Gstättengasse
Die Gstättengasse ist eine Gasse in der Altstadt von Salzburg.
Sie zieht sich vom Gstättentor entlang des Mönchsbergs bis zum Klausentor. Dabei führt sie an der Ursulinenkirche vorbei.
Geschichte
Felssturz
In der Nacht vom 15. auf 16. Juli 1669 kam es zu zwei schweren Felstürzen. Dabei lösten sich gewaltige Steinmassen vom Mönchsberg und begruben die an den Fels gebaute Häuserzeile samt zwei kleinen Kirchen unter sich. Nach dem ersten Felssturz eilten die Bewohner zu Hilfe und wurden ihrerseits Opfer des bald folgenden zweiten Felssturzes, insgesamt 220 Tote. Um solche Ungücke zu verhindern, wurden 1778 Bergputzer eingestellt.
An sie erinnern Gedenktafel an der Ursulinenkirche in der Gstättengasse und im Sebastiansfriedhof.
Kavernen 1595
Urkundlich erwähnt wurde eine Brauerei, nämlich die Stieglbrauerei zu Salzburg als Prew an der Stiege erstmals 1492. Der Erfolg der Brauerei, die in der Gstättengasse - Griesgasse (heute Gesundheitsamt) angesiedelt war, veranlasste 1585 die Brauerei zur Lagererweiterung. Einerseits entstand der heutige Stieglkeller und andererseits könnten auch die Häuser in der Gestättengasse zur Bierlagerung gedient haben.
Jedenfalls kaufte eine Brauerei im Jahr 1700 fünf Häuser in der Gstättengasse. Er ließ alle fünf Fassaden vereinheitlichen und in den Häusern Nr. 27 bis 29 wurden die Kavernen im Mönchsbergfelsen zur kühlen Lagerung des Bieres genutzt. Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ließ 1595 diese Kavernen schlagen.
Von 1959 bis 1961 baute die Weinkellerei Marsoner Rainer diese Kavernen weiter aus, um in diesen neu gewonnenen Lagerräumen Weintanks aufzustellen. Ende der 1990er Jahre wechselte dann der Besitzer und die Wüstenrot Versicherung AG erwarb die Häuser. Mit einem Aufwand von 4,6 Millionen Euro sanierte das Unternehmen Häuser und Kavernen. Es entstanden attraktive Kellergewölbe für Veranstaltungen, ein neuer 60 m langer Tunnel im Nagelfluh verbindet die Kavernen mit den Mönchsberggaragen und dem Mönchsbergaufzug.
Insgesamt wurden so 1.000 m² Veranstaltungsfläche im Berg gewonnen. Die kleine Taverne hat eine Fläche von 174 m², die große 285 m³ und bietet Platz für etwa 300 Personen. Daneben wurde noch ein historische Juwel restauriert, ein 400 Jahre altes Kellergewölbe.
Erreichbarkeit
Quellen
- Josef Hübl Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, 1974
- Beitrag Salzburger Nachrichten, 1. September 2007 Vom Bierlager zum Veranstaltungszentrum