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Version vom 19. Mai 2015, 15:39 Uhr
Helga Eiterer (* 5. Juli 1933 in Wien, † 13. Mai 2007 in Salzburg) war Lehrerin, Kunstpädagogin und freischaffende Künstlerin (Malerei, Grafik).
Leben
Ausbildung
Nach dem Besuch der öffentlichen Volksschule (1939 – 1943) in Wien XIV trat sie 1943 in die Staatliche Oberschule für Mädchen in der Albertgasse in Wien VIII ein. Von 1944 – 1945 absolvierte sie ein Jahr an der Oberschule für Jungen in Gänserndorf (Niederösterreich), danach von 1945 – 1947 die Hauptschule in St. Johann im Pongau. 1952 schloss sie die Lehrerinnenbildungsanstalt Salzburg mit dem Zeugnis der Reife für das Lehramt an Volksschulen ab. 1970 erhielt sie das Lehrbefähigungszeugnis für Volksschulen und das Lehramtszeugnis für Bildnerische Erziehung an Hauptschulen, 1972 das Lehramtszeugnis für Werkerziehung an Hauptschulen, 1973 das Lehramtszeugnis für Sonderschulen und 1982 das Lehramtszeugnis für Sonderschulen für sprachgestörte Kinder. Außerdem war sie Hörerin der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Salzburg (1952 – 1953), der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (1956 – 1957) und der Kunsthochschule Linz (1974 -1975).
Berufliche Laufbahn
Am Beginn ihrer Lehrtätigkeit wirkte sie an den Volksschulen Maxglan, Salzburg (1952 - 1953) und Bad Gastein (1953 – 1954). Der besondere Schwerpunkt ihrer Unterrichtstätigkeit galt jedoch der Kunstpädagogik:
- Dienstverwendung am BG III (Musisches Gymnasium) für die Unterrichtsfächer Bildnerische Erziehung und. Werkerziehung (1974 - 1976)
- Realschule der Franziskanerinnen in Freilassing – Salzburghofen: Unterricht in Kunsterziehung ( 1962 – 1976)
- Unterricht in Bildnerischer Erziehung an der Hauptschule Thalgau und an den Sonderschulen Thalgau und Oberndorf (1969 – 1990)
- 1976 – 1981:Leiterin der Allgemeinen Sonderschule Oberndorf,
- Besuchsschullehrerin: Pädagogische Akademie Salzburg mit Schwerpunkt: Kunst und Rehabilitation (1980 – 1990)
- Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin und Dresden (Außenstelle für Kindergartenpädagogik) mit Schwerpunkt: Kunst und Rehabilitation (1984 – 1989)
- Vorträge an der Fakultät für Defektologie in Zagreb: Kunst und Rehabilitation (1987, 1992)
- Museumspädagogik für Studenten der Pädagogischen Akademie und Schüler (1980 – 1990)
- Schüler-Kurse, Seminare und andere Aktivitäten (Museumspädagogik, Bildgestaltung, Workshops, Kunsterziehung) im Rahmen der Volkshochschule und im Schulferienprogramm der Stadt Freilassing (1984 – 1989)
- Unterricht in der Kunstklasse der Salzburger Volkshochschule
- Kursleitung im Kunst- und Bildungszentrum Geras (1988 und 1989)
- Pädagogische Entwicklungsarbeit sowie Arbeit mit behinderten Jugendlichen und Ausbildnern am Berufsvorschulungszentrum "Rettet das Kind" St. Gilgen (1987 - 1992)
Künstlerisches Wirken
- Seit 1961 freischaffende Künstlerin im Bereich Malerei und Grafik.
- Mitglied der "Salzburger Gruppe" ab 1962 u.a. zusammen mit Künstlern wie Eduard Bäumer, Gustav K. Beck, Herbert Breiter, Wilhelm Kaufmann, Trude-Engelsberger-Weg, Rudolf Hradil, Agnes Muthspiel, Hermann Ober, Max Peiffer-Watenphul, Slavi Soucek, Irma Rafaela Toledo
- Gründung u. Leitung des Kulturkreises Wartenfels Thalgau (1980 - 1990). Der Kulturkreis Wartenfels wird unter dem Namen "Wakuum" (Offizielle Website des Kulturkreises) und unter neuer Leitung erfolgreich weitergeführt.
- Veranstaltungen im eigenen Atelier: Ausstellungen, Lesungen, Workshops, Unterricht mit Schülern u.a. (1981 – 1990)
- Mitglied des Fachbeirates "Kultur und Schule" Salzburg (1988 - 1990)
- Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler
2004 wurde ihr der Berufstitel Professor für Kunst und Pädagogik verliehen.
Familie
Helga Eiterer war verheiratet mit Othmar Eiterer, Landesschulinspektor für Sonderpädagogik in Salzburg, hatte sechs Kinder und wohnte in Thalgau.
Ausstellungen
Zahlreiche Ausstellungen (Einzel- und Gruppenausstellungen) im In- und Ausland, u.a.
- Salzburger Gruppe, Salzburg (1962 und 1964)
- 1964: Salzburger Gruppe: Graz Forum Stadtpark; Nürnberg, Städtische Galerie; Neue Galerie der Stadt Linz - Naive Malerei aus 8 europäischen Ländern; Galerie Nebelung, Düsseldorf (skurrile und naive Malerei)
- 1969: 1. Triennale der Naiven Kunst, Preßburg (1969)
- 1970: Galerie Gurlitt, München; Galerie Vömel, Düsseldorf (1970
- 1971 - 1972: Naive Malerei, Köln; Salzburger Museum Carolino Augusteum; Salzburger Künstler im Wiener Künstlerhaus; Salzburger Künstler, Wanderausstellung; Galerie Holzinger, München
- 1972:Schloss Schleißheim, München "Musik im Schloss"; Naive Malerei (Sammlung Fetscherin) Kurt Opitz, Bielefeld; Galerie "Kunstkabinett", Wien
- 1973: Internationale Naive Malerei, Basel; Naive Malerei in Salzburg
- 1974: Naive Malerei aus Salzburg und Oberösterreich, Gmunden
- 1975: Salzburger Künstler, Eisenstadt
- 1976: Salzburger Kunstverein, Traklhaus
- 1977: Galerie am Rabensteig, Wien
- 1978: Salzburger Künstler in Mainz und Wiesbaden
- 1979: Galerie Moser, Graz
- 1980: Wüstenrot Initiative, Salzburg
- 1980, 1981 und 1982: Galleria d'Arte Moderna, Venedig
- 1980 und 1982: Galerie Weidan, Schärding; Galerie St. Anna Kapelle, Passau; Galerie Maringer, St. Pölten
- 1982: Rathausgalerie St. Veit an der Glan; Kulturverein Plattform, Ansfelden; Residenzgalerie Salzburg
- 1982 und 1985: Galerie Kunstladen, Brixen
- 1983: Galerie Schwarzer, Wien; Galerie Lehner, Linz;
- 1984: Königliche Bibliothek, Berlin; Galerie Roßmarkt, Grieskirchen; Schleemayer Sölde, Wels
- 1986: Galerie Zentrum, Wien
- 1987: Neumarkter Kulturvereinigung; Berufsvereinigung bildender Künstler Österreich "Postnaive Kunst", Salzburg; Galerie im Büro für Frauenfragen, Salzburg
- 1991: Museumspavillon der Stadt Salzburg (1991)
- 1995: Schloss Leopoldskron; Galerie im Pfarrzentrum, Straßwalchen
- 2000: Galerie Con Animo im Schloss Seeburg, Seekirchen
- 2001: Höribachhof in St. Lorenz bei Mondsee; Kultur-und Museumsverein Hundsmarktmühle Thalgauegg.
- 2002: Die Galerie, Schollene, Sachsen-Anhalt
Veröffentlichungen
- Illustration von Arbeitsmaterialien zur Verwendung in der Berufsvorschulung behinderter Jugendlicher: Eigenverlag: Berufsvorbereitungszentrum St.Gilgen bzw. WWP-Verlag, Kufstein (1987 – 1992)
- „ MITSCHAUEN – MITDENKEN – MITDENKEN – MITTUN“, Kunsterziehung für 10- 14-jährige, WWP-Verlag, Kufstein (1991)
- Illustration bzw. Umschlaggestaltung von Jugendbüchern (u.a. "Ich kauf mir einen Mittelstürmer" Juvavia, Salzburg 1977, "Das Endspiel" Lentz-Verlag, München 1984) und Belletristik ("Requiem für Anton P." Bibliothek der Provinz, Weitra 1998)
- Lehrfilm (Video) über Kunst und Rehabilitation (1986) zur Verwendung in der Studentenausbildung sowie bei Lehrveranstaltungen in Berlin und Zagreb.
Nach ihrem Tode sind erschienen:
- Eiterer, Helga: Der verkaufte Schatten. Neue Abenteuer des Peter Schlemihl. Bibliothek der Provinz, Weitra 2008
- Eiterer, Helga: Lebenslinien. Vom Hinterglasbild zum Rollbild. Bibliothek der Provinz, Weitra 2008
Bibliographie
- O. Schatz, Salzburger Gruppe, Ausstellungen 1962
- Ernst Köhler, Moderne Kunst in Österreich, 1965
- A. Bäumer, Text zur Bildmappe Helga und Othmar Eiterer, 1980
- Niederbayern, Zeitschrift für Kunst und Kultur 1981
- Fuchs, Maler (20. Jh.) 1986
- A. Gugg, Die Moderne in Salzburg, Kunst nach 1945, 1988
- B. Wally, Künstlerinnen in Salzburg, 1991
- Allgemeines Künstlerlexikon, Band 33, K. G. Sauer Verlag
- 150 Jahre Salzburger Kunstverein, Kunst und Öffentlichkeit, 1994, Text
- Internationales Kunstlexikon (derzeit in Arbeit), Text von Dr. N. Schaffer im Anhang.
Quellen
- Homepage der Künstlerin
- Private Mitteilungen Othmar Eiterer, Thalgau
- Lebensbild und Nachruf: Thalgau - Gemeindenachrichten, 24. Jg., Nr. 5, Sept. 2008, Seite 12
