Angelo Saullich: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Saullich war nicht italienischer Herkunft, sondern der Sohn | + | Raphael Angelo Saullich war nicht italienischer Herkunft, sondern der Sohn von Johann Saullich, dem Stadtrichters seiner Geburtsstadt Lublinitz,. |
| − | Nach dem Besuch des Gymnasiums wandte er sich dem Kaufmannsberuf zu. Zuerst war er als Praktikant in Troppau ([[ | + | Nach dem Besuch des Gymnasiums wandte er sich dem Kaufmannsberuf zu. Zuerst war er als Praktikant in Troppau, tschechisch ''Opava'' ([[Schlesien]]), dann in Breslau (Preußisch-Schlesien) tätig. Im November 1838 kam er nach Salzburg und nahm eine Stellung als Buchhalter bei der Firma [[Andre-Hofer-Feigenkaffeefabrik|Andre Hofer]] an. |
Im Jahr [[1846]] heiratete er die von [[Ludwig Thury]] (* [[1808]]; † [[1845]]), dem Eigentümer von [[Mozarts Geburtshaus]], hinterlassene Witwe und übernahm er die Führung des hier betriebenen [[Stranz & Scio|Geschäft]]es, das nun einen großen Aufschwung nahm. | Im Jahr [[1846]] heiratete er die von [[Ludwig Thury]] (* [[1808]]; † [[1845]]), dem Eigentümer von [[Mozarts Geburtshaus]], hinterlassene Witwe und übernahm er die Führung des hier betriebenen [[Stranz & Scio|Geschäft]]es, das nun einen großen Aufschwung nahm. | ||
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Auch in politische Funktionen wurde er gewählt, und zwar [[1861]] und [[1865]] (bis 1867) in den [[Salzburger Gemeinderat]] und [[1866]] bis [[1867]] zum Präsidenten, [[1867]] bis [[1875]] zum Vizepräsidenten der [[Wirtschaftskammer Salzburg#Geschichte|Salzburger Handelskammer]]. | Auch in politische Funktionen wurde er gewählt, und zwar [[1861]] und [[1865]] (bis 1867) in den [[Salzburger Gemeinderat]] und [[1866]] bis [[1867]] zum Präsidenten, [[1867]] bis [[1875]] zum Vizepräsidenten der [[Wirtschaftskammer Salzburg#Geschichte|Salzburger Handelskammer]]. | ||
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Saullich galt als der reichste Bürger Salzburgs. Den 50. Jahrestag seiner Ankunft in Salzburg Salzburg beging er durch großzügige Spenden. | Saullich galt als der reichste Bürger Salzburgs. Den 50. Jahrestag seiner Ankunft in Salzburg Salzburg beging er durch großzügige Spenden. | ||
| − | Saullich | + | Seit [[1946]] war Saullich verheiratet mit Therese geborene [[Leithner]] (* [[3. August]] [[1813]] in Lambach, [[OÖ]].<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/lambach/101%252F06/?pg=284 Taufbuch der Pfarre Lambach, Band VI, S. 123.]</ref>; † [[23. Juli]] [[1877]] in Salzburg<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-blasius/STB3/?pg=226 Sterbebuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band III, S. 223.]</ref>), der Tochter von Michael Leithner und seiner Frau Waldburga, geborene Holnsteiner.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-blasius/TRB2/?pg=12 Trauungsbuch der Pfarre Salzburg-St. Blasius, Band II, S. 9.]</ref> Sie hatten drei Töchter, die bei seinem Tod verheiratet waren. |
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| − | * [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Nekrologe|Nekrolog]] in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [ | + | * [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Nekrologe|Nekrolog]] in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18920006&zoom=2&seite=00000269 Band XXXII (1892), S. 269-272,] gestützt auf das [[Salzburger Volksblatt]] vom 23. Jänner 1892. |
| − | == | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18751108&query=text:%22Max+Glonner%22&ref=anno-search&seite=1 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 8. November 1875, Seite 1 |
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2025, 15:26 Uhr
Angelo Saullich (* 1815 Lublinitz, polnisch Lubliniec, Preußisch-Schlesien; † 11. Jänner 1892 in der Stadt Salzburg)[1] war ein Salzburger Unternehmer.
Leben
Raphael Angelo Saullich war nicht italienischer Herkunft, sondern der Sohn von Johann Saullich, dem Stadtrichters seiner Geburtsstadt Lublinitz,.
Nach dem Besuch des Gymnasiums wandte er sich dem Kaufmannsberuf zu. Zuerst war er als Praktikant in Troppau, tschechisch Opava (Schlesien), dann in Breslau (Preußisch-Schlesien) tätig. Im November 1838 kam er nach Salzburg und nahm eine Stellung als Buchhalter bei der Firma Andre Hofer an.
Im Jahr 1846 heiratete er die von Ludwig Thury (* 1808; † 1845), dem Eigentümer von Mozarts Geburtshaus, hinterlassene Witwe und übernahm er die Führung des hier betriebenen Geschäftes, das nun einen großen Aufschwung nahm.
Im Jahr 1858 wandte er sich einem anderen Wirtschaftszweig zu: Er trat in ein Gesellschaftsverhältnis zur Kufsteiner Firma Alois Kraft, die hydraulischen Kalk erzeugte und seit 1857 ein Privileg zur Erzeugung von Portland-Zement besaß. Das Erzeugnis wurde zunächst "Kufsteiner-Cement", bald aber "Perlmooser-Portland-Cement" genannt; es bewährte sich im Jahr 1859 beim Bau der Salzburger Eisenbahnbrücke besser als der englische Zement und wurde bald in der Fachwelt als diesem ebenbürtig anerkannt. Auch durch die Erzeugung von Fertigteilen wie Zementplatten, -verzierungen und –rohren ging es aufwärts. Eine im Jahr 1868 eröffnete Fabrik lieferte jährlich eine halbe Million Zentner Zement. 1872 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, an deren Spitze Saullich trat.
Auch in politische Funktionen wurde er gewählt, und zwar 1861 und 1865 (bis 1867) in den Salzburger Gemeinderat und 1866 bis 1867 zum Präsidenten, 1867 bis 1875 zum Vizepräsidenten der Salzburger Handelskammer.
Saullich galt als der reichste Bürger Salzburgs. Den 50. Jahrestag seiner Ankunft in Salzburg Salzburg beging er durch großzügige Spenden.
Seit 1946 war Saullich verheiratet mit Therese geborene Leithner (* 3. August 1813 in Lambach, OÖ.[2]; † 23. Juli 1877 in Salzburg[3]), der Tochter von Michael Leithner und seiner Frau Waldburga, geborene Holnsteiner.[4] Sie hatten drei Töchter, die bei seinem Tod verheiratet waren.
Quellen
- Nekrolog in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band XXXII (1892), S. 269-272, gestützt auf das Salzburger Volksblatt vom 23. Jänner 1892.
- ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 8. November 1875, Seite 1