Kaslöchl: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | [[1885]] wurde das große Gewölbe im alten Griesbaderhaus in der [[Griesgasse]] Nr. 7 frei und er übersiedelte mit seinem Verkauf dorthin. 1890 starb Gabriel Sailer. Seine Witwe führte das Käsegeschäft weiter und ehelichte 1893 Matthias Köttl, einen fleißigen, umsichtigen Mann. Die Eheleute Köttl brachten das Geschäft bald in einen stadtbekannt guten Ruf. [[1892]] wurde ihnen das große Gewölbe gekündigt und sie mussten, um ihre Kunden nicht zu verlieren, in das sieben Quadratmeter kleine Gewölbe unter dem sogenannten Löchlbogen übersiedeln. Jedoch | + | [[1885]] wurde das große Gewölbe im alten [[Griesbaderhaus]] in der [[Griesgasse]] Nr. 7 frei und er übersiedelte mit seinem Verkauf dorthin. [[1890]] starb Gabriel Sailer. Seine Witwe führte das Käsegeschäft weiter und ehelichte [[1893]] Matthias Köttl, einen fleißigen, umsichtigen Mann. Die Eheleute Köttl brachten das Geschäft bald in einen stadtbekannt guten Ruf. [[1892]] wurde ihnen das große Gewölbe gekündigt und sie mussten, um ihre Kunden nicht zu verlieren, in das sieben Quadratmeter kleine Gewölbe unter dem sogenannten Löchlbogen übersiedeln. Jedoch blieben ihnen die Kunden treu. |
| − | [[1908]] | + | [[1908]] übergaben die Eheleute Köttl das Geschäft ihren Verwandten Franz und Frieda Raudaschl, denen es ebenfalls gelungen ist, den alten Kundenkreis nicht nur zu erhalten, sondern vielfach zu vergrößern. |
| − | Die Raudaschls führten das Kaslöchl über fünfzig Jahre und so wurde das Kaslöchl in Salzburg zu einem Begriff. Ein Sprichwort sagt: | + | Die Raudaschls führten das Kaslöchl über fünfzig Jahre und so wurde das Kaslöchl in Salzburg zu einem Begriff. Ein Sprichwort sagt: „''Gut Gewicht und gute Ware, erhält das Geschäft hundert Jahre.''" |
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* [[Josef Eder (Baumeister und Historiker)|Josef Eder]]: ''Der "kloane Kasladn"'' [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19340414&query=%22Eder%22&seite=5 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 14. April 1934, Seite 5 | * [[Josef Eder (Baumeister und Historiker)|Josef Eder]]: ''Der "kloane Kasladn"'' [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19340414&query=%22Eder%22&seite=5 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 14. April 1934, Seite 5 | ||
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Version vom 7. Mai 2019, 20:36 Uhr
Das Kaslöchl ist ein historisches Käsegeschäft im Löchlbogen in der Salzburger Altstadt.
Geschichte
Gabriel Sailer betrieb in den 1870er-Jahren in Viehhausen eine gut gehende Käse-Erzeugung. Als 1884 das alte Rauchenbichlerhaus am Platzl in der Stadt Salzburg erneuert wurde, musste der in diesem Hause gegen die Steingasse zu befindliche Kasstecher Eder sein Geschäft aufgeben. So hatte Gabriel Sailer die Gelegenheit, die Gewölbe-Einrichtung zu kaufen und am Grünmarkt einen Verkaufsstand zu errichten.
1885 wurde das große Gewölbe im alten Griesbaderhaus in der Griesgasse Nr. 7 frei und er übersiedelte mit seinem Verkauf dorthin. 1890 starb Gabriel Sailer. Seine Witwe führte das Käsegeschäft weiter und ehelichte 1893 Matthias Köttl, einen fleißigen, umsichtigen Mann. Die Eheleute Köttl brachten das Geschäft bald in einen stadtbekannt guten Ruf. 1892 wurde ihnen das große Gewölbe gekündigt und sie mussten, um ihre Kunden nicht zu verlieren, in das sieben Quadratmeter kleine Gewölbe unter dem sogenannten Löchlbogen übersiedeln. Jedoch blieben ihnen die Kunden treu.
1908 übergaben die Eheleute Köttl das Geschäft ihren Verwandten Franz und Frieda Raudaschl, denen es ebenfalls gelungen ist, den alten Kundenkreis nicht nur zu erhalten, sondern vielfach zu vergrößern.
Die Raudaschls führten das Kaslöchl über fünfzig Jahre und so wurde das Kaslöchl in Salzburg zu einem Begriff. Ein Sprichwort sagt: „Gut Gewicht und gute Ware, erhält das Geschäft hundert Jahre."
1997 wurde es von der Hamburgerin Barbara Soukup übernommen.
Angebot
Das Sortiment variiert zwischen 100 und 150 Sorten ausgewählter Käse, in zum Teil bäuerlich hergestellter Rohmilchqualität oder aus biologischer Landwirtschaft.
Quellen
- Josef Eder: Der "kloane Kasladn" ANNO, Salzburger Volksblatt, 14. April 1934, Seite 5