Penninghof

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Der Penninghof (Sitz Obkirchen) ist ein alter Salzburger Ansitz oberhalb des Marktes Taxenbach.

Lage

Der Penninghof – heute ein Bauernhof - mit der Adresse Gschwandtnerberg, Haus-Nr. 17, steht weithin sichtbar auf einer kleinen Hangterasse oberhalb der Pfarrkirche von Taxenbach.

Entstehungsgeschichte

Josef Lahnsteiner vermutet, dass der Penninghof jenes Schloss ist, das Erzbischof Friedrich supra forum, ober dem Markte in den Jahren 1321 und 1322 erbauen ließ, was dann Anlass zum Krieg mit Wulfing von Goldegg war. Da aber der Erzbischof im Jahr 1323 die alte Burg auf dem Taxenbacher Schlossberg von Wulfing kaufte, fiel der Grund für die Errichtung einer neuen Burg zum Schutz des Gebietes weg. Möglicherweise könnte daher aus der noch nicht vollendeten Burg oberhalb des Marktes der Penninghof entstanden sein.

Gebäude

Das schmucklose Gebäude ohne der sonst für die alten Salzburger Ansitze typischen Eckerker und Ecktürmchen (Beispiele sind u.a. Schloss Prielau in Zell am See und Schloss Saalhof in Maishofen) ist ein Nord-Süd ausgerichteter dreigeschossiger Bau mit Satteldach mit beidseitigem Schopf. Das heute existierende Gebäude stammt in den unteren Teilen etwa von 1460. Der Penninghof hat gotisch abgefaste Fenster und in zwei Zimmern eine Kassettendecke. Oberhalb des Einganges befanden sich noch Reste eines gemalten Wappens der Penninger. Durch wiederholte Brände wurden im Laufe der Jahrhunderte innen und außen Baumaßnahmen ergriffen, die das Gebäude heute in einem etwas verfälschten Eindruck erscheinen lassen.

Besitzer

Die frühesten Erwähnungen stammen aus den Jahren 1427 bis 1429. Hans Strasser zu Straß hat ein erzbischöfliches Lehen, „ain gut genant Obkirchen gelegen in Tachsenpacher gericht“ inne. Er übergibt den Hof als Morgengabe 1433 an seine Hausfrau Margaretha, Tochter des Mathensen des Thürndl. Nach Hans Strasser wird der Ansitz von seiner Witwe und Elspet Hoflingerin an die minderjährigen Kinder des Michael Emhofer , deren Lehensträger Wilhelm Penninger ist, veräußert. In der Zeit zwischen 1466 und 1484 wird Wilhelm Penninger in dieser Funktion mehrfach urkundlich erwähnt. Vor 1490 geht das Gut in seinen Besitz über. Ihm folgen als Besitzer seine Erben Ulrich Penninger, verheiratet mit Ursula, und dessen Bruder Andreas Penninger. Zwischen 1540 und 1550 erbt der Sohn des Ulrich, Gottfried, verheiratet mit Anna, geborene Kölderer zu Höch (siehe unter Schloss Höch), den Penninghof. Ulrich, der im Jahr 1592 stirbt, folgt Constantin Penninger. 1613 scheint Wilhelm Penninger, Bruder des verstorbenen Constantin, als Besitzer auf und der Penninghof wird erstmals als >Edelmannsitz zu Obkirchen< bezeichnet, als ihn Jakob Wilpenhofer zu Lerchen (Radstadt) erwirbt. 1624 erreicht Abel Wilpenhofer zu Lerchen und Obkirchen , salzburgischer Kastner zu Judenburg, vom Erzbischof eine >Einfang-Bewilligung<. Seine Erben verkaufen 1629 das „Schlössl Penningberg“ an Johann Baptist Voglmayr, Land- und Bergrichter in der Rauris. 1649 verkaufen seine Kinder das Schloss an das Lodronsche Collegium Marianum zu Salzburg. Dieses erwirbt die Grundherrschaft im Jahr 1654 dazu. Ab 1665 wird der Penninghof von seinen Besitzern zuerst als Wohnhaus und später als Bauernhaus verwendet. Es waren dies:

  • 1665 Ulrich Schläffer, Bürger und Schwarzfärber zu Taxenbach
  • 1692 sein Sohn Christian Schläffer
  • 1726 Christians Sohn Hans Schläffer
  • 1773 Simon Schläffer, Sohn des Hans Schläffer
  • 1810 Alexander Schläffer
  • 1842 Peter Gschwandtner, Taxwirt zu Taxenbach, durch Kauf
  • 1879 Julie, Maria und Anna Straubinger, Stieftöchter des Peter Gschwandtner
  • 1887 Peter Schernthaner durch Kauf
  • 1912 dessen Sohn Peter Schernthaner
  • 1941 dessen Sohn Peter Schernthaner
  • 1965 Tochter Elisabeth

Der Hof befindet sich heute noch im Besitz der Familie.

Quellen

  • Josef Lahnsteiner, „Unterpinzgau - Zell am See, Taxenbach, Rauris“, Selbstverlag, Hollersbach 1960
  • Friederike Zaisberger, Walter Schlegel „Burgen und Schlösser in Salzburg“, Pinzgau, Pongau, Lungau, S. 139, Birken-Verlag, Wien, 1978