Alma Rosé
Alma Rosé (* 3. November 1906 in Wien; † 4. April 1944 im KZ Auschwitz)[1] war Violinistin im Rosé-Quartett und Leiterin der Frauenkapelle im Frauenlager Auschwitz-Birkenau.
Leben
Alma Rosé war die Tochter des Konzertmeisters der Wiener Philharmoniker und Gründers des Rosé-Quartetts Arnold Rosé und seiner Frau Justine, geborene Mahler (* 1868; † 1938). Sie wurde von ihrem Vater unterrichtet und studierte ab 1920 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien. Ab 1922 trat sie öffentlich auf.
Von 1930 bis 1935 war sie verheiratet mit dem tschechischen Violinisten Váša Příhoda (* 22. August 1900 in Wodnian, tschechisch Vodňany, Böhmen; † 26. Juli 1960 in Wien) und lebte in Záryby bei Prag, Tschechoslowakei. 1933 gründete sie das Frauenorchester Wiener Walzermädchen, das 1938 aufgelöst wurde.
Sie emigrierte 1939 nach London, 1940 in die Niederlande, wo sie nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs festsaß und 1942 formal Constant August van Leeuwen Boomkamp (* 1907 in Singapur; † 18. September 1953 in Utrecht, Niederlande) heiratete. 1942 wurde sie in Frankreich interniert und 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort leitete sie im Frauenlager Auschwitz-Birkenau die Frauenkapelle und verstarb wenige Monate später an einer Lebensmittelvergiftung.
Salzburgbezug
Im Rahmen der Salzburger Festspiele war Alma Rosé als Zweite Violinistin des Rosé-Quartetts am 30. August 1936 zu hören.
Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.
Quellen
- Boisits, Barbara: Rosé (eig. Rosenblum), Familie, in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 15.12.2020
- Kerschbaumer, Gert: Alma Rosé auf www.stolpersteine-salzburg.at
- Petersen, Peter und Sophie Fetthauer: Alma Rosé, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit. Universität Hamburg 2006.
- archive.salzburgerfestspiele.at