Judenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Salzburg - Gaisberg - Gaisbergbahn - 1912 - Ansichtskarte (F. Pflauder).jpg|thumb|Die [[Gaisbergbahn]]-Haltestelle "Judenbergalm", 1912, Ansichtskarte ([[Friedrich Pflauder]]).]]
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[[File:Salzburg - Gaisberg - Gaisbergbahn - 1912 - Ansichtskarte (F. Pflauder).jpg|thumb|Die [[Gaisbergbahn]]-Haltestelle "Judenberg-Alpe", 1912, Ansichtskarte ([[Friedrich Pflauder]]).]]
[[Datei:Gaisberg Westansicht mit Hotel Kobenzl.jpg|thumb|Um das eingezeichnete Hotel Kobenzl befindet sich das als Judenberg bezeichnete Gebiet.]]
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[[Datei:Gaisberg Westansicht mit Hotel Kobenzl.jpg|thumb|Im Bild ist unter den Kapaunberg-Felsen links unten das alte Gut Unterjudenberg erkennbar, in der Mitte das Hotel Kobenzl (Mitterjudenberg) und rechts darüber das Gut Oberjudenberg.]]
Der '''Judenberg''' (fälschlich auch "Judenbergalm" oder ''"Judenbergalpe"'' " bezeichnet, liegt auf 735 [[m ü. A.]] am südwestlichen Abhang des [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]s und gehört zum [[Landschaftsraum Gaisberg]] in den [[Katastralgemeinde Gaisberg]] (oberer Teil) und [[Katastralgemeinde Aigen]] (unterer Teil) <ref>[[SAGIS] [https://www.salzburg.gv.at/sagisonline/init.aspx?hotspot=landsbg|default|1:12914|432624.3|295585.6|pin1.png|Katastralgemeinde%20Gaisberg%20I&redliningid=tbtx3l5fw30mzinynar5r1w4 Lage]</ref>.  
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[[Datei:Gaisberg mit neuer Gaisbergstraße um 1930.jpg|thumb|In der Bildmitte, wo über der Straße ein dreieckiges Feld und unter der Straße ein kleinen Wald sichtbar ist, liegt Oberjudenberg, links darunter Mitter- und Unterjudenberg.]]
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Der '''Judenberg'''<ref>[https://maps.bev.gv.at/#/center/13.0956,47.8004/zoom/14.6/basis/epo_1/compare/karte ANNO], historische Karte 1880, Eintrag "Judenberg"</ref> (fälschlich auch "Judenbergalm" oder "Judenbergalpe" bezeichnet), liegt auf 735 [[m ü. A.]] am südwestlichen Abhang des [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]]s, südlich unterhalb des [[Kapaunberg]]es, und gehört zum [[Landschaftsraum Gaisberg]] in den [[Katastralgemeinde Gaisberg]] (oberer Teil) und [[Katastralgemeinde Aigen]] (unterer Teil)<ref>[[SAGIS]]</ref>.  
  
 
== Geografie ==
 
== Geografie ==
Der Judenberg teilt sich in die alten Bauerngüter Unter-, Ober- und Mitterjudenberg. Die geografischen Koordinaten lauten <nowiki>47°47’40’’ N, 15°30’ O</nowiki>. Erschlossen ist sie durch die [[Gaisberg Landesstraße]]. Von [[1887]] bis [[1929]] gab es eine Haltstelle der [[Gaisbergbahn]], die einzige mit einem Ausweichgleis. Von [[1954]] bis [[1972]] führte der [[Gaisberg-Sessellift]] von [[Parsch]] auf den Judenberg.
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Der Judenberg setzt sich aus den alten Bauerngütern Unter- (heute Gaisberg 26), Ober- (heute Gaisberg 12) und Mitterjudenberg (heute Gaisberg 11) zusammen. Die geografischen Koordinaten lauten <nowiki>47°47’40’’ N, 15°30’ O</nowiki>. Erschlossen sind sie heute durch die [[Gaisberg Landesstraße]]. Von [[1887]] bis [[1929]] gab es eine Haltestelle der [[Gaisbergbahn]] (Judenberg-Alpe), die einzige mit einem Ausweichgleis. Von [[1954]] bis [[1972]] führte der [[Gaisberg-Sessellift]] von [[Parsch]] auf den Judenberg und zum dortigen Gasthaus.
  
 
Im Bereich des Judenberges entwässern der Judenberg- und Oberjudenbergbach ins Tal. Neben einigen Bauernhöfen und Privathäuser steht dort das [[Hotel Kobenzl]] (geschlossen) und die [[Kapelle beim Moarbauern]].
 
Im Bereich des Judenberges entwässern der Judenberg- und Oberjudenbergbach ins Tal. Neben einigen Bauernhöfen und Privathäuser steht dort das [[Hotel Kobenzl]] (geschlossen) und die [[Kapelle beim Moarbauern]].
  
== Zum irreführenden Namen "Alm" ==
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== Zum irreführenden Namen "Alm" bzw. "Alpe"==
Der Judenberg war allerdings nie als Alm genutzt. Die dortigen drei Bauerngüter Unter- Miter und Ober-Judenberg bestehen seit dem Mittelalter. Niemals waren diese Güter nur im Sommer genutzte Almen außerhalb des Dauersiedlungsraumes.  Aus touristischen Gründen wurden verschiedene Bauerngüter auf dem Gaisberg im 19. Jahrhundert zunehmend als "Almen" bezeichnet, auch wenn sich dort nie Almen befanden. Der Tourismus so dem Gast glaubhaft machen, der Gaisberg wäre Teil des (Hoch)-Gebirges mit seiner außerhalb des Dauersiedlungsraumes gelegenen Almregion. Der Stellenwert des Gaisbergs sollte für den (zahlenden) Gast so deutlich verbessert werden. Die "Judenbergalm" ist daher (bestenfalls) der Name für eine touristische Gaststätte aber keine Landschaftsbezeichnung.
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Der Judenberg war nie als [[Alm]] genutzt. Vielmehr war bis vor 100 Jahren der größere Teil der Freiflächen außerhalb des Waldes sogar als (Egart-)Acker genutzt. Getreideanbau war nicht selten. Größere Sommerweiden sind dort unbekannt. Die dortigen drei Bauerngüter Unter-, Mitter und Ober-Judenberg bestehen seit dem Mittelalter und waren seit damals stets auch im Winter bewohnt. (Almhütten werden dagegen definitionsgemäß nur im Sommer bewohnt). Niemals waren diese Güter solche im Sommer genutzte Almen außerhalb des Dauersiedlungsraumes.   
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Aus touristischen Gründen wurden verschiedene Bauerngüter auf dem Gaisberg im 19. Jahrhundert zunehmend als "Almen" bezeichnet. Der Tourismus sollte dem Gast glaubhaft machen, der Gaisberg wäre Teil des (Hoch)-Gebirges mit seiner außerhalb des Dauersiedlungsraumes gelegenen und damals sagenhaften und weithin unbekannten Almregion. Der Stellenwert des Gaisbergs sollte für den (zahlenden) Gast damit deutlich verbessert werden. Die "Judenbergalm" ist daher (bestenfalls) der Name für eine touristische Gaststätte aber keine Landschaftsbezeichnung.
  
 
== Zum Namen Judenberg ==
 
== Zum Namen Judenberg ==
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Zur Herkunft des Namens stellten und stellen Experten mehrfach fest, dass der Name Judenberg in seiner Herkunft völlig unbekannt sei. Dies bestätigt auch der Salzburger Rabbiner [[Adolf Altmann]] in einem Vortrag am [[14. Dezember]] [[1911]], der über das [[Salzburger Volksblatt]]<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19111215&seite=5&zoom=33 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Dezember 1911, Seite 5</ref> erneut berichtete, dass diese Bedeutung unbekannt sei.
  
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Der Priester und Schriftsteller Dr. [[Hans Kirchsteiger]] schrieb daraufhin dem ''Salzburger Volksblatt'', dass der Ursprung des Wortes ''Judenberg'' das lateinische Wort ''Iugum'' sei, was auch Gebirgszug, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe oder Joch bedeutet. Die [[Römer]] bezeichneten so den Übergang über einen Berg oder einen Bergrücken. Im Volksmund herrschte oft die Meinung vor, dass diese Namensgebungen ihren Ursprung von ehemals ansässigen Juden haben könnte. Doch die örtlichen Bezeichnungen sind älter und waren gebräuchlich, lange bevor im [[Mittelalter]] sich Juden im Lande ansiedelten, so Dr. Kirchsteiger (Anm. was aber bei dem Judenberg am Gaisberg ''nicht'' der Fall war). Tatsächlich verlief über Parsch (ebenfalls ein romanischer Name) ein uralter Fahrweg über Unter- Mitter und Oberjudenberg zum Raum unterhalb der Zistel (vom romanischen "Cista" herleitbar). Der alte Weg führte von Parsch (450 m) zum Gut Oberjudenberg (850 m) steil aufwärts um nach diesem Höhepunkt (Joch) erst leicht abwärts und sich gemächlich leicht aufwärts bis in den Raum Mitteregg (950 bzw. 980 m) fortzusetzen. Ob in römischen Zeiten tatsächlich eine Wegverbindung über Mitteregg  weiter in den Raum Ebenau bzw. in den Raum Koppl gegeben war, lässt sich nicht leicht klären. (Die seitens des Herrn Dr. Kirchsteiger angedachte Herleitung des Begriffes "Judenberg" von einem dort vielleicht einst vorhandenen gebogenen Jochkreuz - auch Jugenkreuz genannt - ist sehr spekulativ.)
  
Zur Herkunft des Namens stellten und stellen Experten mehrfach fest, dass der Name Judenberg in seiner Herkunft völlig unbekannt sei. Dies bestätigt auch der Salzburger Rabbiner [[Adolf Altmann]] in einem Vortrag am [[14. Dezember]] [[1911]], der über das [[Salzburger Volksblatt]]<ref>Quelle [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19111215&seite=5&zoom=33 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Dezember 1911, Seite 5</ref> erneut berichtete, dass diese Bedeutung unbekannt sei.
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==Zur Geschichte des Judenberges==
 
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Die erste urkundliche Erwähnung von "Mitter-Judenberg" als Bauernhof findet sich 1625. Die dort befindlichen, übereinander angeordneten Bauerngüter dürften aber in ihrer Geschichte wesentlich älter sein.  Der Name Judenberg scheint bekanntermaßen auch etwa in den Jahren zwischen [[1807]] und [[1821]] auf<ref> Auch erscheint in der ''[https://mapire.eu/de/map/schmittsche-karte/?bbox=1455093.3900228115%2C6072346.942043651%2C1462655.878508776%2C6074735.599177564&layers=35 Schmitt’sche Karte von Südwestdeutschland (1797)]'' der Name "Judenberg"</ref>.  
Der Priester und Schriftsteller Dr. [[Hans Kirchsteiger]] schrieb daraufhin dem ''Salzburger Volksblatt'', dass der Ursprung des Wortes ''Judenberg'' das lateinische Wort ''Iugum'' sei, was Gebirgszug, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe oder Joch bedeutet. Die [[Römer]] bezeichneten so den Übergang auf einem Berg oder die Passage über einen Bergrücken. Im Volksmund herrscht oft die Meinung vor, dass diese Namensgebungen ihren Ursprung von ehemals ansässigen Juden haben könnte oder es einen Ort bezeichne, wo ein Jude erschlagen oder begraben worden wäre. Doch die örtlichen Bezeichnungen sind älter und waren gebräuchlich, lange bevor im [[Mittelalter]] sich die Juden im Lande ansiedelten, so Dr. Kirchsteiger (Anm. was aber bei der Judenbergalm am Gaisberg ''nicht'' der Fall war). Dr. Kirchsteiger meinte in seinem Schreiben an das ''Salzburger Volksblatt'' die Erklärung für die Bezeichnung am Gaisberg gefunden zu haben und schrieb (Zitat):<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19111220&query=text:%22judenbergalpe%22&seite=7 ANNO], Salzburger Volksblatt, 20. Dezember 1911, Seite 7</ref><blockquote>"''Und wenn auf einer solchen hohen Einsattelung ein Judenkreuz samt einer Bank zum Ausrasten steht, so liegt dort gewiß kein Jude begraben, das Kreuz ist einfach ein '''Jugen'''kreuz, wie es schon vor vielleicht 1&nbsp;400 Jahren genannt wurde. Jetzt liegt die Erklärung für unsere Judenbergalpe auf der Hand. Es ist eine Alm am '''Jugen'''berg, eine Alm an dem Wege, der über das Bergjoch der [[Zistelalpe]] -in das jenseitige Tal hinüberführt. [...] Diese wenigen Zeilen dürften genügen, nun auch den Namen unserer „Judenbergalpe" zu erklären.''"</blockquote>
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Historisch waren die drei Bauerngüter stets von Parsch aus über einen alten Güterweg aufgeschlossen. [[1889]] wurde das Mitterjudenberggut von Josef Cathrein gekauft und [[1891]] die Wasserstation "Judenberg.-Alpe" der [[Gaisbergbahn]] in Betrieb genommen.
  
==Zur Geschichte des Judenberges==
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Am [[1. Mai]] [[1948]] fanden sich erstmals nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] Salzburger Modellflieger zusammen und begannen auf dem Judenberg einen bescheidenen Flugbetrieb. Zu jener Zeit war aber der Modellflug in Österreich durch die Besatzungsmacht bei strengen Strafen verboten! Trotzdem fand am [[5. September]] 1948 auf dem Judenberg mit seinem Gasthaus Judenberg der 1. österreichische Modellflugwettbewerb statt, an dem 43 Wettbewerber teilnahmen.
Die erste urkundliche Erwähnung von "Mitter-Judenberg" als Bauernhof findet sich 1625. Das Bauerngut bzw. die dortigen Bauerngüter dürften aber in ihrer Geschichte wesentlich älter sein.  Der Name Judenberg scheint bekanntermaßen auch etwa in den Jahren zwischen [[1807]] und [[1821]] auf<ref> Auch erscheint in der ''[https://mapire.eu/de/map/schmittsche-karte/?bbox=1455093.3900228115%2C6072346.942043651%2C1462655.878508776%2C6074735.599177564&layers=35 Schmitt’sche Karte von Südwestdeutschland (1797)]'' der Name "Judenberg"</ref>. [[1889]] wurde das Mitterjudenberggut von Josef Cathrein gekauft und [[1891]] die Wasserstation "Judenbergalm" der [[Gaisbergbahn]] in Betrieb genommen.  
 
  
Die Eltern von Genoveva Mayr, Seniorchefin des [[Hotel Elefant|Hotels Elefant]] in der Salzburger [[Altstadt]], führten die Jausenstation Judenbergalm in der Vorkriegszeit.
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Am [[9. Jänner]] [[1953]] erteilte die [[Landesregierung]] [[Julius Böhacker]] die Genehmigung zum Bau einer [[Gaisberg-Sessellift|Einsessel-Liftanlage]] von [[Parsch]] zum Gasthaus "Judenberg".
Am [[1. Mai]] [[1948]] fanden sich erstmals nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Salzburger Modellflieger zusammen und begannen auf dem Judenberg einen bescheidenen Flugbetrieb. Zu jener Zeit war aber der Modellflug in Österreich durch die Besatzungsmacht bei strengen Strafen verboten! Trotzdem fand am [[5. September]] 1948 auf dem Judenberg mit seinem Gasthaus Judenbergalm der 1. österreichische Modellflugwettbewerb statt, an dem 43 Wettbewerber teilnahmen.
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Über die Entwicklung des [[Fremdenverkehr]]s auf den Judenberg informieren die Beiträge zum Gasthof [[Gaststätte Judenberg]] und zum [[Hotel Kobenzl]] (ehemals Gut Mitterjudenberg) .
Am [[9. Jänner]] [[1953]] erteilte die [[Landesregierung]] [[Julius Böhacker]] die Genehmigung zum Bau einer [[Gaisberg-Sessellift|Einsessel-Liftanlage]] von [[Parsch]] zum Gasthaus Judenbergalm.
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Am [[1. Juli]] [[2019]] brannte der [[Franzenbauer]] (früher Gut Unterjudenberg) nach Blitzschlag ab. Das Gut Oberjudenberg (Gaisberg 12, heute Moarbauer) liegt bereits obverhalb der Gaisbergstraße.
Über die Entwicklung des [[Fremdenverkehr]]s auf den Judenberg informieren die Beiträge [[Judenbergalm (Gastronomie)|Judenbergalm]] und [[Hotel Kobenzl]].
 
Am [[1. Juli]] [[2019]] brannte der [[Franzenbauer]] nach Blitzschlag ab.
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Beiträge im Salzburgwiki
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* Beiträge im [[SALZBURGWIKI]]
 
* Diverse Internetseiten
 
* Diverse Internetseiten
 
* {{Quelle SN| 25. März 2014}}
 
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==== Einzelnachweise ====
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== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2025, 14:12 Uhr

Die Gaisbergbahn-Haltestelle "Judenberg-Alpe", 1912, Ansichtskarte (Friedrich Pflauder).
Im Bild ist unter den Kapaunberg-Felsen links unten das alte Gut Unterjudenberg erkennbar, in der Mitte das Hotel Kobenzl (Mitterjudenberg) und rechts darüber das Gut Oberjudenberg.
In der Bildmitte, wo über der Straße ein dreieckiges Feld und unter der Straße ein kleinen Wald sichtbar ist, liegt Oberjudenberg, links darunter Mitter- und Unterjudenberg.

Der Judenberg[1] (fälschlich auch "Judenbergalm" oder "Judenbergalpe" bezeichnet), liegt auf 735 m ü. A. am südwestlichen Abhang des Gaisbergs, südlich unterhalb des Kapaunberges, und gehört zum Landschaftsraum Gaisberg in den Katastralgemeinde Gaisberg (oberer Teil) und Katastralgemeinde Aigen (unterer Teil)[2].

Geografie

Der Judenberg setzt sich aus den alten Bauerngütern Unter- (heute Gaisberg 26), Ober- (heute Gaisberg 12) und Mitterjudenberg (heute Gaisberg 11) zusammen. Die geografischen Koordinaten lauten 47°47’40’’ N, 15°30’ O. Erschlossen sind sie heute durch die Gaisberg Landesstraße. Von 1887 bis 1929 gab es eine Haltestelle der Gaisbergbahn (Judenberg-Alpe), die einzige mit einem Ausweichgleis. Von 1954 bis 1972 führte der Gaisberg-Sessellift von Parsch auf den Judenberg und zum dortigen Gasthaus.

Im Bereich des Judenberges entwässern der Judenberg- und Oberjudenbergbach ins Tal. Neben einigen Bauernhöfen und Privathäuser steht dort das Hotel Kobenzl (geschlossen) und die Kapelle beim Moarbauern.

Zum irreführenden Namen "Alm" bzw. "Alpe"

Der Judenberg war nie als Alm genutzt. Vielmehr war bis vor 100 Jahren der größere Teil der Freiflächen außerhalb des Waldes sogar als (Egart-)Acker genutzt. Getreideanbau war nicht selten. Größere Sommerweiden sind dort unbekannt. Die dortigen drei Bauerngüter Unter-, Mitter und Ober-Judenberg bestehen seit dem Mittelalter und waren seit damals stets auch im Winter bewohnt. (Almhütten werden dagegen definitionsgemäß nur im Sommer bewohnt). Niemals waren diese Güter solche im Sommer genutzte Almen außerhalb des Dauersiedlungsraumes.

Aus touristischen Gründen wurden verschiedene Bauerngüter auf dem Gaisberg im 19. Jahrhundert zunehmend als "Almen" bezeichnet. Der Tourismus sollte dem Gast glaubhaft machen, der Gaisberg wäre Teil des (Hoch)-Gebirges mit seiner außerhalb des Dauersiedlungsraumes gelegenen und damals sagenhaften und weithin unbekannten Almregion. Der Stellenwert des Gaisbergs sollte für den (zahlenden) Gast damit deutlich verbessert werden. Die "Judenbergalm" ist daher (bestenfalls) der Name für eine touristische Gaststätte aber keine Landschaftsbezeichnung.

Zum Namen Judenberg

Zur Herkunft des Namens stellten und stellen Experten mehrfach fest, dass der Name Judenberg in seiner Herkunft völlig unbekannt sei. Dies bestätigt auch der Salzburger Rabbiner Adolf Altmann in einem Vortrag am 14. Dezember 1911, der über das Salzburger Volksblatt[3] erneut berichtete, dass diese Bedeutung unbekannt sei.

Der Priester und Schriftsteller Dr. Hans Kirchsteiger schrieb daraufhin dem Salzburger Volksblatt, dass der Ursprung des Wortes Judenberg das lateinische Wort Iugum sei, was auch Gebirgszug, Gebirge, Bergrücken, Anhöhe oder Joch bedeutet. Die Römer bezeichneten so den Übergang über einen Berg oder einen Bergrücken. Im Volksmund herrschte oft die Meinung vor, dass diese Namensgebungen ihren Ursprung von ehemals ansässigen Juden haben könnte. Doch die örtlichen Bezeichnungen sind älter und waren gebräuchlich, lange bevor im Mittelalter sich Juden im Lande ansiedelten, so Dr. Kirchsteiger (Anm. was aber bei dem Judenberg am Gaisberg nicht der Fall war). Tatsächlich verlief über Parsch (ebenfalls ein romanischer Name) ein uralter Fahrweg über Unter- Mitter und Oberjudenberg zum Raum unterhalb der Zistel (vom romanischen "Cista" herleitbar). Der alte Weg führte von Parsch (450 m) zum Gut Oberjudenberg (850 m) steil aufwärts um nach diesem Höhepunkt (Joch) erst leicht abwärts und sich gemächlich leicht aufwärts bis in den Raum Mitteregg (950 bzw. 980 m) fortzusetzen. Ob in römischen Zeiten tatsächlich eine Wegverbindung über Mitteregg weiter in den Raum Ebenau bzw. in den Raum Koppl gegeben war, lässt sich nicht leicht klären. (Die seitens des Herrn Dr. Kirchsteiger angedachte Herleitung des Begriffes "Judenberg" von einem dort vielleicht einst vorhandenen gebogenen Jochkreuz - auch Jugenkreuz genannt - ist sehr spekulativ.)

Zur Geschichte des Judenberges

Die erste urkundliche Erwähnung von "Mitter-Judenberg" als Bauernhof findet sich 1625. Die dort befindlichen, übereinander angeordneten Bauerngüter dürften aber in ihrer Geschichte wesentlich älter sein. Der Name Judenberg scheint bekanntermaßen auch etwa in den Jahren zwischen 1807 und 1821 auf[4]. Historisch waren die drei Bauerngüter stets von Parsch aus über einen alten Güterweg aufgeschlossen. 1889 wurde das Mitterjudenberggut von Josef Cathrein gekauft und 1891 die Wasserstation "Judenberg.-Alpe" der Gaisbergbahn in Betrieb genommen.

Am 1. Mai 1948 fanden sich erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg Salzburger Modellflieger zusammen und begannen auf dem Judenberg einen bescheidenen Flugbetrieb. Zu jener Zeit war aber der Modellflug in Österreich durch die Besatzungsmacht bei strengen Strafen verboten! Trotzdem fand am 5. September 1948 auf dem Judenberg mit seinem Gasthaus Judenberg der 1. österreichische Modellflugwettbewerb statt, an dem 43 Wettbewerber teilnahmen.

Am 9. Jänner 1953 erteilte die Landesregierung Julius Böhacker die Genehmigung zum Bau einer Einsessel-Liftanlage von Parsch zum Gasthaus "Judenberg". Über die Entwicklung des Fremdenverkehrs auf den Judenberg informieren die Beiträge zum Gasthof Gaststätte Judenberg und zum Hotel Kobenzl (ehemals Gut Mitterjudenberg) . Am 1. Juli 2019 brannte der Franzenbauer (früher Gut Unterjudenberg) nach Blitzschlag ab. Das Gut Oberjudenberg (Gaisberg 12, heute Moarbauer) liegt bereits obverhalb der Gaisbergstraße.

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, historische Karte 1880, Eintrag "Judenberg"
  2. SAGIS
  3. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Dezember 1911, Seite 5
  4. Auch erscheint in der Schmitt’sche Karte von Südwestdeutschland (1797) der Name "Judenberg"