Friedrich Simony
Univ.-Prof. Dr. Friedrich Adolph Simony (* 1. Dezember 1813 getauft in Hrochow-Teinitz, Böhmen; † 20. Juli 1896 in Sankt Gallen, Steiermark) war Professor der Geografie und Vorstand des Geografischen Instituts der Universität Wien und gilt als der Erforscher des Dachsteinmassivs.
Familie
Seine Eltern waren nicht verheiratet. Sein Vater, der sich nicht zu seinem Sohn bekannte, starb früh.
Am 2. August 1851 heiratete er Amalie Katharina Krackowizer (* 2. Juli 1821 in Wels, OÖ.; † 14. Mai 1877 in Wien) in Thalheim bei Wels. Amalie gebar Friedrich zwei Söhne, Oskar und Arthur. Eine 1858 geborene Tochter verstarb wenige Wochen nach der Geburt. Amalie litt an einer Geisteskrankheit.
Kurz vor seinem 83. Geburtstag starb Friedrich Simony, erblindet und an den Rollstuhl gefesselt, in Sankt Gallen in der Steiermark.
Simony und Salzburg
Nach dem Gymnasium studierte Eduard Richter an der Wiener Universität Geschichte und Geografie. Der (einzige) Professor für Geografie, Friedrich Simony, begeisterte den Bergsteiger Richter mit einer Vorlesung über das Ötztal. Es ergab sich anschließend ein Gespräch der beiden, das zu einer langen Verbindung führen sollte.
1862 war Simony Gründungsmitglied des zweitältesten Bergsteigerclubs der Welt, des Alpenvereins Austria, heute die größte Wiener Sektion des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV).
Im ersten Alpenvereinsjahrbuch, das 1865 erschien, ist der erste Artikel von Simony: "Aus der Venedigergruppe", ein 33-seitiger Beitrag. Weitere Beiträge aus Simonys Feder in diesem Jahrbuch: "Der Marteller und Suldner Ferner im Jahre 1855" und "J. Edelbacher's Panorama des Pöstlingberges".
Auch drei Beilagen stammten von ihm:
- "Der Gipfel des Grossvenediger." Gemalt von Prof. F. Simony. Farbendruck von J. G. Bach in Leipzig (Titelbild)
- "Das Schlatenkees am Venediger. Gemalt von Professor Friedr. Simony. Farbendruck (mit 4 Farbsteinen), ausgeführt von Conr. Grefe bei Reiffenstein und Rösch in Wien
- "Der Monte Cevedale." Gemalt von Professor F. Simony, Farbendruck (mit 4 Farbsteinen), ausgeführt von C. Grefe bei Reiffenstein und Rösch in Wien
Die beiden Simonyspitzen in den Hohen Tauern sind nach ihm benannt.
Literatur
- 150. Ausgabe "Alpenvereinsjahrbuch BERG 2026" mit Schwerpunkt Großvenediger
- 1. Ausgabe 1865 digitale-sammlungen.de
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Friedrich Simony, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel auch den Eintrag im EnnstalWiki zum selben Thema
Quellen
- Archiv Krackowizer
- bibliothek.alpenverein.de, das erste Alpenvereinsbuch 1865 als pdf