Engelbert Weiß: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | '''Engelbert Weiß''' (* [[30. April]] [[1891]] in [[Thalgau]]; † [[7. April]] [[1944]] im Wiener Landesgericht hingerichtet) war Metalldreher und [[SPÖ Salzburg|sozialistischer]] Widerstandskämpfer. | ||
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| − | Der als "Stadlbäcksohn" geborene Engelbert Weiß war als Metalldreher bei der Reichsbahnbetriebswerkstätte am [[Salzburger Hauptbahnhof]] beschäftigt. Nach dem Anschluss [[Österreich]]s an Deutschland im März [[1938]] ergriff Weiß im Sommer [[1939]] die Initiative zur Neugründung der "Revolutionären Sozialisten", einer von der [[NSDAP]] verbotenen Organisation, deren Ziel es war, in Not geratene Familien inhaftierter Eisenbahner zu unterstützen. Die Widerstandsgruppe wuchs kontinuierlich und konnte [[1940]] auch Kontakte zu Gesinnungsgenossen in München, Augsburg und Wien knüpfen. | + | Engelbert Weiß wohnte seit [[1924]] im Bundesbahn-Personalhaus [[Südtirolerplatz]] 5 (heute [[Engelbert-Weiß-Weg]] Nr. 20). Der als "Stadlbäcksohn" geborene Engelbert Weiß war als Metalldreher bei der Reichsbahnbetriebswerkstätte am [[Salzburger Hauptbahnhof]] beschäftigt. Nach dem Anschluss [[Österreich]]s an Deutschland im März [[1938]] ergriff Weiß im Sommer [[1939]] die Initiative zur Neugründung der "Revolutionären Sozialisten", einer von der [[NSDAP]] verbotenen Organisation, deren Ziel es war, in Not geratene Familien inhaftierter Eisenbahner zu unterstützen. Die Widerstandsgruppe wuchs kontinuierlich und konnte [[1940]] auch Kontakte zu Gesinnungsgenossen in München, Augsburg und Wien knüpfen. |
| − | Weiß wurde am [[5. Februar]] [[1942]] mit knapp 70 weiteren Personen von der Gestapo verhaftet und ins [[Landesgericht Salzburg]] überstellt, am [[28. | + | Weiß wurde am [[5. Februar]] [[1942]] mit knapp 70 weiteren Personen von der Gestapo verhaftet und ins [[Landesgericht Salzburg]] überstellt, am [[28. September]] [[1943]] vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt, jedoch nicht wie ursprünglich angenommen in Berlin-Plötzensee, sondern am 7. April 1944 im Wiener Landesgericht hingerichtet. Der Grund für die Überstellung nach Wien ist nicht bekannt. Sein Name befindet sich jedenfalls auf der Erinnerungstafel des Landesgerichtes Wien und auf einem Gedenkstein der Gruppe 40 auf dem Wiener Zentralfriedhof. |
| − | Engelbert Weiß wird seit [[2008]] in der [[NS-Opfer Gedenkstätte in Thalgau|NS-Opfer Gedenkstätte]] in Thalgau gedacht. In der [[Stadt Salzburg]] ist der [[Engelbert-Weiß-Weg]] | + | == Gedenken == |
| + | Engelbert Weiß wird seit [[2008]] in der [[NS-Opfer Gedenkstätte in Thalgau|NS-Opfer Gedenkstätte]] in Thalgau gedacht. | ||
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 19:07 Uhr
Engelbert Weiß (* 30. April 1891 in Thalgau; † 7. April 1944 im Wiener Landesgericht hingerichtet) war Metalldreher und sozialistischer Widerstandskämpfer.
Leben
Engelbert Weiß wohnte seit 1924 im Bundesbahn-Personalhaus Südtirolerplatz 5 (heute Engelbert-Weiß-Weg Nr. 20). Der als "Stadlbäcksohn" geborene Engelbert Weiß war als Metalldreher bei der Reichsbahnbetriebswerkstätte am Salzburger Hauptbahnhof beschäftigt. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im März 1938 ergriff Weiß im Sommer 1939 die Initiative zur Neugründung der "Revolutionären Sozialisten", einer von der NSDAP verbotenen Organisation, deren Ziel es war, in Not geratene Familien inhaftierter Eisenbahner zu unterstützen. Die Widerstandsgruppe wuchs kontinuierlich und konnte 1940 auch Kontakte zu Gesinnungsgenossen in München, Augsburg und Wien knüpfen.
Weiß wurde am 5. Februar 1942 mit knapp 70 weiteren Personen von der Gestapo verhaftet und ins Landesgericht Salzburg überstellt, am 28. September 1943 vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt, jedoch nicht wie ursprünglich angenommen in Berlin-Plötzensee, sondern am 7. April 1944 im Wiener Landesgericht hingerichtet. Der Grund für die Überstellung nach Wien ist nicht bekannt. Sein Name befindet sich jedenfalls auf der Erinnerungstafel des Landesgerichtes Wien und auf einem Gedenkstein der Gruppe 40 auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Gedenken
Engelbert Weiß wird seit 2008 in der NS-Opfer Gedenkstätte in Thalgau gedacht.
In der Stadt Salzburg ist der Engelbert-Weiß-Weg, nahe dem Salzburger Hauptbahnhof nach ihm benannt.
Vor dem Haus Engelbert-Weiß-Weg Nr. 20 befindet sich eine Gedenktafel. Der Stolperstein wurde 2011 auf Wunsch der Gebietskrankenkasse Salzburg (Patenschaft) vor ihrem Gebäude (Engelbert-Weiß-Weg Nr. 10) verlegt, außerdem stark frequentiert.
Auf einer Gedenktafel an die revolutionären bahnbediensteten Sozialisten in der Eingangshalle des Salzburger Hauptbahnhofs ist sein Name zu lesen.
Bildergalerie
Stolperstein für Engelbert Weiß am Engelbert-Weiß-Weg Nr. 10
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006