Salzgewinnung

Aus SALZBURGWIKI
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ein Salzstein aus den Salzwelten Hallein

Das Salz war neben den Gold und Silbervorkommen die wichtigste Einnahmenquelle der Salzburger Erzbischöfe und hat die Geschichte des Landes wesentlich geprägt.

Geschichte

Ursprünge

Das "weiße Gold", das Salz, wurde bereits ab 750 v. Chr. im Bergbau auf dem Dürrnberg bei Hallein gewonnen. Die Blütezeit der Salzburger Salzproduktion, die um 600 v. Chr. einsetzte, stand schon im Zeichen des ersten namentlich bekannten Volkes, der Kelten. 300 Jahre vorher hatten die Kelten das wohl älteste Salzbergwerk der Welt "gegründet", das Salzbergwerk Hallstatt im Salzkammergut. Vom Reichtum der keltischen Salzherren zeugen prachtvolle Waffen, Geräte, Schmuck und Geschirr, darunter die berühmte Schnabelkanne[1], die um 450 v. Chr. nach etruskischen[2] Vorbildern von einem einheimischen Meister angefertigt wurde. Auch der Hellbrunner Berg trug einen keltischen Fürstensitz, der in Verbindung mit der Salzgewinnung (am Dürrnberg) stand.

Mit der Verschmelzung der Kelten mit den Römern brach der Salzhandel ein. Die Gründe dafür sind zwar nicht genau bekannt, aber man vermutet, dass die Römer billiger ihr Meersalz herstellen und handeln konnten. Die Salzgewinnung am Dürrnberg fiel in Vergessenheit. Nur regional versorgte man sich ab und an mit Salz aus Solequellen oder mit kleinerem Abbau.

Rupert erhielt für seine Salzburg-Missionierung vom bairischen Herzog Theodo II. Reichenhall 682 mit seinen Salzquellen geschenkt. Sole wurde in Reichenhall verarbeitet und die Wurzeln des Namens Salzburg gehen auf die Verbindung mit der Saline und den Salzquellen in Reichenhall zurück.

Wiederbelebung

Erst unter Erzbischof Adalbert III. von Böhmen, der dem Abt von St. Peter, Wichpoto, die Salzlager am Dürrnberg um 1185 abgekauft hatte, begann eine neuerliche Erschließung neuer Salzlager am Dürrnberg. Die Salzburger Saline wurde zur führenden Saline im 13. Jahrhundert im süddeutschen Raum. Im Mittelalter bildeten die Bergwerke am Dürrnberg und zeitweise auch die von Berchtesgaden eine der wichtigsten Einnahmequellen der Salzburger Erzbischöfe.

Der Salinenort am Salzachufer, zu dem die Sole vom Dürrnberg in Holzrohren geleitet und dort auf großen Pfannen versotten wurde, erhielt im Gegensatz zu Reichenhall den Namen Hallein (haellinum von Hall = Salz), das "kleine Hall". Folgt man der Raffelstetter Zollordnung, die von. ca. 903 - 905 unter Mitwirkung von Fürstbischof Theotmar I. in einem kleinen Dorf an der Einmündung der Traun in die Donau verfasst wurde, so war der Salzbergbau schon damals wieder in Betrieb. In dieser Urkunde scheint Salz als wichtigstes Handelsgut auf und wird laut dieser schriftlichen Quelle nicht nur vom Süden auf der Traun herangebracht (Hallstatt), sondern auch von Passau Donau abwärts verfrachtet.

Salzgewinnung der Fürstpropstei Berchtesgaden in Niederalm

Hauptartikel: Fürstpropstei Berchtesgaden

Diese betrieb Ende des 12. - Anfang des 13. Jahrhunderts in Niederalm am Ufer der Königsseeache ein Pfannhaus. Die dort beschäftigten Arbeiter waren dann auch nur Nebenerwerbsbauern, was sich in der Größe (Kleinheit) der Hofstätten, Gärten und Wiesen widerspiegelte (im Gegensatz dazu die großen Hofbesitzungen in Anif).

Die Fürstpropstei begann zwischen 1180 und 1190 das salzhältige Wasser vom Gollenbach. Erzbischof Adalbert II. schenkte 1193 der Propstei ein Gut in Niederalm, das später Stadlmeistergut genannt wurde. Die Fürstpropstei nahm daraufhin 1193/94 am Gutratsberg (damals Tuval) Sole über Holzrohre zum in Niederalm errichteten Sudhaus zu führen.

Diese Salzgewinnung am Tuval war aber auch Grund für lange Streitigkeiten zwischen dem Salzburger Erzbischof und dem Domkapitel. So musste sich Erzbischof Adalbert II. auf Drängen des Papstes zu einer Teilung des Ertrags am Tuval 1198 entschließen: je ein Drittel für den Erzbischof, das Domkapitel und der Fürstpropstei Berchtesgaden. Das Sudhaus in Niederalm wurde gemeinsam von allen drei benutzt. Doch die Streitereien endeten schon einige Jahre später, als nämlich das oberflächennahe Salzvorkommen am Gutratsberg erschöpft war.

Dies bedeutete eine Konzentration der Bemühungen der Fürstpropstei Berchtesgaden hin zur Nutzung des Gollenbaches und dem Ausbau der Saline Schellenberg. Aber Niederalm blieb auch dabei von Bedeutung. Denn das Salz musste über die Königsseeache zur Salzach und weiter zur Donau verschifft werden. Dazu war aber die Genehmigung der Salzburger Erzbischöfe und der Guetrater notwendig. An der Mündung der Königsseeache in die Salzach wurde auch die Errichtung eines Salzlagers, des Salzstadels genehmigt.

Streit um das Salz

Erzbischof Eberhard II. von Regensberg (1200-1246) aus dem Geschlecht der Edlen von Regensberg (ursprünglich bei Zürich, Schweiz), der bedeutendste Salzburger Kirchenfürst des Mittelalters, sicherte der neuen Saline durch sehr modern anmutende Maßnahmen die Vorherrschaft im Ostalpenraum: Zunächst steigerte er die Produktion enorm und unterbot den üblichen Salzpreis bei weitem. Als er mit Hilfe des Dumpings die ältere Saline Reichenhall vom Markt verdrängt hatte, griff er zum Mittel der Valorisation, beschränkte die Produktion und hob den Salzpreis wieder stark an.

Es gab auch immer wieder Streitereien der Erzbischöfe mit ihren Nachbarn um die Vorherrschaft in der Salzgewinnung. Da war der Salzkrieg 1284 zwischen den erzbischöflichen Salinen von Hallein und den habsburgischen Salinen in Hallstatt und Aussee. dann kam es zum Salzkrieg Salzkammergut. Und schließlich kostete der Salzkrieg Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau seine Freiheit: Er hatte einen Konflikt mit Bayern, Berchtesgaden wurde vom 7. auf den 8. Oktober 1611 vom Erzbischof besetzt. Dann verließ Wolf Dietrich der Mut und er flüchtete nach Kärnten, wurde - schon auf Kärntner Boden - gefasst, musste abdanken und blieb bis zu seinem Tode im Kerker auf Hohensalzburg.

In der Neuzeit

Als Salzburg 1816 an Österreich kam, ging es mit dem Salzhandel stark bergab. Vor allem, weil die Habsburger ihre in ihrem Privatbesitz befindlichen Salzbergwerke im Salzkammergut in Hallstatt und bei Bad Ischl förderten.

1989 endete dann die Jahrtausende alte Salzgewinnung in Hallein am Dürrnberg mit der Schließung der Halleiner Saline. Heute dient das Bergwerk nur mehr als Schaubergwerk interessierten Besuchern.

Salztransport

Hauptartikel: Salztransport

Das Salz wurde hauptsächlich auf der Salzach verschifft. Es wurde in kegelförmige Holzbehälter gepresst und so auf Schiffe verladen, die die Salzach und den Inn bis Passau hinunterfuhren. Eine nicht ungefährliche Arbeit, bei der es immer wieder zu Zwischenfällen und Todesopfern gekommen war (siehe auch Salzachschifffahrt).

Bergwerke

Salinen

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  • Salzburgwiki-Beiträge
  • Heinz Dopsch, Ewald Hiebl: Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm, Neu-Anif, 2003, Herausgeber: Gemeinde Anif, Beitrag Unter erzbischöflicher Herrschaft - Anif im Mittelalter und an der Wende zur Neuzeit, Heinz Dopsch
  • Willibald Katzinger, "Kleine Linzer Stadtgeschichte", Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008
  • Gertraud Steiner Salz als Attraktion - Der Dürrnberg und seine Geschichte, 1998, Otto Müller Verlag, ISBN 3-7013-0969-8

Fußnoten

  1. Informationen dazu unter Die Schnabelkanne
  2. die wahrscheinlichen Ureinwohner Italiens, mit Zentrum Mittelitalien