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| − | [[Datei:Wasserturm am Mönchsberg neben dem Museum der Moderne.jpg|thumb|Wasserturm am Mönchsberg neben dem Museum der Moderne]] | + | [[Datei:Amalie-Redlich-Turm 1895.jpg|thumb|Historische Aufnahme, 1895.]] |
| − | [[Datei:Wasserturm am Mönchsberg, westseitige Ansicht.jpg|thumb|Wasserturm am Mönchsberg, westseitige Ansicht]] | + | [[Datei:Museum der Moderne Mönchsberg Wasserturm 2008.jpg|thumb|[[Museum der Moderne Mönchsberg]] und Amalie-Redlich-Turm.]] |
| − | Der '''Amalie-Redlich-Turm''' (ehemals einfach ''Wasserturm am Mönchsberg'') befindet sich auf dem [[Mönchsberg]] oberhalb der [[Altstadt]] von [[Salzburg]] neben dem [[Museum der Moderne Mönchsberg]] und dient heute als Zentrum zur Kunstvermittlung. | + | [[Datei:Wasserturm am Mönchsberg, westseitige Ansicht.jpg|thumb|Westseitige Ansicht]] |
| | + | Der '''Amalie-Redlich-Turm''', bekannt als ''Wasserturm am Mönchsberg'', befindet sich auf dem [[Mönchsberg]] oberhalb der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] neben dem [[Museum der Moderne Mönchsberg]] und dient heute als Zentrum zur Kunstvermittlung. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Auffälliger als der meist unterirdisch geführte Almkanal kommt der [[1892]] errichtete Wasserturm am Mönchsberg im Salzburger Stadtbild zur Geltung. Er wurde vom Privatbankier [[Karl Leitner]] erbaut, der auch den ersten [[Mönchsbergaufzug|elektrischen Aufzug auf den Mönchsberg]] und die [[Restauration Elektrischer Aufzug]] errichtet hatte.
| + | Der Wasserturm am Mönchsberg wurde [[1891]]–[[1892]] von dem Architekten [[Karl Demel]] im Auftrag des Bankiers [[Karl Leitner]], der das Grundstück um das [[Schloss Mönchstein]] erworben hatte, erbaut. Er hatte auch den ersten [[Mönchsbergaufzug|elektrischen Aufzug auf den Mönchsberg]] und die [[Restauration Elektrischer Aufzug]] errichten lassen. Der Wasserturm ist der letzte historische Bau in diesem Bereich des Mönchsberges und fällt von der Altstadt blickend auf. |
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| − | Leitner, der auf einem großen Grundstück am Mönchsberg in der [[Leitner-Villa]] wohnte, erkannte, dass der Druck vom [[Fürstenbrunn]]er [[Trinkwasser für die Stadt Salzburg|Wasserreservoir]] nicht ausreichte, um den Mönchsberg mit Wasser zu versorgen. Das führte zu einem [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderatsbeschluss]], die [[Gaisbergwasserleitung]] zu bauen. Da die Quellfassung am [[Gaisberg]] wesentlich höher als jene in Fürstenbrunn lag, war es nun möglich, nicht nur alle Häuser des [[Kapuzinerberg|Imberg]]s, sondern auch jene am [[Nonnberg]], [[Festungsberg]] und [[Mönchsberg]] mit Wasser zu versorgen. Die Leitung über die [[Salzach]] führte und führt noch heute durch die [[Karolinenbrücke]]. | + | Leitner, der auf seinem großen Grundstück in der heute nicht mehr bestehenden [[Leitner-Villa]] wohnte, erkannte, dass der Druck der [[Fürstenbrunner Quelle]] nicht ausreichte, um den Mönchsberg mit [[Trinkwasser für die Stadt Salzburg|Trinkwasser]] zu versorgen. Das führte zu einem [[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderatsbeschluss]], die [[Gaisbergwasserleitung]] zu bauen. Da die Quellfassung am [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] wesentlich höher als jene in [[Fürstenbrunn]] lag, war es nun möglich, nicht nur alle Häuser des [[Kapuzinerberg]]s, sondern auch jene am [[Nonnberg]], [[Festungsberg]] und Mönchsberg mit Wasser zu versorgen. Die Leitung über die [[Salzach]] führte und führt noch heute durch die [[Karolinenbrücke]]. |
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| − | Damit der Wasserdruck am Mönchsberg richtig verteilt werden konnte, entstand neben dem elektrischen Aufzug der Wasserturm als Aussichtsturm. Der Speicher im Inneren des Turms versorgte zuletzt bis Ende 2012 das [[Hotel Schloss Mönchstein]], Privathäuser und Trinkbrunnen mit Wasser. Ab Ende 2012 wurde deren Versorgung jedoch vom [[Hochbehälter Mönchsberg]] übernommen. An seiner Außenseite waren starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die [[Festung Hohensalzburg]] bestrahlt werden konnte. | + | Damit der Wasserdruck am Mönchsberg richtig verteilt werden konnte, entstand neben dem elektrischen Aufzug der Wasserturm (auch als Aussichtsturm). Der Speicher im Inneren des Turms versorgte zuletzt bis Ende 2012 das [[Hotel Schloss Mönchstein]], Privathäuser und Trinkbrunnen am Mönchsberg mit Wasser. Ab Ende 2012 wurde deren Versorgung jedoch vom [[Hochbehälter Mönchsberg]] übernommen. |
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| − | Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] diente der Wasserturm den Flugbeobachtern des Volkssturms als Beobachtungsstandort. Man hatte in Mitten der Aussichtsplattform eine große Metallscheibe mit einem aufgesetzten beweglichen Winkel montiert mit der man die genauen An- und Abflugwinkel der Flugzeuge ablesen konnten. Die gemessenen Daten mussten dann per Telefon an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet werden. Einer dieser Flugbeobachter war Anton Schnellinger, im Zivilberuf Portier im [[Hotel zur Traube]]. | + | Im [[Zweiten Weltkrieg]] diente der Wasserturm den Flugbeobachtern des Volkssturms als Beobachtungsstandort. Man hatte inmitten der Aussichtsplattform eine große Metallscheibe mit einem aufgesetzten beweglichen Winkel montiert, mit der man die genauen An- und Abflugwinkel der Flugzeuge ablesen konnte. Die gemessenen Daten mussten dann per Telefon an eine zentrale Leitstelle weitergeleitet werden. Einer dieser Flugbeobachter war Anton Schnellinger, im Zivilberuf Portier im [[Hotel zur Traube]]. |
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| | + | An seiner Außenseite sind starke Scheinwerfer angebracht, mit denen die [[Festung Hohensalzburg]] bestrahlt werden kann. |
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| | == Umbau zum Kunstvermittlungszentrum == | | == Umbau zum Kunstvermittlungszentrum == |
| − | Im Frühjahr 2013 wurde der Wasserbehälter entfernt und mit dem Umbau des Turms begonnen. | + | Im Frühjahr 2013 wurde der Wasserbehälter im Turminneren entfernt und mit dem Umbau des Turms begonnen. |
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| − | Als Erweiterung des Museums der Moderne (MdM) ist der Turm seit [[30. November]] [[2014]] ein lebendiges Zentrum der Kunstvermittlung. Großzügige Räumlichkeiten für Workshops und Büros wurden eingerichtet und ganz oben, wohin 152 Treppen, aber auch ein Lift führen, eine Wohnung samt Künstleratelier. Drei Mal im Jahr darf sich hier für je drei Monate ein ''Artist in Residence'' vom wunderbaren Blick auf Stadt und Land Salzburg inspirieren lassen. Wobei ein Künstler jeweils aus Kanada kommen soll. Das hat seinen Grund. | + | Als Erweiterung des Museums der Moderne am Mönchsberg (MdM) ist der Turm seit [[30. November]] [[2014]] ein Zentrum der Kunstvermittlung. Großzügige Räumlichkeiten für ''Workshops'' und Büros wurden eingerichtet und ganz oben, wohin 152 Treppen, aber auch ein Lift führen, eine Wohnung samt Künstleratelier. Drei Mal im Jahr darf sich hier für je drei Monate ein ''Artist in Residence'' vom wunderbaren Blick auf Stadt und Land Salzburg inspirieren lassen. Wobei ein Künstler jeweils aus [[Kanada]] kommen soll. Das hat seinen Grund. |
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| − | 1,53 Mill. Euro für den Umbau des Kunstturms stellte die Familie Jorisch aus Quebec zur Verfügung. Georg Jorisch hatte vom [[Land Salzburg]] das Klimt-Gemälde ''Litzlberg am Attersee'' zurückerhalten, das einst seiner Großmutter [[Amalie Redlich]] gehörte. Redlich wurde 1941 mit ihrer Tochter Mathilde nach Polen deportiert und ermordet, das Bild von der Gestapo beschlagnahmt. Über den Kunsthändler [[Friedrich Welz]] kam das Kunstwerk [[1944]] nach Salzburg. [[2011]] wurde es restituiert und erzielte bei einer Versteigerung in New York rund 40 Millionen Dollar. Fortan trägt der Turm den Namen von Amalie Redlich. | + | 1,53 Mill. Euro für den Umbau des Kunstturms stellte die Familie Jorisch aus Quebec in Kanada zur Verfügung. Georg Jorisch hatte vom [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] das Klimt-Gemälde ''Litzlberg am Attersee'' zurückerhalten, das einst seiner Großmutter [[Amalie Redlich]] gehörte. Redlich wurde 1941 mit ihrer Tochter Mathilde nach [[Polen]] deportiert und ermordet, das Bild von der [[Gestapo]] beschlagnahmt. Über den Kunsthändler [[Friedrich Welz]] kam das Kunstwerk [[1944]] nach Salzburg. [[2011]] wurde es restituiert und erzielte bei einer Versteigerung in New York rund 40 Millionen Dollar. Fortan trägt der Turm den Namen von Amalie Redlich. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | * ''Salzburger Miniaturen,'' [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5 | | * ''Salzburger Miniaturen,'' [[Karl Heinz Ritschel]], [[Otto Müller Verlag]], 1998, ISBN 3-7013-09579-5 |
| − | * ''lebens.linien'', Nachrichten für Kunden der [[Salzburg AG]], Ausgabe 54, Juni 2012 | + | * ''lebens.linien'', Nachrichten für Kunden der [[Salzburg AG]], [http://www.salzburg-ag.at/?eID=download&uid=532 Ausgabe 54, Juni 2012], S. 14 |
| | * Augenzeugenbericht Walter Schnellinger | | * Augenzeugenbericht Walter Schnellinger |
| | * [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/im-wasserturm-am-moenchsberg-ziehen-kuenstler-ein-129809/ Im Wasserturm am Mönchsberg ziehen Künstler ein] | | * [http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/kultur/sn/artikel/im-wasserturm-am-moenchsberg-ziehen-kuenstler-ein-129809/ Im Wasserturm am Mönchsberg ziehen Künstler ein] |
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