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Es gibt mehr als 260 '''Obus-Chauffeure''' bei der [[Salzburg AG]] in der [[Stadt Salzburg]].
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[[2025]] gibt mehr als 330 '''Obus-Chauffeure''' bei der [[Salzburg AG]] in der [[Stadt Salzburg]].
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Erst 1905 tauchte das Wort ''Chauffeur'' im deutschen Rechtschreibduden auf. Es stammt vom französischen Wort ''chauffer'', was so viel wie ''anheizen, anwärmen'' bedeutet. Denn ursprünglich verstand man im [[19. Jahrhundert]] unter einem ''chauffeur'' einen Lokomotivführer. Mit dem Erfindung des Automobils kurz vor 1900 fand der Begriff ''Chauffeur'' Anwendung auf den, der diesen ''Motorwagen'' fuhr.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=18991101&query=%22Chauffeur%22&ref=anno-search&seite=25 ANNO], Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 1. November 1899, Seite 25</ref> Oft war es in den Anfangsjahren des Automobilismus so, dass Besitzer eines Automobils sich einen ''Chauffeur'' leisteten und gar nicht selbst fuhren. Diese Chauffeure waren hoch angesehen und wurden (sehr) gut bezahlt.<ref>Seper, Hans; Pfundner, Martin; Lenz, Hans-Peter: ''Österreichische Automobilgeschichte'', EUROTAX, 1999, ISBN  3-905566-01-X, Seite 45</ref>
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Erst [[1905]] tauchte das Wort ''Chauffeur'' im deutschen Rechtschreibduden auf. Es stammt vom französischen Wort ''chauffer'', was so viel wie ''anheizen, anwärmen'' bedeutet. Denn ursprünglich verstand man im [[19. Jahrhundert]] unter einem ''chauffeur'' einen Lokomotivführer. Mit dem Erfindung des Automobils kurz vor 1900 fand der Begriff ''Chauffeur'' Anwendung auf den, der diesen ''Motorwagen'' fuhr.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=gtb&datum=18991101&query=%22Chauffeur%22&ref=anno-search&seite=25 ANNO], Grazer Tagblatt, Ausgabe vom 1. November 1899, Seite 25</ref> Oft war es in den Anfangsjahren des Automobilismus so, dass Besitzer eines Automobils sich einen ''Chauffeur'' leisteten und gar nicht selbst fuhren. Diese Chauffeure waren hoch angesehen und wurden (sehr) gut bezahlt.<ref>Seper, Hans; Pfundner, Martin; Lenz, Hans-Peter: ''Österreichische Automobilgeschichte'', EUROTAX, 1999, ISBN  3-905566-01-X, Seite 45</ref>
    
Bis in die [[1930er]]-Jahre waren die Worte ''Chauffeur'' und ''Autobuschauffeur'' jedenfalls in Österreich noch weit verbreitet. Mit der Einführung von [[Obus]]en kam auch der Begriff Obusfahrer auf. Die Salzburg-AG sucht und bildet Obuslenker - Obusfahrer aus. Interessant ist, dass heute eine google-Suche für den Begriff ''Obusfahrer'' nur rund 6&nbsp;200 Ergebnisse auswirft, hingegen für den Begriff ''Obuschauffeur'' 1,4 Millionen.
 
Bis in die [[1930er]]-Jahre waren die Worte ''Chauffeur'' und ''Autobuschauffeur'' jedenfalls in Österreich noch weit verbreitet. Mit der Einführung von [[Obus]]en kam auch der Begriff Obusfahrer auf. Die Salzburg-AG sucht und bildet Obuslenker - Obusfahrer aus. Interessant ist, dass heute eine google-Suche für den Begriff ''Obusfahrer'' nur rund 6&nbsp;200 Ergebnisse auswirft, hingegen für den Begriff ''Obuschauffeur'' 1,4 Millionen.
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=== Dankesaktion ===
 
=== Dankesaktion ===
 
Aus Begeisterung über die gute Arbeit, die Obus-Chauffeure tagtäglich leisten, hatte Ende Dezember 2018 Sebastian Krackowizer tausend Dankeskarten als Dankeschön auf eigene Kosten drucken lassen. "''Die wollte ich über den Betriebsrat an die Busfahrer verteilen lassen''", erzählt er. Doch die Salzburg AG hatte die Verteilaktion umgehend gestoppt, denn derartige Aktionen wären nur im öffentlichem Raum gestattet, nicht aber über interne Wege, so Salzburg AG-Sprecherin Daniela Kinz.<ref>Quelle [[Stadt Nachrichten]], 17. Jänner 2019</ref>
 
Aus Begeisterung über die gute Arbeit, die Obus-Chauffeure tagtäglich leisten, hatte Ende Dezember 2018 Sebastian Krackowizer tausend Dankeskarten als Dankeschön auf eigene Kosten drucken lassen. "''Die wollte ich über den Betriebsrat an die Busfahrer verteilen lassen''", erzählt er. Doch die Salzburg AG hatte die Verteilaktion umgehend gestoppt, denn derartige Aktionen wären nur im öffentlichem Raum gestattet, nicht aber über interne Wege, so Salzburg AG-Sprecherin Daniela Kinz.<ref>Quelle [[Stadt Nachrichten]], 17. Jänner 2019</ref>
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=== 2022: Ausdünnung der Fahrintervalle aufgrund von Fahrermangel ===
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Mit Oktober [[2022]] musste die Salzburg AG verkünden, dass sie nicht mehr in der Lage ist, den zehn-Minuten-Takt bei den Obuslinien zu bewerkstelligen. Eine konstant hohe Zahl an Krankenständen (inklusive Ausfälle aufgrund von [[Corona]]) plus drückender Personalmangel machten dem Unternehmen zu schaffen. Die Linien wurden daher großteils von einem zehn- auf einen 15-Minuten-Takt umgestellt. Man begann sich stärker um die Werbung neuer Fahrer zu bemühen. Die Bewerberzahlen hatten sich [[2023]] im Vergleich zu 2022 verdoppelt. 2022 gab es 256 Bewerber, 2023 waren es bis Ende November 555. Vorstandssprecher [[Michael Baminger]] kündigte Anfang Dezember 2023 an, dass man schrittweise in Richtung zehn-Minuten-Takt zurückkehren wolle. Den Anfang macht mit Fahrplanwechsel am [[10. Dezember]] die [[Obuslinie 2]]. Die Linie, die von [[Obergnigl]] über den [[Mirabellplatz]] und [[Hauptbahnhof]] nach [[Lehen (Stadt Salzburg)|Lehen]] und weiter Richtung [[Walserfeld]] führt, könne den zehn-Minuten-Takt wieder aufnehmen. Wann die restlichen Linien zum ursprünglichen Takt zurückkehren, war noch offen.
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Im Dezember 2023 hatte man einen Personalstand von 274 Vollzeitäquivalenten. Weitere 15 Personen befanden sich gerade in Ausbildung. "Mit Blick auf [[1. Jänner]] [[2024]] rechnen wir mit 278 Vollzeitäquivalenten und 22 Personen in Ausbildung. Mit [[1. Februar]] 2024 sollen es 282 Vollzeitäquivalente sein. Wir hoffen, dass wir in dem Tempo weitermachen können", sagt Baminger. Das Ziel seien 300 Vollzeitäquivalente.<ref>{{Quelle SN|5. Dezember 2023}}</ref>
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Erst mit [[9. September]] 2024 konnte dann großteils zum zehn-Minuten-Fahrplantakt zurückgekehrt werden. [[Sebastian Krackowizer]] (ein Neffe von [[Peter Krackowizer]]), ein Experte für den Salzburger Stadtverkehr, analysierte die neuen Fahrpläne im online-[[InfoMediaWorx]]-Nachrichtendienst.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=936048471662850&set=a.168626818405023 www.facebook.com]</ref>. Seine Kernaussage: "Schön, dass der 10-Minuten-Takt wieder da ist, geplant wurde aber schlecht und vor allem in den Tagesrandlagen doch einiges verschlechtert."
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; 2025: Wieder mehr Obusfahrer in Ausbildung
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[[2024]] wurden 87 Obusfahrer ausgebildet, [[2023]] waren es 31. 2024 hatte es eintausend Bewerbungen als Obusfahrer gegeben. Anfang [[2025]] waren alle Stellen besetzt - 332 Fahrer waren beschäftigt. Bis Ende 2025 sollen es mit Pensionierungen und Neueinstellungen 350 werden. Obusfahrer verdienen aktuell (Jänner 2025) € 3.283,18 brutto und damit vergleichsweise mehr als bei anderen Verkehrsunternehmen. Bereits während der Ausbildung verdienen die Fahrer das volle Gehalt. Die Ausbildung dauert 15 Wochen.<ref>{{Quelle SN|31. Jänner 2025, Lokalteil Seite 6}}</ref>
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==