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| + | Auf Vermittlung von Simony erhielt Richter [[1871]] als Gymnasiallehrer in [[Salzburg]], wo er bis [[1886]] blieb. Er wohnte in einem Turm im Haus seines Freundes, dem Kaufmann [[Carl von Frey]] am [[Mönchsberg]]. [[1872]] heiratete er die einzige Tochter von Frey, Juli von Frey. Zehn Monate später gebar sie ihm eine Tochter und starb kurz darauf. Vier Jahre später heiratet er eine Freundin seiner ersten Frau, Luise Seefeldner, mit der er drei Töchter hatte. | ||
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| + | Zum Salzburger Freundeskreis zählte er Persönlichkeiten wie [[Eberhard Fugger]], Professor der Oberrealschule, mit dem er auch wiederholt die [[Untersberg]]-Eishöhlen durchkletterte, [[Camillo Sitte]], erster Direktor der [[Gewerbeschule Salzburg|Salzburger Gewerbeschule]], sowie [[Hermann Pick]], Gymnasialdirektor. | ||
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| + | Von [[1883]] bis [[1885]] hatte er den Vorsitz des [[Alpenverein]]s Sektion Salzburg. Ab [[1886]] war er Universitätsprofessor in Graz, später ab [[1898]]/[[1899|99]] dann Rektor. Er widmete sich vor allem der Hochgebirgsmorphologie und Seenkunde, wirkte bahnbrechend in der Gletscherforschung und der historischen Geographie und leitete die Vorarbeiten für den "Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer". | ||
Er verfasste zahlreiche Werke zur Geschichte und Geographie über [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]], u. a. auch zur Gletscherforschung und zu historischen Quellen. Er war auch Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. | Er verfasste zahlreiche Werke zur Geschichte und Geographie über [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]], u. a. auch zur Gletscherforschung und zu historischen Quellen. Er war auch Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]]. | ||
| − | In [[Salzburg]] ist nach ihm die ''Richterhöhe'' auf dem [[Mönchsberg]] benannt. | + | In [[Salzburg]] ist nach ihm die ''Richterhöhe'' auf dem [[Mönchsberg]] benannt. Am 6. Februar 1905 erlag er einem Herzleiden. |
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| + | * ''Salzburg, Anmut und Macht'', [[Karl Heinz Ritschel]], 2005, [[Otto Müller Verlag]], ISBN 3-7013-1098-X | ||
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Version vom 6. September 2007, 18:49 Uhr
Eduard Richter (* 3. Oktober 1847 Mannersdorf am Leithagebirge in Niederösterreich, † 6. Februar 1905 in Graz, Steiermark) war Geograph, Historiker und Alpinist.
Leben
Er studierte an der Wiener Unversität Geschichte und Geographie. Der Professor für Geographie, Friedrich Simony, begeisterte den Bergsteiger Richter mit einer Vorlesung über das Ötztal. Es ergab sich anschließend ein Gespräch der beiden, das zu einer langen Verbindung führen sollte.
Auf Vermittlung von Simony erhielt Richter 1871 als Gymnasiallehrer in Salzburg, wo er bis 1886 blieb. Er wohnte in einem Turm im Haus seines Freundes, dem Kaufmann Carl von Frey am Mönchsberg. 1872 heiratete er die einzige Tochter von Frey, Juli von Frey. Zehn Monate später gebar sie ihm eine Tochter und starb kurz darauf. Vier Jahre später heiratet er eine Freundin seiner ersten Frau, Luise Seefeldner, mit der er drei Töchter hatte.
Zum Salzburger Freundeskreis zählte er Persönlichkeiten wie Eberhard Fugger, Professor der Oberrealschule, mit dem er auch wiederholt die Untersberg-Eishöhlen durchkletterte, Camillo Sitte, erster Direktor der Salzburger Gewerbeschule, sowie Hermann Pick, Gymnasialdirektor.
Von 1883 bis 1885 hatte er den Vorsitz des Alpenvereins Sektion Salzburg. Ab 1886 war er Universitätsprofessor in Graz, später ab 1898/99 dann Rektor. Er widmete sich vor allem der Hochgebirgsmorphologie und Seenkunde, wirkte bahnbrechend in der Gletscherforschung und der historischen Geographie und leitete die Vorarbeiten für den "Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer".
Er verfasste zahlreiche Werke zur Geschichte und Geographie über Salzburg, u. a. auch zur Gletscherforschung und zu historischen Quellen. Er war auch Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
In Salzburg ist nach ihm die Richterhöhe auf dem Mönchsberg benannt. Am 6. Februar 1905 erlag er einem Herzleiden.
Quelle
- Salzburg, Anmut und Macht, Karl Heinz Ritschel, 2005, Otto Müller Verlag, ISBN 3-7013-1098-X