Felsenreitschule
Die Felsenreitschule im Festspielbezirk der Altstadt von Salzburg wurde 1694 unter Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach ausgestaltet.
Geschichte
Die glatten, zueinander einen rechten Winkel bildenden Wände des Mönchsberges, die durch vorangegangene Steinbrucharbeiten für den heute bestehenden Salzburger Dom entstanden waren, wurden dabei mit dreigeschossigen, flachbogigen Arkaden ausgestattet. Graf von Thun und Hohenstein ließ aus diesem aufgelassenen Steinbruch Galerien in drei Geschossen aushauen, die als Zuschauerräume für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt wurden.
Dieser Ort dient heute als Aufführungsstätte für die Salzburger Festspiele. Unter Hugo von Hofmannsthal war die "Faust-Stadt" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. Im Zuge der Adaptierungen wurden die heutige Zuschauertribüne, die Unterbühne und die Überdachung 1968/1969 von Clemens Holzmeister errichtet.
Umbauten 2010/2011
Aufgrund der Alterung der beweglichen Überdachung wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer 1994 nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem Peter Stein Shakespeares Römerdramen inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011 komplett erneuert. Im Mai 2011 sollte die Konstruktion betriebsbereit sein. Und auch Peter Stein kehrt mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führt Regie bei Verdis Oper Macbeth, die von Riccardo Muti dirigiert werden wird.
Nach der Festspielsaison 2011 wird auch der Bühnenturm saniert. Dieser wurde von Clemens Holzmeister 1937/1938 erbaut. Das bisher als Kostumfundus genutzte Obergeschoß wird als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert.
Die Gesamtkosten für diese Investitionen betragen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzieren die Festspiele und Sponsoren.
Quellen
- Salzburgwiki-Beitrag Altstadt von Salzburg
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- "Salzburger Nachrichten", 10. Februar 2011