Berthold Pürstinger: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Berthold studierte im italienischen Perugia, damals Kirchenstaat, heute Umbrien, Kirchenrecht und wurde [[1491]] in Salzburg zum Priester geweiht. Am [[Salzburger Hof]] wurde er ''Magister camerae'' des [[ | + | Berthold studierte im italienischen Perugia, damals Kirchenstaat, heute Umbrien, Kirchenrecht und wurde [[1491]] in Salzburg zum Priester geweiht. Am [[Salzburger Hof]] wurde er ''Magister camerae'' des [[Fürsterzbischof]]s [[Leonhard von Keutschach]] und am [[8. Mai]] [[1508]] zum Bischof von Chiemsee, [[Bayern]] und zugleich auch zum Weihbischof von Salzburg geweiht. |
Während seiner Zeit als Bischof taucht Berthold regelmäßig urkundlich auf. So weihte er am [[26. Juli]] [[1517]] zwei Altäre in der [[Pfarrkirche Faistenau|Faistenauer Kirche]],<ref>''Faistenau, Land Salzburg'', hrsg. von Georg Bernard, redigiert von Adolf Hahnl, Salzburg 1983 (Christliche Kunststätten Österreichs Nr. 130; 2. Auflage 1994), S. 4f.</ref> am [[8. Mai]] [[1519]] die [[Kirche des hl. Maximilian (Maxglan)|Kirche des hl. Maximilian]] in [[Maxglan]], [[1520]] die [[Laurenzikapelle]] in [[Bergheim]] und am [[18. Oktober]] [[1523]] die Filialkirche [[St. Nikolaus in Waldprechting]] in [[Seekirchen]]. | Während seiner Zeit als Bischof taucht Berthold regelmäßig urkundlich auf. So weihte er am [[26. Juli]] [[1517]] zwei Altäre in der [[Pfarrkirche Faistenau|Faistenauer Kirche]],<ref>''Faistenau, Land Salzburg'', hrsg. von Georg Bernard, redigiert von Adolf Hahnl, Salzburg 1983 (Christliche Kunststätten Österreichs Nr. 130; 2. Auflage 1994), S. 4f.</ref> am [[8. Mai]] [[1519]] die [[Kirche des hl. Maximilian (Maxglan)|Kirche des hl. Maximilian]] in [[Maxglan]], [[1520]] die [[Laurenzikapelle]] in [[Bergheim]] und am [[18. Oktober]] [[1523]] die Filialkirche [[St. Nikolaus in Waldprechting]] in [[Seekirchen]]. | ||
| − | Am [[11. Mai]] [[1526]] trat Berthold als Bischof zurück und verzichtete auf sein Bistum. Er zog sich ins [[ | + | Am [[11. Mai]] [[1526]] trat Berthold als Bischof zurück und verzichtete auf sein Bistum. Er zog sich ins [[Zisterzienserkloster Raitenhaslach]] bei [[Burghausen]] zurück und begann zahlreiche Schriften zu verfassen. |
| − | Schon [[1519]] dürfte er die Flugschrift ''Onus ecclesiae'' verfasst haben, [[1526]] folgte die ''Tewtsche Theologey'', die erste katholische deutsche Dogmatik als Antwort auf die Reformation. Dieses Werk übersetzte er auf Wunsch von | + | Schon [[1519]] dürfte er die Flugschrift ''Onus ecclesiae'' verfasst haben, [[1526]] folgte die ''Tewtsche Theologey'', die erste katholische deutsche Dogmatik als Antwort auf die Reformation. Dieses Werk übersetzte er auf Wunsch von Fürsterzbischof [[Matthäus Lang]] [[1531]] ins Lateinische. [[1535]] - Berthold war inzwischen nach Saalfelden übersiedelt und hatte dort [[1532]] eine Priesterbruderschaft gegründet - erschien ''Tewtsch Rational'', ein Versuch der Begründung der kirchlichen Lehre. |
[[1538]] gründete er in Saalfelden ein Spital für arme Priester und alte Leute. Die zum Spital gehörende Kirche weihte er [[1541]]. Außerdem förderte er die Gründung der Vikariate [[Leogang]], [[Dienten]] und [[Maria Alm]]. | [[1538]] gründete er in Saalfelden ein Spital für arme Priester und alte Leute. Die zum Spital gehörende Kirche weihte er [[1541]]. Außerdem förderte er die Gründung der Vikariate [[Leogang]], [[Dienten]] und [[Maria Alm]]. | ||
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| − | * | + | * [http://www.kameradschaft-bergheim.at/chronik.html Kameradschaft Bergheim] |
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Version vom 22. August 2017, 17:07 Uhr
Berthold Pürstinger (auch: Berthold von Chiemsee) (* 1465 in Salzburg; † 16. Juli 1543 in Saalfelden, Pinzgau) war theologischer Schriftsteller, Weihbischof von Salzburg und Bischof von Chiemsee.
Leben
Berthold studierte im italienischen Perugia, damals Kirchenstaat, heute Umbrien, Kirchenrecht und wurde 1491 in Salzburg zum Priester geweiht. Am Salzburger Hof wurde er Magister camerae des Fürsterzbischofs Leonhard von Keutschach und am 8. Mai 1508 zum Bischof von Chiemsee, Bayern und zugleich auch zum Weihbischof von Salzburg geweiht.
Während seiner Zeit als Bischof taucht Berthold regelmäßig urkundlich auf. So weihte er am 26. Juli 1517 zwei Altäre in der Faistenauer Kirche,[1] am 8. Mai 1519 die Kirche des hl. Maximilian in Maxglan, 1520 die Laurenzikapelle in Bergheim und am 18. Oktober 1523 die Filialkirche St. Nikolaus in Waldprechting in Seekirchen.
Am 11. Mai 1526 trat Berthold als Bischof zurück und verzichtete auf sein Bistum. Er zog sich ins Zisterzienserkloster Raitenhaslach bei Burghausen zurück und begann zahlreiche Schriften zu verfassen.
Schon 1519 dürfte er die Flugschrift Onus ecclesiae verfasst haben, 1526 folgte die Tewtsche Theologey, die erste katholische deutsche Dogmatik als Antwort auf die Reformation. Dieses Werk übersetzte er auf Wunsch von Fürsterzbischof Matthäus Lang 1531 ins Lateinische. 1535 - Berthold war inzwischen nach Saalfelden übersiedelt und hatte dort 1532 eine Priesterbruderschaft gegründet - erschien Tewtsch Rational, ein Versuch der Begründung der kirchlichen Lehre.
1538 gründete er in Saalfelden ein Spital für arme Priester und alte Leute. Die zum Spital gehörende Kirche weihte er 1541. Außerdem förderte er die Gründung der Vikariate Leogang, Dienten und Maria Alm.
Nach Berthold Pürstinger ist in Saalfelden eine Straße benannt.
Werke
- Onus ecclesiae, Flugschrift, die noch bis 1620 erschien
- Tewtsche Theologey, München 1526
- Tewtsch Rational, 1935
Weblinks
Quellen
Fußnoten
- ↑ Faistenau, Land Salzburg, hrsg. von Georg Bernard, redigiert von Adolf Hahnl, Salzburg 1983 (Christliche Kunststätten Österreichs Nr. 130; 2. Auflage 1994), S. 4f.
| Vorgänger |
Bischof von Chiemsee 1508 bis 1525 |
Nachfolger |