Regina Kaltenbrunner


Mag.a[1] Dr. Regina Kaltenbrunner (* 1. Juni 1963 in der Stadt Salzburg; † 1. November 2020 ebenda) war Kunsthistorikerin und ehemalige Direktorin des Salzburger Barockmuseums.
Leben
Regina Kaltenbrunner stammte aus Hochburg-Ach im oberösterreichischen Innviertel. Sie studierte an der Universität Salzburg Kunstgeschichte und beendete ihr Magister-Studium 1988. 2004 promovierte sie mit einer Arbeit über "Die Osternberger Facetten der Münchner Secession. Allotrianisches Künstlerleben von Immergrün im Lichte des Pleinair". Nach Studienaufenthalten in München und Rom und nach Jahren als freie Kunsthistorikerin und Museumspädagogin leitete sie von 1996 bis 2012 das Salzburger Barockmuseum am Mirabellgarten, Heimstätte der Sammlung Rossacher. Dort organisierte und gestaltete sie so viele exzellente Ausstellungen, dass heute noch schwer nachzuvollziehen ist, dass dieses Museum 2012 geschlossen worden ist.
Sensationell waren etwa 2007 die Gouachen von Jean Cotelle aus den 1680er-Jahren, in denen die originale Gestaltung des Gartens von Schloss Versailles dokumentiert ist. Ebenso der Gartenkunst galt 2010 die Ausstellung von Entwürfen Franz Anton Danreiters für den Mirabellgarten. Weitere Beispiele für Regina Kaltenbrunners Raffinesse beim Aufspüren von Barockthemen waren die barocke Serviettenfaltkunst des katalanischen Künstlers Joan Sallas, die nach Salzburg in vielen europäischen Städten gastierte, die Architekturzeichnungen Johann Bernhard Fischer von Erlachs sowie die Privatsammlung von Werner Nekes über die Geschichte der optischen Medien.
Seit der Zusammenlegung des Barockmuseums mit dem Salzburg Museum 2012 leitete sie die Sammlung Rossacher im Salzburg Museum und war Herausgeberin der Barockberichte. Unter anderem gelang es ihr dank guter Kontakte zum Louvre, eine einzigartige Zusammenarbeit einzufädeln: Zum einen schickte das weltgrößte Museum in Paris im Juni 2017 eine Auswahl kostbarer Grafiken für die Sonderausstellung "Art royal" (Königliche Kunst) nach Salzburg; zum anderen gab das Salzburg Museum im folgenden Herbst sein Debüt im Louvre: In "Geste baroque - Collections de Salzbourg" präsentierte es barocke Kostbarkeiten aus Salzburger Sammlungen.
Regina Kaltenbrunner war eine versierte, engagierte Museumsexpertin. Sie hat alle drei klassischen Aufgaben eines Museums - Forschen, Sammeln und Bewahren sowie Ausstellen und Vermitteln - nicht nur gemeistert, sondern ebenso liebevoll wie begeisternd in die Tat umgesetzt. Ihr Wissen, ihr künstlerisches wie kunsthistorisches Feingefühl und ihre Erfahrung sind unersetzlich. Sie war am Sonntag, den 1. November 2020, nach schwerer Krankheit im Alter von 57 Jahren gestorben.
Quellen
- eine Information von der Stille Nacht Gesellschaft über das Bild "Anbetung der Hirten" von Andreas Nesselthaler.
- Homepage des Fachbereichs Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft Abteilung Kunstgeschichte der Universität Salzburg
- www.sn.at, 1. November 2020
- Parte
Anmerkung
- ↑ Bis 2006 war "Magister" (männlich) bzw. (seit 1993) "Magistra" (weiblich) der übliche akademische Grad für die meisten Studien auf Master-Niveau. "Mag." ist die gesetzliche (§55 Universitätsgesetz 2002) Abkürzung sowohl für "Magister" als auch für "Magistra", wohingegen aber auch (aus gleichstellungspolitischen Motiven) die Abkürzung "Mag.a" für "Magistra" propagiert und verwendet wird.