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| − | [[Bild:Auguste Lammer.jpg|thumb|Auguste Lammer im Alter von ca. 21 Jahren während ihrer Zeit in Braunau am Inn]]'''Auguste Caroline Lammer''', geb. Hofbauer (* [[28. Oktober]] [[1885]] in Wien; † [[16. Jänner]] [[1937]] ebendort) ist bis heute die einzige Bankgründerin Österreichs. | + | [[Bild:Auguste Lammer.jpg|thumb|Auguste Lammer im Alter von etwa 21 Jahren während ihrer Zeit in Braunau am Inn]] |
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| − | Auguste Lammer wurde als zweite Tochter einer Eisenbahnerfamilie in Wien geboren und wuchs nach dem frühen Tod der Eltern bei den Großeltern in [[Braunau am Inn]] auf. Schulbesuch in Braunau und Simbach, Banklehre von [[1900]] bis [[1906]] bei der Dannerbank in Braunau. Bahnbedienstete in Attnang Puchheim, kurze Tätigkeit beim Österreichischen Verkehrsbüro in Berlin. [[1909]] Eheschließung mit dem um 27 älteren Witwer [[Max Leopold Ritter Lammer von Castell Rombaldo]] (1858-1939), geboren in Innsbruck, als Sohn eines k.k. Gendarmerieoffiziers, Bahnhofvorstand in Attnang Puchheim bis 1910. Max Leopold Lammer brachte seinen einzigen Sohn Max, geboren 1905 in Attnang, in die Ehe mit. Die Mutter, Therese Lammer, geb. Jud, war bei der Geburt von Max verstorben. 1909 Geburt des Sohnes Alfred in Linz. | + | '''Auguste Caroline Lammer''', geb. Hofbauer (* [[28. Oktober]] [[1885]] in Wien; † [[16. Jänner]] [[1937]] ebendort) ist bis heute die einzige Bankgründerin Österreichs. |
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| − | [[1910]] Gründung eines Reisebüros und einer Wechselstube in [[Zell am See]]. Während des 1. Weltkrieges ruhte das Geschäft. Max Lammer war einberufen für den Bau von Feldeisenbahnen in Russisch-Polen, wohin ihm die Mutter mit den Kindern folgte. [[1918]] Scheidung. [[1920]] Gründung eines Bankgeschäftes in Zell am See zusammen mit Frank Whitehead aus der Industriellenfamilie Whitehead in Fiume, aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, Agathe Whitehead stammte. | + | ==Leben== |
| | + | Auguste Lammer wurde als zweite Tochter einer Eisenbahnerfamilie in Wien geboren und wuchs nach dem frühen Tod der Eltern bei den Großeltern in [[Braunau am Inn]] auf. Schulbesuch in Braunau und Simbach, Banklehre von [[1900]] bis [[1906]] bei der Dannerbank in Braunau. Bahnbedienstete in Attnang Puchheim, kurze Tätigkeit beim Österreichischen Verkehrsbüro in Berlin. [[1909]] Eheschließung mit dem um 27 älteren Witwer [[Max Leopold Ritter Lammer von Castell Rombaldo]] ([[1858]] - [[1939]]), geboren in Innsbruck, als Sohn eines k.k. Gendarmerieoffiziers, Bahnhofvorstand in Attnang Puchheim bis [[1910]]. Max Leopold Lammer brachte seinen einzigen Sohn Max, geboren [[1905]] in Attnang, in die Ehe mit. Die Mutter, Therese Lammer, geb. Jud, war bei der Geburt von Max verstorben. [[1909]] Geburt des Sohnes Alfred in Linz. |
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| | + | [[1910]] Gründung eines [[Salzburger Reisebüros|Reisebüros]] und einer Wechselstube in [[Zell am See]]. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] ruhte das Geschäft. Max Lammer war einberufen für den Bau von Feldeisenbahnen in Russisch-Polen, wohin ihm die Mutter mit den Kindern folgte. [[1918]] Scheidung. [[1920]] Gründung eines Bankgeschäftes in Zell am See zusammen mit Frank Whitehead aus der Industriellenfamilie Whitehead in Fiume, aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, Agathe Whitehead stammte. |
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| | Auguste Lammer hatte zuerst mit ihrer Bank schöne Erfolge, sie war eine angesehene Frau und hatte Kontakt mit hochstehenden Persönlichkeiten, u.a. mit dem Salzburger [[Landeshauptmann]] [[Franz Rehrl]]. Sie beteiligte sich am Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]] und an der [[Schmittenhöhenbahn]] und wurde Kommerzialrätin. | | Auguste Lammer hatte zuerst mit ihrer Bank schöne Erfolge, sie war eine angesehene Frau und hatte Kontakt mit hochstehenden Persönlichkeiten, u.a. mit dem Salzburger [[Landeshauptmann]] [[Franz Rehrl]]. Sie beteiligte sich am Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]] und an der [[Schmittenhöhenbahn]] und wurde Kommerzialrätin. |
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| − | Die Bekanntschaft mit dem Münchner Kunsthändler Hugo von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus leitete den Abstieg der bis dahin schillernden Bankfrau ein. Grundherr war der Eigentümer des [[Schloss Mittersill|Schlosses Mittersill]], stürzte sich immer mehr in Schulden, die Lammer abdeckte unter Hereinnahme von Pfändern, wie der Bibliothek des Schlosses und vor allem eines Gemäldes von Leonardo da Vinci, das damals mit rund 1 Mio Schilling (heute etwa 2, 8 Mio Euro) bewertet war. Als eine Bank, bei der Grundherr verschuldet war, die Versteigerung des Schlosses Mittersill erwirkte, erwarb es Frau Lammer und kam dadurch in noch gößere finanzielle Schwierigkeiten, die zusätzlich durch die 1000-Mark-Sperre eskalierten. Da ein Ausgleich scheiterte, kam es zum Konkurs. Das "Leonardo-Bild" war in der schwierigen Zeit nicht verkäuflich und konnte daher die Bank nicht mehr retten. | + | Die Bekanntschaft mit dem Münchner Kunsthändler Hugo von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus leitete den Abstieg der bis dahin schillernden Bankfrau ein. Grundherr war der Eigentümer des [[Schloss Mittersill|Schlosses Mittersill]], stürzte sich immer mehr in Schulden, die Lammer abdeckte unter Hereinnahme von Pfändern, wie der Bibliothek des Schlosses und vor allem eines Gemäldes von Leonardo da Vinci, das damals mit rund eine Million Schilling (heute etwa 2,8 Mio Euro) bewertet war. Als eine Bank, bei der Grundherr verschuldet war, die Versteigerung des Schlosses Mittersill erwirkte, erwarb es Frau Lammer und kam dadurch in noch gößere finanzielle Schwierigkeiten, die zusätzlich durch die [[1000-Mark-Sperre]] eskalierten. Da ein Ausgleich scheiterte, kam es zum Konkurs. Das "Leonardo-Bild" war in der schwierigen Zeit nicht verkäuflich und konnte daher die Bank nicht mehr retten. |
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| | Augustine Lammer wurde [[1935]] verhaftet und wegen Betruges, Untreue und anderem zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wurde in der Frauenstrafanstalt Wiener Neudorf inhaftiert. Während der Haftzeit starb sie am [[16. Jänner]] [[1937]] an Lungenbrand ("Lungengangrän") im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Das in einem Aufsatz aufgetauchte Gerücht, Auguste Lammer hätte Selbstmord verübt, entspricht nicht den Tatsachen. Ihr Grab am Wiener Zentralfriedhof existierte bis [[1952]]. | | Augustine Lammer wurde [[1935]] verhaftet und wegen Betruges, Untreue und anderem zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wurde in der Frauenstrafanstalt Wiener Neudorf inhaftiert. Während der Haftzeit starb sie am [[16. Jänner]] [[1937]] an Lungenbrand ("Lungengangrän") im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Das in einem Aufsatz aufgetauchte Gerücht, Auguste Lammer hätte Selbstmord verübt, entspricht nicht den Tatsachen. Ihr Grab am Wiener Zentralfriedhof existierte bis [[1952]]. |