Mathäus Jungwirth

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Dr. Mathäus Jungwirth (* 27. November 1779 in Romansdorf bei Esternberg OÖ; † 8. Jänner 185 in Neumarkt) war für viele Jahre (1814-1847) Bezirksarzt von Neumarkt.

Leben

Am 12. Oktober 1802 promovierte Mathäus Jungwirth nach dem Studium der Arzneikunde an der Universität Wien. Am 16. Juli 1804 wird er im kurfürstlichen Herzogtum Salzburg zum Landphysiker in Radstadt bestellt. Vom 8. April 1805 ist ein Schreiben von seiner Hand erhalten, in dem er darum bittet Schreibmaterialien vom Pfleggericht in Radstadt frei beziehen zu können. Er beschreibt darin einen Teil seiner Tätigkeit und nimmt auch auf seine geringen Einkünfte Bezug: "...Denn nicht nur an den löbl. Medizininalrath sind alle Postag, sonders auch an die löbl. Pfleggerichte Radstadt und Werfen alle Augenblik mehrere Berichte abzugeben. Die hiesigen Physikats-Einkünfte sind ferner, wegen der hier bestehenden Apotheke, gewis um 200fl leichter als die der übrigen kurfürstl. Land-Physiker. Der Bittsteller hoffet daher, daß sein Ansuchen um so mehr gnädig bewilliget werde, als er wegen der Pferde-Krankheit stets eine Menge Berichte einsenden muß..." Die Bitte wurde ihm nicht gewährt.[1]

Im Juli 1805 wurde Jungwirth auf das Physikat zu St. Johann versetzt, weil Dr. Wolfgang Oberlechner (1765-1829) die Stelle in Radstadt erhielt. Dazu musste er die Gemeinden Gastein, Goldegg und Großarl mitversorgen. Am 30. September 1806 heiratete Mathäus Jungwirth in der Vikariatskirche zu Radstadt Francisca von Pichl (1791-1850), die zu diesem Zeitpunkt erst 15 Jahre alt war. 1808 als Dr. Oberlechner von seiner Physikatsstelle in Radstadt zurücktrat, bewarb sich Dr. Jungwirth darum mit der Einschränkung: "wenn sich nicht über kurz oder lang eine schickliche Gelegenheit zu einer einträglicheren Beförderung ereignen sollte". In den Jahren 1810, 1811 und 1811 wurden die Kinder Ludwig Ferdinand, Aloisia Stephanie Jakoba und Wilhelm Ferdinand geboren, die alle als Säuglinge verstarben. [2]

Bei der Organisierung des Medizinalwesens im Jahre 1814 - als Salzburg ein Teil Bayerns war - wurde Dr. Jungwirth zum Landgerichtsarzt I. Klasse nach Neumarkt berufen. Er behielt diese Stelle auch unter dem Wechsel zur österreichischen Monarchie 1816. Am 18. August 1818 wurde er zum Districtsarzt von Neumarkt mit einem Jahreslohn von 600fl befördert. Hier bekam er auch drei Söhne nämlich 1814 Ferdinand, 1819 Johann Georg August [3] und 1821 Franz. Gemeinsames Wohnhaus der Familie war das Haus Neumarkt Nr. 59 - wobei trotz des Vorhandenseins eines "Jungwirth-Hauses" in Neumarkt noch keine eindeutige Zuordnung getroffen werden konnte. Zwei seiner Söhne starben vor Mathäus Jungwirth, der überlebende August Jungwirth studierte allerdings Medizin in Padua und trat 1847 bei dessen Pensionierung die Nachfolge des Vaters an.

Am 10. August 1850 starb Franziska Jungwirth im Alter von 60 Jahren an Auszehrung[4] und am 8. Jänner 1858 verstarb auch Mathäus Jungwirth im Alter von 79 Jahren an Altersschwäche.[5]

  1. [SLA kurf. u k.k. österr. Reg. XI 037 Jungwirth]
  2. [1]
  3. [2]
  4. [3]
  5. [4]