Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau

Franziskanerkirche vom Mönchsberg aus gesehen

Die Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen Virgil, zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt.

Geschichte

Zwischen 1130 und 1583 war sie zudem Klosterkirche der Petersfrauen. 11891635 wird sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die Michaelikirche, nachher der Dom). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr 1223 lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von 1267 großteils zerstört. Nach 1408 wird ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister Hanns von Burghausen begonnen und nach dessen Tod im Jahr 1432 von Stephan Krumenauer beendet wird. Die Turm-Obergeschoße wurden 1486 - 1498 errichtet. 1592 übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche.

Der Name

Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war Unsere Liebe Frau. Die Kirche wurde allerdings 1592 dem neu nach Salzburg geholten Franziskanerordner übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim Imberg und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten Kapuzinern - wandelte.

Bedeutung

Die Franziskanerkirche - damals noch Unsere Liebe Frau - stand immer schon gegenüber dem Salzburger Dom - quasi die Kirche der Bürgerschicht als Gegenpol zur Kirche des Fürsterzbischofs. Mit dem Neubau des Doms durch Wolf Dietrich von Raitenau wurde auch die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die Dombögen und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute erzbischöfliche Residenz (der Toskanatrakt)einen direkten Blick vom Domplatz auf die Kirche. Auch wurde die gotische Spitze der Kirche 1670 durch eine Welsche Haube ersetzt um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Erst 1867 wurde diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht.

Innenausstattung

Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen; dem ursprünglichen romanischen Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen spätgotischen Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde 1709 anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute.

Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: die Geburt-Christi-Kapelle, die Rochuskapelle, die Kreuzkapelle, die Josefskapelle, die Sebastiankapelle, die Annakapelle und die Franziskuskapelle (letztere mit einem Wandgemälde von Johann Michael Rottmayr).

Weitere Bilder

Quellen