Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
2.500 Bytes hinzugefügt ,  20:21, 18. Mai 2024
K
+ Kategorie(n)
Zeile 3: Zeile 3:     
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
[[Hermann Vetters]] hatte mit seinen Grabungen [[1956]] bis [[1958]], sowie [[1966]] bis [[1967]] rund um den [[Salzburger Dom]], die er damals allein durchgeführt hatte, einen neuen Zweig der [[Archäologie]] begründet: Die Mittelalter-Archäologie. Es war dies die erste große archäologische Forschung, also mit Krampen und Schaufel, die sich überwiegend dem [[Mittelalter]] gewidmet hatte. Vorher waren es lediglich vage Interpretationen von Architekten, Baumeistern und anderen "selbst ernannten Archäologen", die meinten, die Abfolge diverser Bauperioden zu kennen. Allerdings hatte eine Domgrabung etwa 40 Jahre später auch Kritiker gefunden und Neuinterpretationen der Tätigkeit von Dr. Vetters bewirkt.<ref>siehe [[Wilfried Kovacsovics|Wilfried K. Kovacsovics]], [[Fritz Moosleitner]]: ''Führer durch die Domgrabungen in Salzburg'', Salzburg 1987. 48 S., 30 Abb. (dt./ital.-dt./engl.)</ref>.
+
[[Hermann Vetters]] hatte mit seinen Grabungen [[1956]] bis [[1958]], die dank intensiven Bemühungen von [[Hofrat]] Dr. [[Herbert Klein]], dem langjährigen Vorstand der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], [[1966]] bis [[1967]] weitergeführt werden konnten, rund um den [[Salzburger Dom]], die Vetters damals allein durchgeführt hatte, einen neuen Zweig der [[Archäologie]] begründet: Die [[Mittelalter]]-Archäologie.  
 +
 
 +
Es war dies die erste große archäologische Forschung, also mit Krampen und Schaufel, die sich überwiegend dem Mittelalter gewidmet hatte. Vorher waren es lediglich vage Interpretationen von Architekten, Baumeistern und anderen "selbst ernannten Archäologen", die meinten, die Abfolge diverser Bauperioden zu kennen. Allerdings hatte eine Domgrabung etwa 40 Jahre später auch Kritiker gefunden und Neuinterpretationen der Tätigkeit von Dr. Vetters bewirkt.<ref>siehe [[Wilfried Kovacsovics|Wilfried K. Kovacsovics]], [[Fritz Moosleitner]]: ''Führer durch die Domgrabungen in Salzburg'', Salzburg 1987. 48 S., 30 Abb. (dt./ital.-dt./engl.)</ref>.
 +
 
 +
Ursprünglich war geplant, die Ausgrabungen nach Auswertung wieder zuzuschütten. Es war der Initiative von [[Landeshauptmann]] DDr. [[Hans Lechner]] zu verdanken, dass die freigelegte Grabungsstelle dann aber doch mit einer Stahlkonstruktion überdeckt wurde und der Zugang erhalten blieb. Baurat Dr. Robert Oedl, Geschäftsführer der [[Gartenau]]er Betonwerke stellte kostenlos die notwendigen Fertigteil-Deckenträger zur Verfügung. Ein von Dr. Oedl entwickeltes Deckensystem ermöglichte die Fertigstellung der Eindeckung und erstaunlich kurzer Zeit, sodass noch rechtzeitig mit der Aufstellung der "[[Jedermann (Salzburg)|Jedermann]]"-Bühne für den [[Salzburger Festspiele 1967|Festspielsommer 1967]] begonnen werden konnte.
 +
 
 +
Dann war von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde geplant, dort ein Museum zu errichten, das dem damaligen Museum Carolino Augusteum (heute [[Salzburg Museum]] übergeben werden sollte. Doch diese Pläne verzögerten sich. Hofrat Dr. [[Franz Pagitz]], der maßgeblich an den Ausgrabungen beteiligt war, bemühte sich um die Fortführung dieser Pläne. Unter seiner Leitung fanden zwischen [[1968]] und [[1972]] kleinere Grabungen im überdeckten Bereich statt. Da die  Gesellschaft für Salzburger Landeskunde schließlich nicht die notwendigen Geldmittel für eine endgültige Museumsgestaltung aufbringen konnten, übergaben sie die Grabungen [[1973]] dem Museum Carolino Augusteum, das die Adaptierungsarbeiten zu Ende führte.
 +
 
 +
Zu diesen Arbeiten zählte eine leistungsfähige Be- und Entlüftungsanlage, die die Kondensation der Luftfeuchtigkeit verhindert. Frischluft wurde über einen aufgelassenen Kamin des [[Alte Residenz|Residenzgebäudes]] aus etwa 20 Meter Höhe angesaugt, in einer Heizanlage vorgewärmt und in das Grabungsmuseum eingeblasen. Ein eigenes Abluftsystem sorgte für die Ventilation. So war es dann möglich, unter dem [[Domplatz]] einen vollwertigen Ausstellungsraum zu schaffen, der keinerlei klimatischen Belastungen ausgesetzt ist.
    
== Das Museum ==
 
== Das Museum ==
Der Eingang und Abstieg zum Domgrabungsmuseum liegt im [[Dombögen|nördlichen Dombogen]] in der südwestlichen Ecke am Residenzplatz.  
+
Der Eingang und Abstieg zum etwa 400 Quadratmeter großen Domgrabungsmuseum liegt im [[Dombögen|nördlichen Dombogen]] in der südwestlichen Ecke auf dem [[Residenzplatz]].  
    
Das Domgrabungsmuseum führt hinunter zu den Fundamenten des Doms. Dort - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - kann man insbesondere die alten Fundamente und das Mauerwerk der Vorgängerbauten des heutigen Doms sehen.  
 
Das Domgrabungsmuseum führt hinunter zu den Fundamenten des Doms. Dort - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - kann man insbesondere die alten Fundamente und das Mauerwerk der Vorgängerbauten des heutigen Doms sehen.  
Zeile 22: Zeile 30:  
Der zweite Teil der Ausstellung ist der [[Römer]]zeit widmet. Südlich der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - liegt ein spätantikes großes rechtwinkeliges römisches Gebäude mit einem Peristyl-Hof (eine Villa oder Gericht) aus der zweiten Hälfte des [[4. Jahrhundert]]s. Darunter liegen römische Bauten aus dem [[2. Jahrhundert]] nach Christus, bestehend aus Mauerwerk, Kanal, zahlreiche Kleinfunde, sowie eine Warmluftheizanlage (Hypokaustum) und mehrere Mosaikböden. Zu sehen sind auch mehrere römische Grabsteine und ein [[römischer Meilenstein]].
 
Der zweite Teil der Ausstellung ist der [[Römer]]zeit widmet. Südlich der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] - etwa vier Meter unter dem heutigen Niveau - liegt ein spätantikes großes rechtwinkeliges römisches Gebäude mit einem Peristyl-Hof (eine Villa oder Gericht) aus der zweiten Hälfte des [[4. Jahrhundert]]s. Darunter liegen römische Bauten aus dem [[2. Jahrhundert]] nach Christus, bestehend aus Mauerwerk, Kanal, zahlreiche Kleinfunde, sowie eine Warmluftheizanlage (Hypokaustum) und mehrere Mosaikböden. Zu sehen sind auch mehrere römische Grabsteine und ein [[römischer Meilenstein]].
   −
Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. Wilfried Kovacsovics.
+
Geleitet wird das Domgrabungsmuseum von Dr. [[Wilfried Kovacsovics]].
    
== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
Zeile 28: Zeile 36:     
== Adresse ==
 
== Adresse ==
:''Residenzplatz - Dombogen  
+
:''Residenzplatz Dombogen  
 
:''Telefon: (06 62) 84 52 95 (nur Juli, August) oder  (06 62) 62 08 08-131  
 
:''Telefon: (06 62) 84 52 95 (nur Juli, August) oder  (06 62) 62 08 08-131  
:''Telefax:  (06 62) 62 08 08 - 120'
+
:''[[Bürotechnik einst und jetzt#Telefax hält Einzug|Telefax]]:  (06 62) 62 08 08-120
    
== Öffnungszeiten ==
 
== Öffnungszeiten ==
*Juli und August täglich 09:00 bis 17:00 Uhr
+
* siehe Weblink "Besucherinfo" (April 2024 war es geschlossen)
*außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage Telefon: (06 62) 62 08 08-131 
      
== Besucherzahlen ==
 
== Besucherzahlen ==
Zeile 40: Zeile 47:     
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Vetters, Hermann: ''Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes'', Salzburg, 1975
+
* Vetters, Hermann: "Die Domgrabungen in Salzburg. Ein Führer durch das Grabungsmuseum mit einer kurzen Baugeschichte der Mittelalterlichen Domes", Salzburg, 1975
 
* Kovacsovics, Wilfried K.; [[Raimund Kastler|Kastler, Raimund]]: ''Domgrabungsmuseum Salzburg'', Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb.
 
* Kovacsovics, Wilfried K.; [[Raimund Kastler|Kastler, Raimund]]: ''Domgrabungsmuseum Salzburg'', Salzburg 2004. 56 S., 52 Abb.
 +
 +
==Weblink==
 +
* [https://www.salzburgmuseum.at/besucherinfo/oeffnungszeitenpreise/domgrabungsmuseum/ www.salzburgmuseum.at/besucherinfo]
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Recherchen bei Prof. Dr. [[Wolfgang Vetters]], Sohn von Dr. Hermann Vetters
+
* Recherchen von Prof. Dr. [[Wolfgang Vetters]], Sohn von Dr. Hermann Vetters
 
* Homepage SMCA
 
* Homepage SMCA
 
* Schautafeln, Lagepläne und Legenden im Domgrabungsmuseum
 
* Schautafeln, Lagepläne und Legenden im Domgrabungsmuseum
 +
* [https://www.sn.at/archivsn?img=zzNS5u3iu1HEakdODmCblUVP0RDPI1XD7RxO8pgUMVezwDTG%2BMOqkhxLGNc2zYorByPmBzpu060KtMB5IYvJpLSwtCwO%2Fh6Yvq%2F2XCBU%2BlJydFp4zTlCdPqBRP%2FtCb3G&id1=19740615_33&q=Dommuseum#sn-archiv-33 www.sn.at], Archiv der "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 15. Juni 1975, Seite 33, "Grabungsmuseum unter dem Domplatz", ein Beitrag von [[Fritz Moosleitner]]
   −
==Weblinks==
+
==Einzelnachweise==
* [https://www.salzburgmuseum.at/besucherinfo/oeffnungszeitenpreise/domgrabungsmuseum/ www.salzburgmuseum.at/besucherinfo]
  −
* [http://www.smca.at/domgrabungsmuseum/data.html Domgrabungsmuseum]
  −
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Vetters Wikipedia: Hermann Vetters]
  −
 
  −
====Einzelnachweise====
   
<references/>
 
<references/>
   Zeile 63: Zeile 69:  
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Archäologie]]
 
[[Kategorie:Archäologie]]
 +
[[Kategorie:Dom zu den Hll. Rupert und Virgil]]

Navigationsmenü