Luise Bonora: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | '''Luise Bonora''', eigentlich Aloisia Karolina Judith Bonora (* [[19. Mai]] [[1910]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[4. November]] [[1984]] ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-andrae/TFB18/?pg=180 Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä 18/171]</ref>, war die erste Frau, die an der Theologischen Fakultät in Salzburg studierte und engagierte sich später als Referentin der Salzburger Arbeiterkammer für Frauenrechte. | + | [[Datei:Luise Bonora Nationale.jpg|thumb|Nationale von Luise Bonora (09.04.1932), Universitätsarchiv Salzburg, FA 124 (ePLUS – Digitale Bestände der Universität Salzburg)]] |
| + | '''Luise Bonora''', eigentlich Aloisia Karolina Judith Bonora (* [[19. Mai]] [[1910]] in der [[Stadt Salzburg]]; † [[4. November]] [[1984]] ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-andrae/TFB18/?pg=180 Taufbuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä 18/171]</ref>, war die erste Frau, die an der [[Theologische Fakultät in Salzburg|Theologischen Fakultät]] in Salzburg studierte und engagierte sich später als Referentin der [[Salzburger Arbeiterkammer]] für Frauenrechte. | ||
== Biografie == | == Biografie == | ||
| − | Als erste ordentliche Hörerin inskribierte Luise Bonora am 9. April 1932 an der Theologischen Fakultät in Salzburg.<ref>[https://eplus.uni-salzburg.at/theologische/content/titleinfo/11603628 Universitätsarchiv Salzburg, FA 124 (Sommersemester 1932), Bonora Luise]</ref> Und das, obwohl sich Katholisch-theologische Fakultäten eigentlich erst ab 1945 für Frauen öffneten. | + | Als erste ordentliche Hörerin inskribierte Luise Bonora am [[9. April]] [[1932]] an der Theologischen Fakultät in Salzburg.<ref>[https://eplus.uni-salzburg.at/theologische/content/titleinfo/11603628 Universitätsarchiv Salzburg, FA 124 (Sommersemester 1932), Bonora Luise]</ref> Und das, obwohl sich Katholisch-theologische Fakultäten eigentlich erst ab 1945 für Frauen öffneten. |
| − | Viele Details aus dem Leben der ersten Studentin sind noch unbekannt. Aber immerhin einige Eckdaten konnten recherchiert werden: Die Familie Bonora stammte aus dem venezianischen Campolongo Maggiore. Von dort übersiedelte der Großvater als Kanzleidiener der italienischen Gesandtschaft nach Wien und wurde später Haushofmeister des Fürsten von Clary und Aldringen in Teplice (Teplitz). Der Vater, Felix Paul Bonora (* 1873), Küchenchef bei Graf János Forgách in Belgrad, heiratete am 15. Februar 1904 in der Paulanerkirche in Wien die Salzburger Kaufmannstochter Aloisia Katharina Nussbaumer ( | + | Viele Details aus dem Leben der ersten Studentin sind noch unbekannt. Aber immerhin einige Eckdaten konnten recherchiert werden: Die Familie Bonora stammte aus dem venezianischen ''Campolongo Maggiore''. Von dort übersiedelte der Großvater als Kanzleidiener der italienischen Gesandtschaft nach [[Wien]] und wurde später Haushofmeister des Fürsten von [[Clary und Aldringen]] in Teplice (Teplitz). Der Vater, Felix Paul Bonora (* [[1873]]), Küchenchef bei Graf János Forgách in Belgrad, heiratete am [[15. Februar]] [[1904]] in der Paulanerkirche in Wien die Salzburger Kaufmannstochter Aloisia Katharina Nussbaumer (* [[1886]]; † [[1946]]). Anschließend lebte die Familie im Haus [[Vierthalerstraße (Stadt Salzburg)|Vierthalerstraße]] Nr. 8 in der Stadt Salzburg.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/04-wieden/02-25/?pg=96 Trauungsbuch der Pfarre Wieden (Paulanerkirche) 02-25/16]</ref> |
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| − | Nach dem Besuch des privaten Mädchen-Realgymnasiums der Ursulinen in Salzburg hatte Luise Bonora zunächst in Wien studiert, bevor sie in ihre Geburtsstadt zurückkehrte. An der Theologischen Fakultät besuchte sie Lehrveranstaltungen der Benediktinerpatres Daniel Feuling (Metaphysik), Alois Mager (Volkswirtschaftslehre), Albert Auer (Pädagogik), Thomas Michels (Liturgik) und des Weltpriesters Michael Hartig (Kunstgeschichte). Warum sie das Studium in Salzburg allerdings nicht abgeschlossen hat, ist nicht bekannt. Später gehörte sie dem Frauen-Landeskomitee der SPÖ Salzburg an und engagierte sich als Referentin der Salzburger Arbeiterkammer für Frauenrechte. | + | Nach dem Besuch des privaten [[Privatgymnasium St. Ursula|Mädchen-Realgymnasiums]] der [[Ursulinen]] in Salzburg hatte Luise Bonora zunächst in Wien studiert, bevor sie in ihre Geburtsstadt zurückkehrte. An der Theologischen Fakultät besuchte sie Lehrveranstaltungen der Benediktinerpatres [[Daniel Feuling]] (Metaphysik), [[Alois Mager]] (Volkswirtschaftslehre), Albert Auer (Pädagogik), [[Thomas Michels]] (Liturgik) und des Weltpriesters Michael Hartig (Kunstgeschichte). Warum sie das Studium in Salzburg allerdings nicht abgeschlossen hat, ist nicht bekannt. Später gehörte sie dem [[Frauen-Landeskomitee der SPÖ Salzburg 1960|Frauen-Landeskomitee der SPÖ Salzburg]] an und engagierte sich als Referentin der Salzburger Arbeiterkammer für Frauenrechte. |
== Quellen == | == Quellen == | ||
| − | Brandhuber Christoph: PLUSpunkte. 400 Jahre Universität Salzburg, Salzburg 2022, S. 293. | + | * [[Christoph Brandhuber |Brandhuber, Christoph]]: "[[PLUSpunkte. 400 Jahre Universität Salzburg.]]", Salzburg 2022, S. 293. |
== Einzelbelege == | == Einzelbelege == | ||
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2025, 14:22 Uhr
Luise Bonora, eigentlich Aloisia Karolina Judith Bonora (* 19. Mai 1910 in der Stadt Salzburg; † 4. November 1984 ebenda)[1], war die erste Frau, die an der Theologischen Fakultät in Salzburg studierte und engagierte sich später als Referentin der Salzburger Arbeiterkammer für Frauenrechte.
Biografie
Als erste ordentliche Hörerin inskribierte Luise Bonora am 9. April 1932 an der Theologischen Fakultät in Salzburg.[2] Und das, obwohl sich Katholisch-theologische Fakultäten eigentlich erst ab 1945 für Frauen öffneten.
Viele Details aus dem Leben der ersten Studentin sind noch unbekannt. Aber immerhin einige Eckdaten konnten recherchiert werden: Die Familie Bonora stammte aus dem venezianischen Campolongo Maggiore. Von dort übersiedelte der Großvater als Kanzleidiener der italienischen Gesandtschaft nach Wien und wurde später Haushofmeister des Fürsten von Clary und Aldringen in Teplice (Teplitz). Der Vater, Felix Paul Bonora (* 1873), Küchenchef bei Graf János Forgách in Belgrad, heiratete am 15. Februar 1904 in der Paulanerkirche in Wien die Salzburger Kaufmannstochter Aloisia Katharina Nussbaumer (* 1886; † 1946). Anschließend lebte die Familie im Haus Vierthalerstraße Nr. 8 in der Stadt Salzburg.[3]
Nach dem Besuch des privaten Mädchen-Realgymnasiums der Ursulinen in Salzburg hatte Luise Bonora zunächst in Wien studiert, bevor sie in ihre Geburtsstadt zurückkehrte. An der Theologischen Fakultät besuchte sie Lehrveranstaltungen der Benediktinerpatres Daniel Feuling (Metaphysik), Alois Mager (Volkswirtschaftslehre), Albert Auer (Pädagogik), Thomas Michels (Liturgik) und des Weltpriesters Michael Hartig (Kunstgeschichte). Warum sie das Studium in Salzburg allerdings nicht abgeschlossen hat, ist nicht bekannt. Später gehörte sie dem Frauen-Landeskomitee der SPÖ Salzburg an und engagierte sich als Referentin der Salzburger Arbeiterkammer für Frauenrechte.
Quellen
- Brandhuber, Christoph: "PLUSpunkte. 400 Jahre Universität Salzburg.", Salzburg 2022, S. 293.
Einzelbelege
Allgemeine Beiträge: Akademische Bildung von Frauen historisch betrachtet · Hebammen-Ausbildung im alten Studiengebäude
Personen: Katharina von Alexandria · Luise Bonora · Anna Maria Christina von Böcken · Ilse Endres · Hertha Firnberg · Anna Maria Filz · Marie-Éléonore Godefroid · Erna Häufler · Ingrid Lorenz und Helga Niederhuber · Maria Maresch · Jeanne Peyrebère · Anna Viktoria Cajetana Konhauser Edle von Sternenfeld · Johanna Schuchter · Maria Annunziata Tollinger · Erika Weinzierl