Griesgasse
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| Griesgasse | |
| Länge: | ca. 400 m |
| Startpunkt: | Anton-Neumayr-Platz |
| Endpunkt: | Staatsbrücke |
| Karte: | Googlemaps |
Die Griesgasse ist eine Straße in der Altstadt von Salzburg.
Die Griesgasse
Sie führt vom Mönchsbergaufzug zur Staatsbrücke am Ferdinand-Hanusch-Platz vorbei. Der Name stammt von dem feinen Sand, den die Salzach früher in diesem Teil der Stadt angeschwemmt hatte. Der Teil zwischen der Griesgasse und der Salzach lag außerhalb der Stadt und bot für Viehweiden und Gärten Platz. Die alte Stadtmauer lag zwischen den Häusern zwischen der Getreidegasse und der Griesgasse.
Unter Erzbischof Wolf Dietrich begann man mit der Verbauung "am Gries". So kann man noch heute sein Wappen am Löchlbogen sehen, der zum Hagenauer Platz (Mozarts Geburtshaus) führt. In der Griesgasse Nr. 5 (ehemals Nonstop-Kino) ließ er die Fleischbänke von der hölzernen Stadtbrücke verlegen. Da die Salzach früher auch den heutigen F.-Hanusch-Platz einnahm, konnten die Fleischer ihre (stinkenden) Abfälle ebenfalls gleich in den Fluss schütten.
Zur Zeit von Wolf Dietrich hatten die Häuser in der Altstadt noch keine Nummern, sondern Namen. So auch das heutige Haus Nr. 5 in der Griesgasse. Es hieß Kronenhaus und wurde als Armen- und Altersheim verwendet. Und ein "Vorläufer" der Salzburg AG war schon damals im Haus Nr. 21 angesiedelt: der gemainen Stadt Schmiede - Schmiede der Stadtgemeinde.
Verkehrsneuregelung 2013
Nach jahrenlanger Debatte (und Streit) um eine Altstadtsperre (zunächst nur bei Schlechtwetter in den Sommermonaten, später auch angedacht, auf das ganze Jahr auszuweiten) haben sich die politischen Parteien in der Stadt Salzburg zu einem ersten Schritt in Richtung Verkehrsberuhigung in der Salzburger Altstadt durchgerungen. Nicht unumstritten, nicht bei allen beliebt trat um Mitternacht von Freitagm den 4. auf Samstag, den 5. Oktober 2013 die neue Verkehrsführung für die Innenstadt in Kraft. Ganz neu dabei ist die Griesgasse als Flaniermeile[1].
Die Griesgasse ist nun Tempo-30-Zone. Nur noch Obusse, Taxis und Lieferverkehr dürfen durchfahren. Alle anderen müssen den Umweg nehmen. Die Griesgasse soll bis 2015 endgültig zur einspurigen Flaniermeile umgestaltet werden.
Ab 1. Oktober 2013 vom Neutor kommend
Wer das Neutor und den Herbert-von-Karajan-Platz passiert hat, darf nach der Münzgasse nicht mehr rechts in die Griesgasse fahren, sondern muss links auf den Anton-Neumayr-Platz abbiegen und vor dem zum republic-café, vorbei am Haus der Natur und von dort nach rechts - auch neu - im Gegenverkehr zur Staatsbrücke fahren .
Wer vom Neutor kommt, kann nicht mehr zum Rotkreuzparkplatz zufahren und auch nicht mehr auf direktem Weg nach Mülln.
Ab 1. Oktober 2013 von Mülln kommend
Wer von der Gaswerkgasse nach der (Westbahn)Unterführung bei der Ampel steht, darf künftig nur noch nach rechts zum Landeskrankenhaus abbiegen und nicht mehr nach links auf den Müllner Hügel. Von der Lindhofstraße (von der Augustiner Bräustübl-Seite) kommend ist beides erlaubt – nach rechts über den Müllner Hügel und nach links in die Gaswerkgasse.
Fährt man dann in Richtung Innenstadt, kommt man zur neu gestalteten Kreuzung am Museumsplatz (Haus der Natur). Dort ist bei einer Stopptafel nur noch Rechtsabbiegen erlaubt. Ein Durchfahren geradeaus zur Staatsbrücke ist nicht möglich (außer für Blaulichtfahrzeuge). Es gibt nur den Umweg, beim Afro Café nach links wieder in die Münzgasse einzubiegen und von dort mit der neuen Route über den Kai zurück zur Staatsbrücke zu gelangen.
Ab 1. Oktober 2013 von der Staatsbrücke kommend
Aus dieser Richtung kommend ändert sich am wenigsten. Gewöhnungsbedürftig wird der Gegenverkehr am Franz-Josefs-Kai sein. Geradeaus nach Mülln bleibt alles gleich. Wer Richtung Neutor fährt, muss nur beim Haus der Natur die andere Fahrbahn nehmen – und auf der anderen Seite der Säule nach links einbiegen.
Kosten
Zusätzlich wird der Ferdinand-Hanusch-Platz zu einer Drehscheibe für die öffentlichen Busse umgebaut. Kosten für die gesamte Innenstadtregelung: 2,1 Millionen Euro. Und wofür? Mit der neuen Verkehrsführung soll der Durchzugsverkehr in der Innenstadt reduziert werden. Derzeit (Sommer 2013) fahren rund 30 000 Fahrzeuge täglich hin ein, allein 9 000 Fahrzeuge sind es in der Griesgasse.
Siehe auch
Bildergalerie
Verlauf der Griesgasse von der Höhe Ferdinand-Hanusch-Platz zur Staatsbrücke
Gedenktafel für Irma von Troll-Borostyani in der Griesgasse Nr. 4
Stolpersteine für Johanna Standl (* 1887, † 1941) und Rosemarie Daxer (* 1942, † 1943); in der Griesgasse Nr. 8
Stolperstein für Rosa Engländer (* 1896); † 1941); in der Griesgasse Nr. 17
Quellen
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- online Archiv der Salzburger Nachrichten, Beitrag Norbert Mayr 30. März 2002
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- "Salzburger Nachrichten", 5. Oktober 2013
Fußnoten
- ↑ und Aussagen in Foren im Internet auch Planiermeile oder Peinlichmeile betitelt