| | Im Kern des heutigen Baues steckt noch der kleine Wohnturm aus dem [[13. Jahrhundert]], vergleichbar mit dem Felberturm und dem Turm in Weyer. In einer ersten Umbauphase wurde dieser Turm mittels eines schmalen Anbaues vergrößert. Aufsatztürmchen an den vier Gebäudeecken ergaben die Umwandlung in einen gotischen Ansitz. Gegen Ende des [[16. Jahrhundert]] erfolgte im Osten der Zubau eines bauernhausähnlichen, breiten Traktes, wodurch die beiden Türmchen auf der Ostseite entfernt werden mussten. Die damals entstandene Bauform ist im Wesentlichen bis heute erhalten geblieben. Erst in den 60er-Jahren des [[20. Jahrhundert]] versuchte man aus dem als Bauernhaus genutzten Bau auch einen Pensionsbetrieb zu machen, was zur Fenstervergrößerung und zur veränderten Innenraumaufteilung führte. Diesem Umbau fiel aus statischen Gründen auch ein bis dahin im Raum an der Süd-Ost-Ecke erhaltener Ziehbrunnen, der mit einem großem Holzrad versehen war, zum Opfer. Er wurde [[1969]] zugeschüttet. | | Im Kern des heutigen Baues steckt noch der kleine Wohnturm aus dem [[13. Jahrhundert]], vergleichbar mit dem Felberturm und dem Turm in Weyer. In einer ersten Umbauphase wurde dieser Turm mittels eines schmalen Anbaues vergrößert. Aufsatztürmchen an den vier Gebäudeecken ergaben die Umwandlung in einen gotischen Ansitz. Gegen Ende des [[16. Jahrhundert]] erfolgte im Osten der Zubau eines bauernhausähnlichen, breiten Traktes, wodurch die beiden Türmchen auf der Ostseite entfernt werden mussten. Die damals entstandene Bauform ist im Wesentlichen bis heute erhalten geblieben. Erst in den 60er-Jahren des [[20. Jahrhundert]] versuchte man aus dem als Bauernhaus genutzten Bau auch einen Pensionsbetrieb zu machen, was zur Fenstervergrößerung und zur veränderten Innenraumaufteilung führte. Diesem Umbau fiel aus statischen Gründen auch ein bis dahin im Raum an der Süd-Ost-Ecke erhaltener Ziehbrunnen, der mit einem großem Holzrad versehen war, zum Opfer. Er wurde [[1969]] zugeschüttet. |
| − | Die Familie der Ainoder, Dietmar, Wolfram und Albero, zwischen 1150 und 1230 zum ersten Mal erwähnt, stammten aus dem Pinzgau, sind aber nicht mit Sicherheit dem Schloss Einödberg zuzuordnen. Die erste sichere Nennung in Verbindung mit dem Schloss ist jene aus dem Jahr [[1427]], als Hans Hunt zu Dorf – gemeint ist [[Schloss Dorfheim]] bei [[Saalfelden]] – den Ansitz von EB [[Eberhard]] zu Lehen erhält. Als seine zahlreichen Besitzungen nach seinem Tod aufgeteilt werden, erhält sein Sohn aus zweiter Ehe, Wolfgang, Dorfheim und Einödberg. Sein einziger Sohn Peter (+1534) nennt sich erstmals „von Einödberg und Dorfheim“. Vermutlich war er es, der die Erweiterung des mittelalterlichen Wohnturmes durchführte und auch die Ecktürmchen aufsetzen ließ. Nach seinem Tod folgen ihm die noch minderjährigen Kinder in der Besitzerliste, da aber sein ältester Sohn einfältig war, wird Reichhart Hunt Besitzer von Schloss Einödberg. Seine Frau ist eine Tochter des Hans Hackl zu Saal, gemeint ist [[Schloss Saalhof]] in [[Maishofen]]. [[1590]] kommt Einöd an seinen jüngeren Bruder Karl, dieser stirbt [[1630]] kinderlos. Nun erben seine zwei Nichten – ihr Vater ist Josef Hunt – von denen Helena Margarethe Hunt, verheiratet mit [[Wolf Dietrich von Welsperg]], Pfleger zu [[Mauterndorf]], Schloss Einödberg an Abraham Welser verkauft. Die Welser wurden [[1593]] in den Adelsstand erhoben und hießen fortan „Welser zu Wagrain“. Von Abraham Welser geht der Besitz durch Übergabe [[1635]] an seinen Sohn Adam. Diesem gelint es, die dazugehörigen Güter [[1644]] wieder mit dem Schloss Einödberg zu vereinen. Die Welser nennen sich ab [[1641]] auch „von Einödberg“ Adam Welser folgen seine beiden Söhne Johann Franz und Johann Karl gemeinsam im Besitz, ab [[1679]] wird Johann Franz mittels Vergleich mit seinem Bruder alleiniger Besitzer. Durch Übergabe kommt dessen Sohn Johann Melchior Welser in den Besitz von Einödberg. Von ihm erhalten [[1729]] seine drei Kinder die Liegenschaft. Sie bieten [[1733]] den Besitz dem Erzbischof um 4000 Gulden zum Kauf an, der aber aufgrund der Entlegenheit nicht zustande kommt. [[1734]] kauft der Pfleger von [[Windisch-Matrei]], [[Wolfgang Adam Lasser von Zollheim]] den Besitz und gibt ihn [[1771]] an seinen Sohn Wolf Adam Ignaz Lasser. Nach [[1773]] werden von ihm die Schlösser Einödberg, Grub und [[Ramseiden]] an [[Johann Jakob Waltenhofer]], Pfleger zu [[St. Johann im Pongau]], verkauft. Dessen Erben veräußern Einödberg [[1791]] an Vital Mayr, Gerichtsschreiber in Windisch-Matrei. Ab nun gibt es rasche Besitzerwechsel unter Bauersleuten und ist auch heute bäuerlicher Besitz. | + | Die Familie der Ainoder, Dietmar, Wolfram und Albero, zwischen 1150 und 1230 zum ersten Mal erwähnt, stammten aus dem Pinzgau, sind aber nicht mit Sicherheit dem Schloss Einödberg zuzuordnen. Die erste sichere Nennung in Verbindung mit dem Schloss ist jene aus dem Jahr [[1427]], als Hans Hunt zu Dorf – gemeint ist [[Schloss Dorfheim]] bei [[Saalfelden]] – den Ansitz von EB [[Eberhard]] zu Lehen erhält. Als seine zahlreichen Besitzungen nach seinem Tod aufgeteilt werden, erhält sein Sohn aus zweiter Ehe, Wolfgang, Dorfheim und Einödberg. Sein einziger Sohn Peter (+1534) nennt sich erstmals „von Einödberg und Dorfheim“. Vermutlich war er es, der die Erweiterung des mittelalterlichen Wohnturmes durchführte und auch die Ecktürmchen aufsetzen ließ. Nach seinem Tod folgen ihm die noch minderjährigen Kinder in der Besitzerliste, da aber sein ältester Sohn einfältig war, wird Reichhart Hunt Besitzer von Schloss Einödberg. Seine Frau ist eine Tochter des Hans Hackl zu Saal, gemeint ist [[Schloss Saalhof]] in [[Maishofen]]. [[1590]] kommt Einöd an seinen jüngeren Bruder Karl, dieser stirbt [[1630]] kinderlos. Nun erben seine zwei Nichten – ihr Vater ist Josef Hunt – von denen Helena Margarethe Hunt, verheiratet mit [[Wolf Dietrich von Welsperg]], Pfleger zu [[Mauterndorf]], Schloss Einödberg an Abraham Welser verkauft. Die Welser wurden [[1593]] in den Adelsstand erhoben und hießen fortan „Welser zu Wagrain“. Von Abraham Welser geht der Besitz durch Übergabe [[1635]] an seinen Sohn Adam. Diesem gelingt es, die dazugehörigen Güter [[1644]] wieder mit dem Schloss Einödberg zu vereinen. Die Welser nennen sich ab [[1641]] auch „von Einödberg“. Adam Welser folgen seine beiden Söhne Johann Franz und Johann Karl gemeinsam im Besitz, ab [[1679]] wird Johann Franz mittels Vergleich mit seinem Bruder alleiniger Besitzer. Durch Übergabe kommt dessen Sohn Johann Melchior Welser in den Besitz von Einödberg. Von ihm erhalten [[1729]] seine drei Kinder die Liegenschaft. Sie bieten [[1733]] den Besitz dem Erzbischof um 4000 Gulden zum Kauf an, der aber aufgrund der Entlegenheit nicht zustande kommt. [[1734]] kauft der Pfleger von [[Windisch-Matrei]], [[Wolfgang Adam Lasser von Zollheim]] den Besitz und gibt ihn [[1771]] an seinen Sohn Wolf Adam Ignaz Lasser. Nach [[1773]] werden von ihm die Schlösser Einödberg, Grub und [[Ramseiden]] an [[Johann Jakob Waltenhofer]], Pfleger zu [[St. Johann im Pongau]], verkauft. Dessen Erben veräußern Einödberg [[1791]] an Vital Mayr, Gerichtsschreiber in Windisch-Matrei. Ab nun gibt es rasche Besitzerwechsel unter Bauersleuten und Einödberg ist auch heute bäuerlicher Besitz. |