Karl Emminger: Unterschied zwischen den Versionen
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Er war Hauptvertrauensmann der Salzburger Eisenbahner. | Er war Hauptvertrauensmann der Salzburger Eisenbahner. | ||
| − | 1919/20 war Emminger Vorsitzender des Landesarbeiterrates und richtete seine Energie auf die Sicherung der Versorgung und Beschaffung von Wohnräumen. | + | [[1919]]/[[1920|20]] war Emminger Vorsitzender des Landesarbeiterrates und richtete seine Energie auf die Sicherung der Versorgung und Beschaffung von Wohnräumen. |
Im Sommer 1919 stand Emminger an der Spitze einer Arbeiterdelegation, die, nachdem im [[Salzburger Volksblatt]] eine boshafte Glosse über den Weltstreiktag erschienen war, in die Redaktion der Zeitung eindrang und (unter Emmingers mäßigendem Einfluss, der eine Verwüstung der Redaktion verhindern wollte) eine öffentliche Entschuldigung sowie die Aushändigung eines (später zurückgegebenen) „Bußgeldes“ von 10.000 Kronen erzwang. | Im Sommer 1919 stand Emminger an der Spitze einer Arbeiterdelegation, die, nachdem im [[Salzburger Volksblatt]] eine boshafte Glosse über den Weltstreiktag erschienen war, in die Redaktion der Zeitung eindrang und (unter Emmingers mäßigendem Einfluss, der eine Verwüstung der Redaktion verhindern wollte) eine öffentliche Entschuldigung sowie die Aushändigung eines (später zurückgegebenen) „Bußgeldes“ von 10.000 Kronen erzwang. | ||
| − | Von 1918 bis 1934 bekleidete Karl Emminger auf Landesebene wichtige Parteifunktionen und öffentliche Ämter. | + | Von [[1918]] bis [[1934]] bekleidete Karl Emminger auf Landesebene wichtige Parteifunktionen und öffentliche Ämter. |
1934 wurde Emminger, wie seine Parteivorstandskollegen [[Robert Preußler|Preußler]], [[Josef Witternigg|Witternigg]] und [[Franz Peyerl|Peyerl]] in Haft genommen, in der er drei Monate lang verblieb. | 1934 wurde Emminger, wie seine Parteivorstandskollegen [[Robert Preußler|Preußler]], [[Josef Witternigg|Witternigg]] und [[Franz Peyerl|Peyerl]] in Haft genommen, in der er drei Monate lang verblieb. | ||
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| − | 1923 bis 1933 war er Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes (der sozialdemokratischen paramilitärischen Organisation). | + | [[1923]] bis [[1933]] war er Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes (der sozialdemokratischen paramilitärischen Organisation). |
1918 bis 1934 war Emminger Mitglied der Gemeindevertretung von [[Gnigl]], wo er auch der örtliche Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war. | 1918 bis 1934 war Emminger Mitglied der Gemeindevertretung von [[Gnigl]], wo er auch der örtliche Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war. | ||
| − | Dem [[Salzburger Landtag|Landtag]] und davor der Provisorischen Landesversammlung gehörte Emminger 1918 bis 1934 an, der [[Landesregierung]] von 1919 bis 1934. | + | Dem [[Salzburger Landtag|Landtag]] und davor der Provisorischen Landesversammlung gehörte Emminger [[1918]] bis 1934 an, der [[Landesregierung]] von 1919 bis 1934. |
1927 bis 1933 war Emminger auch Präsident der [[Salzburger Arbeiterkammer]]. | 1927 bis 1933 war Emminger auch Präsident der [[Salzburger Arbeiterkammer]]. | ||
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Version vom 7. Juli 2009, 06:24 Uhr
Karl Emminger (* 26. September 1878 in Deutsch Altenburg (Niederösterreich), † 5. Mai 1944 Salzburg) war in der Zwischenkriegszeit ein ein führender sozialdemokratischer Politiker des Landes Salzburg.
Leben
Nach Volksschule, Schlosserlehre und Militärdienst übersiedelte Emminger 1902 nach Salzburg und war Werkmeister im Eisenbahnbetriebswerk in Salzburg.
Er war Hauptvertrauensmann der Salzburger Eisenbahner.
1919/20 war Emminger Vorsitzender des Landesarbeiterrates und richtete seine Energie auf die Sicherung der Versorgung und Beschaffung von Wohnräumen.
Im Sommer 1919 stand Emminger an der Spitze einer Arbeiterdelegation, die, nachdem im Salzburger Volksblatt eine boshafte Glosse über den Weltstreiktag erschienen war, in die Redaktion der Zeitung eindrang und (unter Emmingers mäßigendem Einfluss, der eine Verwüstung der Redaktion verhindern wollte) eine öffentliche Entschuldigung sowie die Aushändigung eines (später zurückgegebenen) „Bußgeldes“ von 10.000 Kronen erzwang.
Von 1918 bis 1934 bekleidete Karl Emminger auf Landesebene wichtige Parteifunktionen und öffentliche Ämter.
1934 wurde Emminger, wie seine Parteivorstandskollegen Preußler, Witternigg und Peyerl in Haft genommen, in der er drei Monate lang verblieb.
Auch unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Emminger mehrmals verhaftet und war 1942 ein Jahr lang im Gefängnis.
Parteifunktionen und öffentliche Ämter
Ab 1920 war Emminger Zweiter Landessekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, 1922 bis 1927 stellvertretender Klubobmann und 1927 bis 1934 Klubobmann im Landtag, ab 1917 Mitglied der Landesparteivertretung und des Landesparteivorstandes.
1923 bis 1933 war er Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes (der sozialdemokratischen paramilitärischen Organisation).
1918 bis 1934 war Emminger Mitglied der Gemeindevertretung von Gnigl, wo er auch der örtliche Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war.
Dem Landtag und davor der Provisorischen Landesversammlung gehörte Emminger 1918 bis 1934 an, der Landesregierung von 1919 bis 1934.
1927 bis 1933 war Emminger auch Präsident der Salzburger Arbeiterkammer.
Ehrungen
1962 wurde nach Karl Emminger in Salzburg eine Straße benannt.
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2 S. 44 f.
- Heinisch, Ernst: Die Erste Republik. In: Dopsch, Heinz/Spatzenegger, Hans (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band II, Teil 2, Neuzeit und Zeitgeschichte; Verlag Anton Pustet Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2 S. 1057 ff.