euro wieder zur sanieren. Grundlage für alle Maßnahme bildet der am 1. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) geschlossene Vertrag von Regensburg. Diese sieht eine intensive Zusammenarbeit bei wasserwirtschaftlichen Belangen beider Nachbarschaftsstaaten vor.
Diesem Vertrag gingen die Vermessung der Staats- und Landesgrenzen 1816 und 1819 voraus. Der Staatsvertrag von 14. April 1816 zwischen Bayern und Österreich, geschlossen in München, brachte ja das Erzbistum Salzburg zu k.u.k. Österreich. Diese Grenzveränderungen machten umfangreiche Vermessungsarbeiten im Salzburger Raum notwendig. Simon von Stampfer hatte an der raschen Neuvermessung durch Angabe entsprechender Messapparate und Vermessungsmethoden daran wesentlichen Anteil. Nach Abschluss dieser Vermessungen folgte ein weiterer Staatsvertrag, geschlossen am 24. Dezember 1820 in Salzburg, "die Richtung der nassen Grenze zwischen Saale und Salzbach betreffend"[1].
Quellen
- Stadtbefestigung Salzburg
- Salzburgwiki-Beiträge
- der Zeller See in Bestform
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- ↑ Quellen Beitrag in den Salzburger Nachrichten am 20. März 2009 zum Weltwassertag und Simon von Stampfer]