Martin Panosch
Dr. Martin Panosch (* 3. Dezember 1967 in Schwarzach im Pongau) ist ehemaliger Bürgermeister-Stellvertreter der SPÖ in der Stadt Salzburg.
Leben
Aufgewachsen als Sohn des seinerzeitigen Schwarzacher Polizei-Postenkommandanten, übersiedelte Panosch 1986 nach Salzburg und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg. Nach seiner Promotion 1992 – mit Auszeichnung – arbeitete er bis 1994 als Vertragsassistent am Institut für Bürgerliches Recht und Privatversicherungsrecht.
Aufstieg
1994 holte ihn Gabi Burgstaller als Jurist in den Landtagsklub der SPÖ. Im selben Jahr wurde er auch Lehrbeauftragter an der Universität Salzburg für Österreichisches und Europäisches Privatrecht. Nach den Gemeinderatswahlen 1999 wurde das neue Gemeinderatsmitglied zum Vorsitzenden des Ausschusses für Planung, Verkehr und Umwelt gewählt.
Am 5. Mai 2004 wurde Panosch zum Stadtrat gewählt. Seine Zuständigkeiten umfassend die Bereiche Bauverwaltung und Wohnungswesen. Unter seiner Ressortführung kam es zu einer Modernisierung der städtischen Bauverwaltung, etwa durch den Aufbau eines elektronischen Vergabewesens und die Ausgliederung der Immobilienbewirtschaftung. Nach der Gemeinderatswahl 2009 wurde er neuer Bürgermeister-Stellvertreter und im Stadtrat zuständig für Soziales, Senioren und Wohnungswesen. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren u.a. die inhaltliche Neuorientierung des InfoCenter Soziales (ICS) als zentrale Anlaufstelle für Menschen in einer Notlage in der Stadt Salzburg, die Schaffung einer Anlaufstelle für Kinderbetreuung sowie der Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe für alleinstehende SeniorInnen.
Krise und Abgang
Die Dienstwagen-Affäre
Am 9. April 2011 war Panosch mit einer Delegation Salzburger Politiker in Meran, Südtirol, zu einem dienstlichen Termin in einem angemieteten Reisebus angereist. Da er abends desselben Tages jedoch zu einer privaten Geburtstagsfeier von LHStv. David Brenner (SPÖ) im Gusswerk (Salzburg-Kasern) eingeladen war, ließ er seinen Chauffeur mit Dienstwagen nach Meran kommen und fuhr alleine nach Salzburg zurück[1].
Panosch verteidigte sich dann gegenüber medialen Vorwürfen, dass es möglich gewesen wäre, die Feier zeitgerecht auch mit dem Zug zu erreichen. Panosch argumentierte, dass sowohl Chauffeur als auch Limousine so oder so bezahlt werden müssen, ob sie fahren oder nicht. Darüber hinaus vertrat er in Medienberichten die Ansicht, die Einladung zur privaten Geburtstagsfeier von Brenner sei eine dienstliche Verpflichtung in seinen Augen gewesen[2].
Die Affäre löste eine neuerliche Diskussion um Dienstwagen von Politikern aus, und es hieß, Panosch sei durch sie bei Bürgermeister Schaden in Ungnade gefallen.
Abschied
Am 18. September 2013 hielt der 45-jährige Panosch im Gemeinderat seine Abschiedsrede.
Leben nach der Politik
Nach seinem Ausscheiden aus der Politik wechselte Panosch als stellvertretender Generaldirektor zur Wiener Städtischen Versicherung.[3]
Martin Panosch ist seit Mai 2000 verheiratet und hat vier Kinder.
Quellen
- SPÖ Stadt Salzburg
- ↑ Quelle u.a. www.salzburg24.at
- ↑ Quelle www.salzburg.com
- ↑ Salzburger Nachrichten, 2. Oktober 2013, Lokalteil S. 3: Zwei Pongauer führen Wiener Städtische