Julius von Payer

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Julius Payer (Bildnis als Oberleutnant, aufgenommen von Fritz Luckhardt, ohne Datum, vor 1875), (ÖNB 8080757).
Julius Payer: Nie zurück (Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition). Hier beschwor Kommandant Weyprecht seine Männer, zu Fuß nach Süden zu gehen.
Titelbild des Buches Julius Payer. Die unerforschte Welt der Berge und des Eises. Bergpionier - Polarfahrer - Historienenmaler; Tyrolia Verlag Innsbruck;

Julius Johannes Ludovicus Payer, seit 1876 Ritter von Payer (* 2. September 1841 in Teplitz-Schönau, tschechisch Teplice, Böhmen; † 29. August 1915 in Veldes, slowenisch Bled, Krain), war ein österreichisch-ungarischer Offizier, Polar- und Alpenforscher, Kartograf und Professor der Militärakademie, der sich auch als Maler einen Namen machte.

Kurzbiografie

Julius war der Sohn des Ulanenhauptmanns Franz Anton Rudolf Payer (* 1791 in Kriegern, tschechisch Kryry, Böhmen; † 1855) und der Blandine Payer, geborene John. Sein älterer Bruder Richard Payer (* 1836; † 1912) war ein Forschungsreisender im Amazonasgebiet. Julius von Payers Ausbildung erfolgte zunächst am Kadetteninstitut in Krakau und anschließend von 1856 bis 1859 an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Unter seinen Lehrern war der bekannte Geograf und Alpinforscher Carl Sonklar. Nach erfolgreichem Abschluss wurde Payer am 15. Juni 1859 als Unterleutnant II. Klasse zum 36. Infanterieregiment ausgemustert.

Von 1860 bis 1866 war Payers Regiment an verschiedenen Orten in Venetien stationiert. Von dort aus erkundete er in seinen Urlauben die Bergruppen des Adamello und Presanella.

Am 17. Juni 1866 wurde er zum Oberleutnant befördert. In der Schlacht bei Custozza am 24. Juni 1866 konnte er eine feindliche Kanone wegnehmen und erhielt dann am 18. Juli das Militärverdienstkreuz.

Als General Franz Kuhn von Kuhnenfeld Anfang 1868 Kriegsminister geworden war, erinnerte er sich an Payer, den er bereits früher kennengelernt hatte und seine kartografischen Fähigkeiten erkannte. Er berief ihn an das Militärgeographische Institut, dessen Direktor August von Fligely Payer weiter förderte. Zur Erstellung neuer Karten vom Adamello- und Ortlergebiet erhielt Payer drei bergerfahrene Tiroler Kaiserjäger, 1000 Gulden und einen Theodoliten (Winkelmessinstrument).

Von seinen Bergtouren hatte Payer dem Herausgeber der Petermanns Geographische Mitteilungen, eine wichtige deutschsprachige Fachzeitschrift für Geografie, August Petermann, Artikel geschickt. Dieser war von der Genauigkeit der Zeichnungen und dem Stil seiner Artikel angetan. Auf dessen Empfehlung konnte Payer 1869 bis 1870 an der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition unter Kapitän Carl Koldewey nach Ostgrönland teilnehmen.

Mit Carl Weyprecht leitete er dann von 1872 bis 1874 die Österreichisch-Ungarische Nordpolarexpedition, bei der u. a. die arktische Inselgruppe Franz-Josef-Land entdeckt wurde. In Anerkennung dieser Verdienste wurde Julius Payer 1876 in den erblichen Adels- bzw. Ritterstand erhoben.

Später widmete sich Payer der Historienenmalerei und es entstanden bekannte Gemälde von seine Expeditionen.

Julius von Payer starb während eines Kuraufenthalts in Veldes, slowenisch Bled, in der Krain.

Payer und Salzburg

Bereits 1863 nutzte Payer einen Urlaub vom Militärdienst, um erstmals größere alpine Bergfahrten durchzuführen. In Begleitung der Führer Joseph Schnell samt dessen Hund und Peter Hutter bestieg er nach einer schwierigen Bergwanderung am 14. September 1863 den Gipfel des Großglockners (3 798 m ü. A.). Davon fertigte er Zeichnungen über die Aufstiegsmöglichkeiten an. Ebenfalls 1863 bestieg er den Großvenediger (3 662 m ü. A.) und den Ahrnerkopf (3 051 m ü. A.) im Südwesten der Venedigergruppe. Nach der Großglocknerbesteigung wendete sich Payer erstmals an oben genannten August Petermann mit seinem Erstlingsaufsatz "Eine Besteigung des Gross-Glockner von Kals aus, September 1863". Dies war der Beginn einer langen Serie von Artikeln in Petermanns Zeitschrift.

1880 verbrachte er das Ende seines Sommerurlaubs in der Gegend von Bruck, Fusch und Zell am See und war gegen Ende September wieder in seinem Wohnort Wien zurück.

Ein noch nicht geklärtes Detail ist der Aufenthalt von Otto Krisch in Salzburg. Krisch war das einzige Todesopfer der Österreichisch-Ungarischen Nordpolarexpedition. In der wikipedia-de steht "Während seine beiden ältesten Brüder noch in Salzburg geboren wurden, kam Otto in der Heimat seines Vaters zur Welt." Die Familie Krisch hatte also einen Bezugspunkt zur Stadt Salzburg.

Literatur

Weblink

Quellen