| Zeile 1: |
Zeile 1: |
| − | Dr. iur. [[Herbert Josef Waach]] (* [[24. Mai]] [[1904]] in [[Salzburg]], † [[24. August]] [[1982]] ebenda) war ein katholisch geprägter Salzburger Gegner der [NS|Nazis]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und später Banker. | + | Dr. iur. [[Herbert Josef Waach]] (* [[24. Mai]] [[1904]] in [[Salzburg]], † [[24. August]] [[1982]] ebenda) war ein katholisch geprägter Salzburger Gegner der [[NS|Nazis]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und später Banker. |
| | | | |
| | ==Leben und Wirken== | | ==Leben und Wirken== |
| | Als Sohn von Dipl.Ing. [[Josef Waach]], Wildbachverbauer, und Mathilde Waach, geb. Hinterwalder, [[Bürgerschule Salzburg|Bürgerschullehrerin]], wuchs {{PAGENAME}} in Salzburg auf. Nach der Volksschule besuchte er das Salzburger Gymnasium (das heutige [[Akademisches Gymnasium|Akademische Gymnasium]]) und wurde nach der Matura am 10. Juli 1923 "Bankbeamter" in der 1909 gegründeten [[Salzburger Landes-Hypothekenanstalt]]. | | Als Sohn von Dipl.Ing. [[Josef Waach]], Wildbachverbauer, und Mathilde Waach, geb. Hinterwalder, [[Bürgerschule Salzburg|Bürgerschullehrerin]], wuchs {{PAGENAME}} in Salzburg auf. Nach der Volksschule besuchte er das Salzburger Gymnasium (das heutige [[Akademisches Gymnasium|Akademische Gymnasium]]) und wurde nach der Matura am 10. Juli 1923 "Bankbeamter" in der 1909 gegründeten [[Salzburger Landes-Hypothekenanstalt]]. |
| | | | |
| − | Waach studierte als "Werkstudent" (so nannte man damals einen Studenten, der noch einen Full-time-Job hatte) Jus und promovierte am [[14. März]] [[1936]] an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. | + | Waach studierte als "Werkstudent" (so nannte man damals einen Studenten, der noch einen Vollzeit-Job hatte) Jus und promovierte am [[14. März]] [[1936]] an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. |
| | | | |
| − | Im Zweiten Weltkrieg wurde Dr. Waach zum [[Deutsche Wehrmacht|Wehrbezirkskommando]] eingezogen, das im ehemaligen [[Hotel Roter Krebs]], heute [[Mirabellplatz]] 7, untergebracht war, und leistete Widerstand gegen das [[NS]]-Regime. Er wurde am [[12. September]] [[1944]] verhaftet. Gemäß der Anklageschrift des Oberreichsanwaltes beim Volksgerichtshof vom 3. März 1945 wurde Dr. Waach gemeinsam mit [[Günther Wachs]], Dr. [[Guntram Hörburger]], [[Anton Porenta]], [[Othmar Hell]], [[Otto Pfeifer]], [[Alexander Negrelli|Alexander von Negrelli]], [[Eligius Scheibl III.|Dr. Eligius Scheibl]], [[Rupert Mayer]] und [[Alois Hinterhöller]], alle aus dem Wehrbezirkskommando und Wehrmeldeamt in Salzburg, wegen Hochverrats, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung angeklagt und auch verurteilt. Die Gruppe hatte "feindliche" Radiosender der BBC gehört und über die politische und militärische Lage diskutiert. Die Gruppe hatte die Ansicht vertreten, dass es am besten sei, wenn Deutschland den Krieg bald verliere und sich ein selbstständiges Österreich bilde. Das nahende Eintreffen amerikanischer Truppen am [[4. Mai]] [[1945]] in Salzburg verhinderte die Exekution und beendete seine Haft am [[30. April]] [[1945]]. | + | Im Zweiten Weltkrieg wurde Dr. Waach zum [[Deutsche Wehrmacht|Wehrbezirkskommando]] eingezogen, das im ehemaligen [[Hotel Roter Krebs]], heute [[Mirabellplatz]] 7, untergebracht war, und leistete Widerstand gegen das [[NS]]-Regime. Er wurde am [[12. September]] [[1944]] verhaftet. Gemäß der Anklageschrift des Oberreichsanwaltes beim Volksgerichtshof vom 3. März 1945 wurde Dr. Waach gemeinsam mit [[Günther Wachs]], Dr. [[Guntram Hörburger]], [[Anton Porenta]], [[Othmar Hell]], [[Otto Pfeifer]], [[Alexander Negrelli|Alexander von Negrelli]], [[Eligius Scheibl III.|Dr. Eligius Scheibl]], [[Rupert Mayer]] und [[Alois Hinterhöller]], alle aus dem Wehrbezirkskommando und Wehrmeldeamt in Salzburg, wegen Hochverrats, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung angeklagt und auch verurteilt. Die Gruppe hatte "feindliche" Radiosender der BBC gehört und über die politische und militärische Lage diskutiert; sie hatte die Ansicht vertreten, dass es am besten sei, wenn [[Deutschland]] den Krieg bald verliere und sich ein selbstständiges Österreich bilde. Das nahende Eintreffen [[USA|amerikanischer]] Truppen am [[4. Mai]] [[1945]] in Salzburg verhinderte die Exekution und beendete seine Haft am [[30. April]] [[1945]]. |
| | | | |
| | Am [[8. Mai]] 1945 wurde Dr. Waach vom [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]], Dipl. Ing. [[Richard Hildmann]], zum provisorischen Leiter der Salzburger Landes-Hypothekenanstalt bestellt. Dieser war nur drei Tage zuvor, am [[5. Mai]] 1945, von den [[USA|US]]-amerikanischen Besatzern wieder als Bürgermeister eingesetzt worden. | | Am [[8. Mai]] 1945 wurde Dr. Waach vom [[Bürgermeister der Stadt Salzburg]], Dipl. Ing. [[Richard Hildmann]], zum provisorischen Leiter der Salzburger Landes-Hypothekenanstalt bestellt. Dieser war nur drei Tage zuvor, am [[5. Mai]] 1945, von den [[USA|US]]-amerikanischen Besatzern wieder als Bürgermeister eingesetzt worden. |
| Zeile 17: |
Zeile 17: |
| | | | |
| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * [[Roland Floimair]] (Hrsg.) u.a.: "National-Sozialismus und Krieg", [[Verlag Anton Pustet]], 1993, Salzburg | + | * [[Roland Floimair]] u.a. (Hrsg.): "National-Sozialismus und Krieg", [[Verlag Anton Pustet]], 1993, Salzburg |
| − | * Roland Floimair (Hrsg.) u.a.: "Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder", Verlag Anton Pustet, 1994, Salzburg | + | * Roland Floimair u.a. (Hrsg.): "Vom Wiederaufbau zum Wirtschaftswunder", Verlag Anton Pustet, 1994, Salzburg |
| | * Private Dokumente | | * Private Dokumente |
| | | | |