Christoph Wilhelm Aigner
Christoph Wilhelm Aigner (* 18. November 1954 in Wels, Oberösterreich) ist Schriftsteller und Übersetzer. Er lebt heute in der Stadt Salzburg und Italien.
Leben
Christoph Wilhelm Aigner verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in Grödig, wo sein Vater arbeitete. Nach der Matura studierte er Germanistik, Kommunikationswissenschaft und Sportwissenschaft an der Universität Salzburg. Ab 1979 war er fünf Jahre lang für den ORF und das Salzburger Tagblatt tätig.
1982 wurde Aigner mit dem Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik ausgezeichnet. 1985 gründete er den Verlag Salzburg Edition, der 1993 wieder eingestellt wurde. Seither arbeitet er auch als freier Schriftsteller. Nach vier Gedichtbänden erschien 1994 sein Prosadebüt Anti Amor. Auch wenn noch weitere Lyrikbände folgten verlagerte sich Aigners Hauptaugenmerk ab 2004 Prosatexte, so auch in seinem Romandebüt Die schönen bitteren Wochen des Johann Nepomuk. Zuletzt erschienen von ihm Eigenleben oder wie schreibt man eine Novelle (2011), sowie ein etwas anderer Reiseführer über Salzburg (2012).
Zitate
Anton Thuswaldner, Kulturkritiker der Salzburger Nachrichten, beschrieb Christoph Wilhelm Aigner anlässlich seines 50. Geburtstages 2004 wie folgt:
Dieser Dichter ist ein unzeitgemäßer Zeitgenosse. Er versenkt sich in die Natur, geht auf in der Welt der Erscheinungen. An der Oberfläche sucht er Halt, tastet mit seinen Augen die sichtbare Welt ab, um nach Signalen für den Übergang in eine verborgene Wirklichkeit zu suchen. Lyrik bedeutet Aigner eine Bestandsaufnahme des Vorhandenen, eine Feier der Gegenwart, und immer wieder wird sie zu einem spirituellen Akt. Er pflegt seine Sehnsucht nach Harmonie und weiß um deren ständige Gefährdung. Das macht seine Gedichte zu brüchigen Gebilden, schön anzuschauen.
Auszeichnungen
Nach dem Georg-Trakl-Förderpreis wurde Aigner unter anderem 1993 mit dem Meraner Lyrikpreis und 1996 mit dem Else Lasker-Schüler-Förderpreis ausgezeichnet. 2003 erhielt er den Anton-Wildgans-Preis der österreichischen Industriellenvereinigung sowie 2006 den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur und 2011 den Landeskulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur.
Werke
- Skerzo. Anton B. Eine Annäherung. ORF, 1977
- Kein schöner Land. 50 österreichische Autoren über Stadt und Land Salzburg. Antologie. 1981
- Katzenspur. Verse und Marginalien. 1985
- Weiterleben. Gedichte. 1988
- Drei Sätze. Gedichte. Otto Müller Verlag, Salzburg, 1991
- Landsolo. Gedichte. Otto Müller Verlag, Salzburg, 1993
- Anti Amor. Erzählung. DVA, Stuttgart, 1994
- Der Mönch von Salzburg. Die weltliche Dichtung. Übersetzung. Otto Müller Verlag, Salzburg, 1995
- Das Verneinen der Pendeluhr. Gedichte. DVA, Stuttgart, 1996
- Die Berührung. Gedichte. DVA, Stuttgart, 1998
- Mensch.Verwandlungen. DVA, Stuttgart, 1999
- Engel der Dichtung. Eine Lesereise. DVA, Stuttgart, 2000
- Vom Schwimmen im Glück. Gedichte. DVA, Stuttgart, 2001
- Logik der Wolken. Prosa. DVA, München, 2004
- Kurze Geschichte vom ersten Verliebtsein. Prosa. DVA, München, 2005
- Die schönen bitteren Wochen des Johann Nepomuk. Roman. VA, München, 2006
- Eigenleben oder wie schreibt man eine Novelle. Prosa. edition laurin, Innsbruck, 2011
- Salzburg. Hoffmann & Campe, Hamburg, 2012
Quellen
- Salzburger Literaturnetz
- C.W. Aigner auf Perlentaucher
- Salzburger Nachrichten
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1