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| − | [[Bild:sE-MK-3292a.jpg|thumb|Salzburg, [[Hohe Tauern]], [[Stubachtal]], Weg vom [[Enzingerboden]] zum [[Tauernmoossee]], 2 000 m ü. A., 2003.07.19, Bild von: Michael Kurz]]Die in die Gattung der [[Kiefer]]n gehörende '''Zirbe''' (auch Zirbelkiefer) kommt im [[Bundesland Salzburg]] vor allem in den [[Hohen Tauern]] vor und zählt damit auch zu den [[Bäume im Nationalpark Hohe Tauern|Waldbäumen im Nationalpark Hohe Tauern]]. | + | [[Bild:sE-MK-3292a.jpg|thumb|Salzburg, [[Hohe Tauern]], [[Stubachtal]], Weg vom [[Enzingerboden]] zum [[Tauernmoossee]], 2 000 m ü. A., 2003.07.19, Bild von: Michael Kurz]]Die in die Gattung der [[Kiefer]]n gehörende '''Zirbe''' (auch Zirbelkiefer, Arbe, Arve, Zirm, oder auch Zirbel genannt) kommt im [[Bundesland Salzburg]] vor allem in den [[Hohen Tauern]] vor und zählt damit auch zu den [[Bäume im Nationalpark Hohe Tauern|Waldbäumen im Nationalpark Hohe Tauern]]. |
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| | ==Verbreitung der Zirbe im Land Salzburg== | | ==Verbreitung der Zirbe im Land Salzburg== |
| − | Die Zirbe bildet in den [[Alpen]] in Höhenlagen von 1 500 m bis über 2 000 [[m ü. A.]] größere Bestände. In der Regel wächst sie in Gemeinschaft mit der [[Lärche]] ("Lärchen-Zirbenwald"). Der sehr langsamwüchsige Baum kann bis 1000 Jahre alt werden. Der Lärchen-Zirbenwald ist in den Alpen im Bestand gefährdet, und daher vor allem im Nationalpark als ausgewiesenem [[Natura 2000]]-Schutzgebiet gemäß der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) der EU (Anhang I) zu schützen. Lärchen-Zirbenwälder finden sich in Restbeständen in den oberen Tauerntälern, in hohen Lagen im [[Lungau]], aber auch im Raum [[Dachstein]], [[Hochkönigstock]] und [[Hagengebirge]]. Bekannt sind im Land vor allem der Zirbenwanderweg in [[Bad Gastein]]<ref>[https://www.gasteinertal.com/zirbenzauber-graukogel/ www.gasteinertal.com]</ref> und der urige [[Wiegenwald]] mit seinen alten Zirben im [[Stubachtal]].<ref name="Medicus">Quelle Dr. [[Reinhard Medicus]], siehe auch Diskussionseite</ref> | + | Die Zirbe bildet in den [[Alpen]] in Höhenlagen von 1 500 m bis über 2 000 [[m ü. A.]] größere Bestände. In der Regel wächst sie in Gemeinschaft mit der [[Lärche]] ("Lärchen-Zirbenwald"). Der sehr langsam wüchsige Baum wird meist 300 bis 400 Jahre alt, kann aber in Einzelfällen bis 600 Jahre und älter werden. Der Lärchen-Zirbenwald ist in den Alpen im Bestand gefährdet, und daher vor allem im Nationalpark als ausgewiesenem [[Natura 2000]]-Schutzgebiet gemäß der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) der EU (Anhang I) zu schützen. Lärchen-Zirbenwälder finden sich in Restbeständen in den oberen Tauerntälern, in hohen Lagen im [[Lungau]], aber auch im Raum [[Dachstein]], [[Hochkönigstock]] und [[Hagengebirge]]. Bekannt sind im Land vor allem der Zirbenwanderweg in [[Bad Gastein]]<ref>[https://www.gasteinertal.com/zirbenzauber-graukogel/ www.gasteinertal.com]</ref> und der urige [[Wiegenwald]] mit seinen alten Zirben im [[Stubachtal]].<ref name="Medicus">Quelle Dr. [[Reinhard Medicus]], siehe auch Diskussionseite</ref> |
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| | + | == Erscheinungsbild der Zirbe== |
| | + | Die Zirbe ist ein Nadelbaum, der bis 25 m hoch wächst, die Krone fällt durch den dichten und breiten Wuchs auf. Seine Kurztriebe tragen Büschel mit jeweils fünf Nadeln, die 5 bis 11 cm lang sind. |
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| | + | == Vorkommen der Zirbe== |
| | + | Die Zirbe ist vor allem in den kontinentalen Zentralalpen zu finden. Im Westen ist sie bis in die Seealpen vertreten. Ein kleines Verbreitungsgebiet befindet sich auch in der Hohen Tatra und in den Karpaten. Sie gilt als die frosthärteste Baum der gesamten Alpe und erträgt trotz des immergrünen Nadelkleides Temperaturen bis unter 40 °C. Nahe verwandt ist die Sibirische Zirbelkiefer, die von einzelnen Autoren auch als Unterart der heimischen Zirbe aufgefasst wird. |
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| | ==Die Geschichte der Zirbe im Land Salzburg== | | ==Die Geschichte der Zirbe im Land Salzburg== |
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| | Die Nationalpark-[[Landesrätin]] [[Daniela Gutschi]] ([[ÖVP]]) sagt, man sei bei der Umsetzung des EU-Rechts säumig und müsse es jetzt machen. Sie verstehe den Unmut der Landwirte, aber die Natur sei unter großem Druck. Laut Gutschi soll zum Beispiel die Zirbennutzung für den Eigenbedarf bewilligungsfrei bleiben. Und es sei eine Verordnung in Arbeit, die bei der Versagung der Bewilligung Entschädigungen für die Landwirte vorsehe. Mehr könne man nicht tun. | | Die Nationalpark-[[Landesrätin]] [[Daniela Gutschi]] ([[ÖVP]]) sagt, man sei bei der Umsetzung des EU-Rechts säumig und müsse es jetzt machen. Sie verstehe den Unmut der Landwirte, aber die Natur sei unter großem Druck. Laut Gutschi soll zum Beispiel die Zirbennutzung für den Eigenbedarf bewilligungsfrei bleiben. Und es sei eine Verordnung in Arbeit, die bei der Versagung der Bewilligung Entschädigungen für die Landwirte vorsehe. Mehr könne man nicht tun. |
| | + | Die Zirbe wird meist 300 bis 400 Jahre alt. Vereinzelte freistehende Bäume können angeblich jedoch ein Alter bis an die 1.000 Jahre erreichen. |
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| | + | == Die Nutzung der Zirbe im Alpenraum == |
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| | + | Bekannt ist die Zirbe durch ihr schön gemasertes und sehr lange duftendes Holz. Wegen des geringen Unterschieds zwischen Frühjahrs- und Herbstholz treten die Jahresringe wenig hervor. Daher wurde und wird im alpinen Raum seit vielen Jahrhunderten die Zirbe als begehrtes Holz für Schnitzarbeiten genutzt, während im außeralpinen Raum vor allem das Holz von Linden für Schnitzarbeiten verwendet wird. Schon gotische Madonnen und Heiligenfguren lassen sich durch das verwendete Holz dem Alpenraum zuordnen. Das Zirbenholz wird aber auch für Betten, für Kinderwiegen und für Bauernkästen – auch kunstvoll vertäfelte Zirbenzimmer sind im Alpenraum bekannt. Der Zirbenlikör, meist bodenständig Zirbengeist oder Zirbenschnaps genannt, ist ein Schnaps, der für einige Wochen mit eingelegten streifenförmig geschnittenen Zapfen der Zirbe veredelt wurde. Öle und Harze finden in der Volksmedizin Verwendung, die Samen waren (ähnlich wie heute die Piniensamen) gelegentlich als schmackhafte Backzutat für Kekse bekannt. Die Zirbensamen bilden die Hauptnahrung des Tannenhähers. |
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