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[[Bild:Pasterze_2009.jpg|thumb|die Pasterze, Aufnahme Sommer [[2009]].]]
 
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[[Datei:Pasterze Stand 2017.png|mini|Jährliche Eisdickenabnahme und Abschmelzbeträge an der Pasterze, Stand 2017.]]
 
[[Datei:Pasterze Stand 2017.png|mini|Jährliche Eisdickenabnahme und Abschmelzbeträge an der Pasterze, Stand 2017.]]
Die '''Pasterze''' ist ein [[Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern]] des [[Großglockner]]s mit einer Länge  von 7,8 km und erstreckt sich über eine Fläche von 15,4 km² (2021<ref>[https://www.facebook.com/Hohe.Tauern/photos/a.106886752678431/4718706388163088/ facebook], Facebook Nationalpark Hohe Tauern, abgefragt am 30. August 2021</ref>) ist er der größte [[Gletscher]] Österreichs sowie der größte und ebenmäßigste Gletscher der [[Ostalpen]].
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Die '''Pasterze''' ist ein [[Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern]] des [[Großglockner]]s mit einer Länge  von 7,8 km und erstreckt sich über eine Fläche von 15,4 km² (2021<ref>[https://www.facebook.com/Hohe.Tauern/photos/a.106886752678431/4718706388163088/ facebook], Facebook Nationalpark Hohe Tauern, abgefragt am 30. August 2021</ref>) und ist der größte [[Gletscher]] Österreichs sowie der größte und ebenmäßigste Gletscher der [[Ostalpen]].
    
==Name==
 
==Name==
Im Zusammenhang mit einer früheren [[Goldbergbau|Goldgewinnung]] auf der Pasterze leitete man den Namen vom slowenischen ''paster, pastir'' ab, also vom ''Hirten''. Hintergrund dieser Namensgebung war die damalige Überlieferung, dass einst das Gebiet, auf dem die Pasterze sich heute ausbreitet, eine Weide gewesen sei. Allerdings können Wissenschafter (Stand 2008) nicht mit Sicherheit bestätigen, dass dieses Gebiet jemals tatsächlich ein Weideland gewesen war. O. Univ-.Prof. Dr. [[Gernot Patzelt]]<ref>seit 1999 Vorstand des Institutes für Hochgebirgsforschung und Alpenländische Land- und Forstwirtschaft, Quelle seine Homepage [http://www.oeaw.ac.at/kfq/patzelt.html www.oeaw.ac.at]</ref> meinte aufgrund langjähriger Forschungsarbeit auf der Pasterze, dass die Pasterze zwischen dem vierten nachchristlichen Jahrhundert und der Gegenwart nie kleiner war als um 2006.<ref>Quelle Buch [[Das Buch vom Tauerngold]], Seite 358, mit dortiger Quellenangabe Einzelnachweis 869</ref>
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Im Zusammenhang mit einer früheren [[Goldbergbau|Goldgewinnung]] auf der Pasterze leitete man den Namen vom slowenischen ''paster, pastir'' ab, also vom 'Hirten'. Hintergrund dieser Namensgebung war die damalige Überlieferung, dass einst das Gebiet, auf dem die Pasterze sich heute ausbreitet, eine Weide gewesen sei. Allerdings können Wissenschafter (Stand 2008) nicht mit Sicherheit bestätigen, dass dieses Gebiet jemals tatsächlich ein Weideland gewesen war. O. Univ-.Prof. Dr. Gernot Patzelt<ref>seit 1999 Vorstand des Institutes für Hochgebirgsforschung und Alpenländische Land- und Forstwirtschaft, Quelle seine Homepage [http://www.oeaw.ac.at/kfq/patzelt.html www.oeaw.ac.at]</ref> meinte aufgrund langjähriger Forschungsarbeit auf der Pasterze, dass die Pasterze zwischen dem vierten nachchristlichen Jahrhundert und der Gegenwart nie kleiner war als um 2006.<ref>[[Das Buch vom Tauerngold]], Seite 358, mit dortiger Quellenangabe Einzelnachweis 869</ref>
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Ruth Drescher-Schneider kommt in ihrem Artikel "Gletscherstände und bronzezeitliche Almnutzung in den Hohen Tauern und am Dachstein (Österreich). Ergebnisse palynologischer Untersuchungen" publiziert 2010, - die [[Bronzezeit]] betreffend - zu einem etwas anderen Ergebnis: Zitat: "Palnyologische Untersuchungen (gemeinsam mit <sup>14</sup>C-Datierungen) an einem vor dem abschmelzenden Pasterze Gletscher ausgeapertem [[Torf]]<nowiki>stück</nowiki> zeigen, dass die Pasterze während der Bronzezeit eine geringere Ausdehnung hatte als heute und dass das heute noch unter Eis liegende Becken damals zeitweise als Weidegebiet genutzt wurde."
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Ruth Drescher-Schneider kommt in ihrem Artikel "Gletscherstände und bronzezeitliche Almnutzung in den Hohen Tauern und am [[Dachstein]] (Österreich). Ergebnisse palynologischer Untersuchungen" publiziert 2010, - die [[Bronzezeit]] betreffend - zu einem etwas anderen Ergebnis: Zitat: "Palnyologische Untersuchungen (gemeinsam mit C-Datierungen) an einem vor dem abschmelzenden Pasterze Gletscher ausgeapertem [[Torf]]<nowiki>stück</nowiki> zeigen, dass die Pasterze während der Bronzezeit eine geringere Ausdehnung hatte als heute und dass das heute noch unter Eis liegende Becken damals zeitweise als Weidegebiet genutzt wurde."
    
==Geografie ==
 
==Geografie ==
Die Pasterze befindet sich im [[Nationalpark Hohe Tauern]] im Gebiet der [[Glocknergruppe]] nordöstlich des [[Großglockner (Berg)|Großglockners]]. Ihren Beginn hatte sie südöstlich unterhalb des firnbedeckten [[Johannisberg]]es (3&nbsp;460 [[m ü. A.]]) im [[Pasterzenboden]], der in den [[Hufeisenbruch]] übergeht. Heute ist der Hufeisenbruch teilweise ausgeapert. Unterhalb dieses Bruches fließt die Pasterzenzunge, ''Pasterze'' genannt (rund fünf Kilometer lang, Stand 2019<ref>Messung auf [https://gis.ktn.gv.at/atlas/(S(zi43x4uil1ggkgwm4msonoj3))/init.aspx?karte=atlas_basiskarten&ks=kaernten_atlas digitalem Atlas von Kärnten]</ref>). Der gesamte Bereich erstreckt sich vom Johannisberg in südöstliche Richtung.  
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Die Pasterze befindet sich im [[Nationalpark Hohe Tauern]] im Gebiet der [[Glocknergruppe]] nordöstlich des [[Großglockner (Berg)|Großglockners]]. Ihren Beginn hat sie südöstlich unterhalb des firnbedeckten [[Johannisberg]]es (3&nbsp;460 [[m ü. A.]]) im [[Pasterzenboden]], der in den [[Hufeisenbruch]] übergeht. Heute ist der Hufeisenbruch teilweise ausgeapert. Unterhalb dieses Bruches fließt die Pasterzenzunge, Pasterze genannt (rund fünf Kilometer lang, Stand 2019<ref>Messung auf [https://gis.ktn.gv.at/atlas/(S(zi43x4uil1ggkgwm4msonoj3))/init.aspx?karte=atlas_basiskarten&ks=kaernten_atlas digitalem Atlas von Kärnten]</ref>). Der gesamte Bereich erstreckt sich vom Johannisberg in südöstliche Richtung.  
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Seit dem neuzeitlichen Maximalstand von [[1856]] wird eine starke Abnahme der Länge und Mächtigkeit beobachtet. [[1852]] hatte die Pasterze eine Masse von 3,5 Milliarden Kubikmeter, [[2008]] nur mehr 1,68 Milliarden, also kam es fast zu einer Halbierung. Jährlich geht sie um 20 Meter zurück. Reichte das Eis im Jahr [[1846]] noch bis knapp unterhalb der in jenem Jahr errichteten [[Hofmannshütte]] auf 2&nbsp;444 m ü. A., so reicht sie heute (um 2017) im Bereich der nun nicht mehr bestehenden Hofmannshütte bis knapp unter 2&nbsp;200 m ü. A.; konnte Kaiser [[Franz Joseph I.]] bei seinem Besuch [[1856]] noch den südlichen Gletscherrand im Bereich des [[Elisabethfelsen]]s sehen (wo die Eismassen zwischen dem Elisabethfelsen und der [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe historisch|historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] endeten), so endet die Gletscherzunge heute (2017) fast zwei Kilometer nordwestlich weiter oben. Die eigens für die Begehung des Gletschers [[1963]] in Betrieb genommene [[Gletscherbahn Pasterze]] endet heute (2017) mehr als 100 Meter über der Gletscherzunge, die in diesem Bereich nur mehr aus Resten besteht. Zwischen dem Elisabethfelsen und der Gletscherbahn hat sich im Laufe der Jahre der [[Sandersee]] gebildet.
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Seit dem neuzeitlichen Maximalstand von [[1856]] wird eine starke Abnahme der Länge und Mächtigkeit beobachtet. [[1852]] hatte die Pasterze eine Masse von 3,5 Milliarden Kubikmeter, [[2008]] nur mehr 1,68 Milliarden, also kam es fast zu einer Halbierung. Jährlich geht sie um 20 Meter zurück. Reichte das Eis im Jahr [[1846]] noch bis knapp unterhalb der in jenem Jahr errichteten [[Hofmannshütte]] auf 2&nbsp;444 m ü. A., so reicht sie heute (um 2017) im Bereich der nun nicht mehr bestehenden Hofmannshütte bis knapp unter 2&nbsp;200 m ü. A.; konnte Kaiser [[Franz Joseph I.]] bei seinem Besuch [[1856]] noch den südlichen Gletscherrand im Bereich des [[Elisabethfelsen]]s sehen (wo die Eismassen zwischen dem Elisabethfelsen und der [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe historisch|historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] endeten), so endet die Gletscherzunge heute (2017) fast zwei Kilometer nordwestlich weiter oben. Die eigens für die Begehung des Gletschers [[1963]] in Betrieb genommene [[Gletscherbahn Pasterze]] endet heute (2017) mehr als 100 Meter oberhalb der Gletscherzunge, die 2017 in diesem Bereich nur mehr aus Resten bestand, 2023 gar nicht mehr vorhanden war. Zwischen dem Elisabethfelsen und der Gletscherbahn hat sich im Laufe der Jahre der [[Sandersee]] gebildet.
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2017 hatte der Gletscher noch einen Gesamtlänge von etwa 6,5 km, gemessen vom Gipfelbereich des Johannisbergs bis auf Höhe der Gletscherbahn Pasterze bei der [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]].
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Die [[Gletscherstraße]], die Stichstraße der [[Großglockner Hochalpenstraße]] in Kärnten, führt bis zur [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] an die Pasterze heran.   
 
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Die [[Großglockner Hochalpenstraße]] führt bis zur [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] an die Pasterze heran.   
      
=== Daten ===
 
=== Daten ===
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== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der Villacher Bauunternehmer Albert Wirth kaufte im Sommer [[1918]] 40 Quadratkilometer Gletscher und Ödland um die Pasterze herum und schenkte dieses Gebiet dem [[Alpenverein]] mit der Auflage, dieses Gebiet ''für ewige Zeiten als Naturschutzgebiet der spekulativen alpinen Fremdenindustrie zu entziehen''. Er bezahlte dafür € 4.000.-- (Geldwert 2008).
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Der Villacher Bauunternehmer Albert Wirth kaufte im Sommer [[1918]] 40 Quadratkilometer Gletscher und Ödland um die Pasterze herum und schenkte dieses Gebiet dem [[ Oesterreichischer Alpenverein| Oesterreichischen Alpenverein]] mit der Auflage, dieses Gebiet "für ewige Zeiten als Naturschutzgebiet der spekulativen alpinen Fremdenindustrie zu entziehen". Er bezahlte dafür € 4.000.-- (Geldwert 2008).
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Wirths Legat an den Alpenverein zog die Grenze des Pasterzen-Naturschutzgebiets auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe. Der einzige Zugang zu diesem Gebiet von der Kaiser-Franz-Josef-Höhe stellt der [[Naturlehrweg Gamsgrube]] dar, unterhalb welchem sich auch die [[Hofmannshütte]] des Alpenvereins bis Ende September [[2016]] befand. Sie wurde ersatzlos abgerissen.
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Wirths Legat an den Alpenverein zog die Grenze des ''Pasterzen-Naturschutzgebiets'' auf der ''Kaiser-Franz-Josef-Höhe''. Der einzige Zugang zu diesem Gebiet von der Großglockner Hochalpenstraßen stellt der [[Gamsgrubenweg]] dar, wo sich auch die [[Hofmannshütte]] des [[Oesterreichischer Alpenverein|Alpenvereins]] bis Ende September 2016 befand.
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Im [[19. Jahrhundert]] reichte die Pasterze noch bis westlich unter des [[Glocknerhaus]]es, zu der später die [[Alte Glocknerhausstraße]] als Mautstraße hinauf führte. Erst im Zuge der Errichtung der Großglockner Hochalpenstraße konnte man dem Rückzug des Gletschers mit der Verlängerung dieser alten Glocknerhausstraße bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Rechnung tragen.
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Im [[19. Jahrhundert]] reichte die Pasterze noch bis westlich unter des [[Glocknerhaus]]es, zu der später die [[Alte Glocknerhausstraße]] als Maustraße hinauf führte. Erst im Zuge der Errichtung der Großglockner Hochalpenstraße konnte man dem Rückzug des Gletschers mit der "Verlängerung" dieser alten Glocknerhausstraße bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe Rechnung tragen.
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Am [[5. September]] [[2023]] fand auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe eine symbolische Beerdigung der Pasterze in Form eines Sarges aus Eis statt, da ihr Verschwinden zu diesem Zeitpunkt unaufhaltsam absehbar war. Mitarbeiter und Unterstützer der Klimaschutzgruppe ''Protect Our Winters Austria'' (Schützt unsere Winter Österreich) begann gegen 11:30 Uhr mit der Zeremonie. Die Sonne bewirkte bei dem noch rund 150 Kilogramm schweren Eissarg einen langsamen Gewichtsverlust. Angefertigt war der Sarg von dem Bildhauer Max Seibald. Margit Leuthold, evangelische Pfarrerin von [[Lienz]] und der römisch-katholische Kärntner Bischofsvikar [[Engelbert Guggenberger]] verliehen der Kundgebung eine ökonomische Note.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/video-ein-sarg-aus-eis-beim-requiem-fuer-die-pasterze-144809191 www.sn.at], 5. September 2023</ref>
    
=== Funde ===
 
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