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Version vom 13. Juli 2019, 15:54 Uhr
Das Pfleggericht Glanegg war ein erzbischöfliches Pflegegericht mit Sitz im Schloss Glanegg in Glanegg in der Flachgauer Marktgemeinde Grödig.
Geschichte
Es bestand seit dem 14. Jahrhundert bis 1805. Nach dem Aussterben der [[Grafen von Plain] fielen deren Rechte und Lehenshoheit über die Gebiete zwischen dem Pass Lueg und der Stadt Salzburg an den Salzburger Erzbischof. Dieser vergab an die Guetrater das Pfleggericht Grafengaden, das mit dem Aussterben diese Ministerialen-Geschlechts aufgelöst wurde. Dadurch entstand das Pfleggericht Glanegg.
Sein Gerichtsbezirk erstreckte sich unter anderem über die Dörfer Anif, Niederalm, Grödig, St. Leonhard, Morzg, Oberalm und Puch.
Der Gerichtsbezirk grenzte im Südwesten an die Propstei Berchtesgaden, im Südosten an das Pfleggericht Golling, im Osten an das Pfleggericht Wartenfels und im Norden an das Pfleggericht Radeck (später Pfleggericht Neuhaus).
Schrannenplätze waren die Taidings in Anif und in Oberalm, wo zwei Mal jährlich Recht gesprochen wurde.
Bis 1609 wohnte der Pfleger im Schloss Glanegg. Da das Schloss wegen Baufälligkeit restauriert werden musste übersiedelte er 1630 in das Schloss Hellbrunn.
Eine der wichtiges Aufgaben des Pflegers bestand in der Sicherung der Landesgrenze zur Propstei Berchtesgaden.
Pfleger
u. a. waren Pfleger:
- 1522–1528: Hofbaumeister Reichhard von Randwick
- 1528–1536: Silberkämmerer Anton Gatt
...
- ab 1539: Kanzler Dr. Matthias Alber, der 1539 noch Melchior Guetrater als Pflegsverwalter einsetzte;
Quelle
- Dopsch, Heinz; Ewald Hiebl (Hrsg.): "Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif", Gemeinde Anif, 2003
- → Seite 84ff, 142