Radstädter Tauernpass
Der Radstädter Tauernpass liegt in einer Höhe von 1 738 m ü. A. in den Radstädter Tauern und verbindet den Pongau mit dem Lungau. Er verbindet mit der Radstädter Tauernstraße, der B 99, Radstadt im Ennstal mit Mauterndorf im Lungau.
Allgemeines
Im Bereich der Passhöhe befindet sich die Gemeinde Obertauern, vorwiegend im Wintertourismus bekannt. Der Pass stellte bis zur Eröffnung des Tauern-Tunnels 1975 den einzigen Alpenübergang vom nördlichen Salzburg in den Lungau dar, der ganzjährig geöffnet war (mit wenigen Tagen Ausnahme, wo auch dieser Pass wegen Lawinengefahr gesperrt war).
Er stellte somit im Winter zusammen mit dem Katschbergpass die einzige befahrbare Route über die Alpen von Salzburg nach Kärnten und in weitere Folge nach Italien oder Slowenien (damals noch Jugoslawien) dar, abgesehen vom Brenner, Nordtirol. Der Felbertauern-Tunnel war ja bereits 1967 als Untertunnelung der Hohen Tauern eröffnet worden. Und die Großglockner Hochalpenstraße ist nur im Sommer befahrbar.
Geschichte
Nachweislich waren schon die Kelten über diesen Tauern gezogen. Das war etwa vom 4. bis 1. Jahrhundert vor Christus. Beim Tauernfriedhof wurde ein keltisches Hufeisen gefunden. Das belegt die frühe Benutzung dieses Tauernpasses.
Ihnen folgen die Römer, die diesen Übergang in Alpe nannten. Zwischen dem 5. und 12. Jahrhundert n. Chr. verfiel dann der Übergang und man nutzte die Verbindung von Forstau im Ennstal über den Oberhüttensee ins Weißpriachtal. Erst unter Erzbischof Adalbert II. wurde auf dem Tauernpass ein Hospiz errichtet, dem späteren Tauernhaus Wisenegg.
Im Bereich des Tauernpasses befanden sich vier Tauernhäuser: je eines in Tweng und Untertauern, sowie das Tauernhaus Wisenegg und Tauernhaus Schaidberg.
Bilder
Radstädter Tauernpass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quelle
- Salzburg Archiv, Band 25, 1998, Reisen im Lungau, Heinz Dopsch: Der Lungau: Salzburger Land im Süden der Tauern