St. Johannes am Imberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Oktober 2018, 20:33 Uhr
Die Kirche St. Johannes am Imberg, auch die beiden heiligen Johannes auf dem Berge genannt wird, liegt an der Imbergstiege am Kapuzinerberg über der rechtsufrigen Altstadt Salzburgs.
Namenspatrone
Die zwei Kirchenpatrone — Hl. Johannes der Täufer und der Hl. Johannes, der Apostel und Evangelist — galten nach dem frühmittelalterlichen Investiturstreit als beliebte Symbole des beschaulichen und des tätigen christlichen Lebenswandels, sowie des Einsiedlers und des christlichen Streiters.
Name
Imberg ist eine alte Bezeichnung für den Kapuzinerberg.
Geschichte
Die kleine Kirche unterhalb des Kapuzinerklosters ist ein kleiner und außen schlichter Bau. Er ist im Kern romanisch. 1319 wurde das einschiffige, tonnengewölbte Kirchlein erstmals urkundlich erwähnt. Von 1594 bis 1599 war die Kirche als Klosterkirche der Kapuziner genutzt.
Am 18. Februar 1663 brauste ein Orkan über Salzburg, der das Kupferdach des Salzburger Doms zerstörte, die Kirchtürme von St. Andrä und St. Johannes am Imberg mitsamt den Glocken auf die umliegenden Häuser warf.
1681 wurde die Kirche unter Fürsterzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg barockisiert wiederaufgebaut, durch Kapellen erweitert und bekam einen Zwiebelturm. Das Hochaltarbild ist aus 1681, die Altäre aus Marmor stammen aus dem Jahr 1774, die Seitenaltarbilder von Franz Nikolaus Streicher sind aus 1772 bis 1774. Das Deckengemälde von Andrä Langwieder ist im Jahr 1772 entstanden. Die Skulpturen sind von Johann Georg Hitzl.
Wappen und Inschrift
Über dem Zugang zur Kirche befindet sich eine Gedenktafel und ein Wappen:
- lateinische Inschrift
- Ad maiorem SS: Trinitatis gloriam eiusque dilectorum SS: Ioannis Baptistae et SS: Ioannis Apostoli & Evangelistae honorem.
Hanc ecclesiam vetus late collabentem pristino robori & nitori restituit in opem dotavit novis altaribus & S. suppellechii exornavit
Maximilian Gandolphus ex comitibus de Kuenburg Archiepisc:(opus) & Princ:(eps) Salisb:(urgensis) s:(anctae) sed:(is) Apostol: Leg:(atus) nat:(us) & c:(etera) ANNO M.DC.LXXXI
- Übersetzung: Zur größeren Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, diejenige verehrt worden ist durch den Hl. Johannes, den Täufer und den Hl. Johannes, den Apostel und Evangelist.
Diese alte Kirche, die seitlich zusammengebrochen war, wurde in den früheren Zustand an Festigkeit und Glanz wieder hergestellt durch aussteuernde Hilfe (Vermögen oder Macht), sowie ausgeschmückt mit neuen Altären und Seitenkapellen
von Maximilian Gandolf aus dem Geschlecht von Kuenburg, Erzbischof und Fürst von Salzburg, geborener Legat des Heiligen Apostolischen Stuhls, und so weiter, im Jahre 1681
- Gedenktafel St. Johannes am Imberg Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg 1681.jpg
Gedenktafel, Kirchenzugang
- Wappen von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg St. Johannes am Imberg.jpg
Wappen von Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg
Alte Ansichten
- Salzburg Kupferstich 1750 Detail Platzl.jpg
Bruderschaft
Die Kirche war einst auch als Wallfahrtskirche und als Bruderschaftskirche der Heiducken von Bedeutung.
20. und 21. Jahrhundert
1961 wurde die Kirche zur Baustelle erklärt und blieb geschlossen. Prälat Dr. Johannes Neuhardt, der von 1986 bis 8. August 2012 Rektor[1] dieser Kirche war, nahm sich ab 1986 mit viel Wissen, Liebe und Gespür der Sanierung der Kirche an, die bis 2007 dauerte.
Sonstiges
Einst gehörten zur Kirche auch noch das große (im 21. Jahrhundert rot verputzte) Haus, das Benefiziatenhaus Imberg, für den Rektor und das Holzhaus für den Mesner. 1906 wurden beide Häuser verkauft, und die Kirche hatte nicht einmal mehr Wasseranschluss.
Eheschließungen
Michael Dengg (* 1879; † 1974), der bekannte Salzburger Schriftsteller, heiratete im Alter von 59 Jahre die um einiges ältere Marianna Mauser vom Zischgengut in Mauterndorf in dieser Kirche. Trauzeuge war Kuno Brandauer.
Quellen
- Informationstafel in der Kirche
- Hauptartikel
- Salzburger Miniaturen, Band 4
- "Salzburger Nachrichten", 9. August 2012
Fußnoten
- ↑ Leiter, siehe Wikipedia Rektor