Salzbergwerk Hallstatt

Das Salzbergwerk Hallstatt dürfte das älteste bekannte Salzbergwerk der Welt sein und befindet sich im oberösterreichischen Salzkammergut in einem Berg oberhalb von Hallstatt am Hallstätter See.
Geschichte
Funde im Salzberg-Hochtal verweisen auf einen organisierten Salzbergbau in der Bronzezeit um 1500 vor Christus. Im Laufe der Jahrtausende entstand ein Stollensystem von etwa 4 000 Metern Länge. Heute weiß man, dass etwa ein Monat für einen Meter Stollen an Zeitaufwand notwendig war. Da die taube Schicht etwa 35 bis 65 Meter dick ist, benötigten die Menschen damals mehrere Jahre, um an das Salz zu gelangen.
Seine Blütezeit erlebte der Abbau von Steinsalz etwa von 800 bis 400 v.Chr. In dieser Zeit entstand das berühmte Gräberfeld, nach welchem die prähistorische Epoche Hallstattzeit benannt wurde. Im Salzberg-Hochtal wurden bisher fast 1 500 Gräber freigelegt, welche Bestattungen vom 8. bis zum 4. Jahrhundert vor Christus aufwiesen. Die Funde von Bernstein und Elfenbein künden von weitreichenden Wirtschaftsbeziehungen der Salzproduzenten. Dass es nach Oberitalien wichtige Handelsbeziehungen gegeben haben muss, belegen edle Trinkgefäße. Es handelt sich dabei um die ältesten Hohlgläser, die bisher nördlich der Alpen gefunden wurden.
Jahrhunderte nachdem der Abbau von Steinsalz in der Römerzeit erloschen war, nahm man im Mittelalter die Salzproduktion wieder auf. Dabei wurde das neu entwickelte Sinkwerkverfahren angewandt, bei dem man Süßwasser ins Innere des Berges leitete, welches das salzhaltige Gestein auslaugte. Aus der auf diese Weise künstlich erzeugten Sole wurde ab etwa 1300 in der Hallstätter Saline Salz gesotten. Der Rudolfsturm, der den Eingang ins Salzberg-Hochtal bewachte, wurde 1284 errichtet und die Saline Hallstatt 1311 erstmals urkundlich erwähnt.
1595 wurde erstmals durch eine hölzerne Leitung Sole aus dem Hallstätter Bergwerk nach Ischl gebracht und im Sudwerk verarbeitet. 1757 wurde vom Hallstätter Johann Spielbichler der Gosauzwang errichtet, der die bis dahin frei über das Tal führende Soleleitung über sieben steinerne Pfeiler führte. Bis 1607 war dann die Soleleitung von Ischl nach Ebensee am Traunsee verlängert und man begann dort mit dem Salzsieden.
1734 wurde der "Mann im Salz" gefunden, eine Leiche, die noch Haupt- und Barthaare trug. Man fand ihn, als im so genannten Kilb-Werk der Werkshimmel auf die Ablassvorrichtung (Anm. der Sole) gestürzt und dadurch die Anlage unbrauchbar geworden war. Als man mit der Wiederherstellung begann, stieß man auf diesen "Mann im Salz", der vermutlich von mehr als zwei Jahrtausenden bei einem Stolleneinbruch verschüttet wurde.
1846 begann Johann Georg Ramsauer mit der systematischen Ausgrabung des Gräberfeldes im Salzberg-Hochtal. Die Saline Hallstatt wurde 1965 geschlossen. Das Bergwerk produziert bis heute Sole, die in die Saline Ebensee geleitet wird.
Das Bergwerk
Um zum Eingang der Stollen zu gelangen, nimmt man den Schrägaufzug von Hallstatt zum Gasthaus Rudolfsturm und von dort sind es wenige Minuten zu Fuß zum Salzbergwerk, das man durch den Christinastollen auf einer Seehöhe von 928 Metern betritt. Der Christina-Stollen wurde 1719 aufgeschlagen und erhielt seinen Namen von der Mutter Kaiserin Maria Theresias, von Elisabeth Christina von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Salzwelten Hallstatt
Hinweise
- Kinder unter vier Jahren haben keinen Zutritt
- Festes Schuhwerk und warme Kleidung sind das ganze Jahr über notwendig.
- Lieblingsteil: die Megarutsche mit einer Länge von 64m
Audio-Guide
Unter Tage in den Salzwelten ebenso wie am Themenweg durch das Hallstätter Hochtal liefern die MP3-Audio-Guides jede Menge Hintergrundwissen zur spannenden Geschichte des Salzabbaus. Die passenden MP3-Player können an der Kasse ausgeliehen werden oder als gratis App downgeloadet werden.
- Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Japanisch, Mandarin, Russisch, Slowenisch, Ungarisch, Tschechisch, Spanisch, Arabisch, Hebräisch
Kontakt
- Salzwelten Hallstatt:
- Salzbergstraße 21
- 4830 Hallstatt
- Telefon: (0 61 32)2 00 24 00
- E-Mail: info@salzwelten.at
Preise
Die aktuellen Preise findest du auf der Homepage (siehe Weblinks).
Siehe auch
Bildergalerie
Weblinks
Quellen
- Salinen Austria - Salzwelten Hallstatt
- Das Salzkammergut, Kristian Sotriffer, Oberösterreichischer Landesverlag Linz, 1969
- Andreas Hirsch, Bad Reichenhall. Textgestaltung im Abschnitt "Geschichte".
- Internetseiten der Salzwelten Hallstatt und des Museums Hallstatt