Joseph Mohr: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Joseph Mohr''' (* [[11. Dezember]] [[1792]] in [[Altstadt|Salzburg]]; † [[4. Dezember]] [[1848]] in [[Wagrain]]) war der Textdichter des weltberühmt gewordenen Weihnachtsliedes "[[Stille Nacht, Heilige Nacht]]".
 
'''Joseph Mohr''' (* [[11. Dezember]] [[1792]] in [[Altstadt|Salzburg]]; † [[4. Dezember]] [[1848]] in [[Wagrain]]) war der Textdichter des weltberühmt gewordenen Weihnachtsliedes "[[Stille Nacht, Heilige Nacht]]".
  
==Leben==
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Josef Mohr wurde [[1792]] in [[Altstadt|Salzburg]] als lediges Kind geboren. Seine Mutter hieß Anna Schoiber und wohnte nicht, so wie man lange glaubte, mit ihren vier ledigen Kindern im Noestlerhaus Nr. 427, der heutigen [[Steingasse]] 9 (wo es auch ein "Stille Nacht"-Museum gibt), sondern im Haus Steingasse Nr. 31. Joseph Mohrs angeblicher Vater stammte aus [[Mariapfarr]] im [[Lungau]] und war Soldat des Salzburger Militärs. Nicht geklärt ist, ob Mohr nun tatsächlich im Haus in der Steingasse zur Welt kam oder an einem unbekannten Ort in der linken Altstadthälfte. Denn er wurde bereits am Nachmittag, vier Stunden nach seiner Geburt, im [[Salzburger Dom]] getauft (was damals durchaus üblich war, schon so kurz nach der Geburt getauft zu werden), jedoch die Steingasse zur [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Pfarre St. Andrä]] gehörte. Da Taufpflicht in der jeweiligen Pfarre bestand, muss der tatsächliche Geburtsort wohl auf der anderen Seite der [[Salzach]] gewesen sein. Als Taufpate ist [[Franz Joseph Wohlmuth]], [[Abdecker]] und Scharfrichter, eingetragen. Allerdings ließ er sich bei der Taufe selbst durch eine gewisse Franziska Zachin vertreten, da er offensichtlich als Abdecker zu tun hatte<ref>Quelle Kronenzeitung, Ausgabe 27. Dezember 2009, Beitrag ''Der Abdecker und sein Täufling'' von Roland Girtler, der diese Information bei einem Gespräch mit Rebecca Wurian, deren Großmutter eine geborene Wohlmuth war</ref>.
 
Josef Mohr wurde [[1792]] in [[Altstadt|Salzburg]] als lediges Kind geboren. Seine Mutter hieß Anna Schoiber und wohnte nicht, so wie man lange glaubte, mit ihren vier ledigen Kindern im Noestlerhaus Nr. 427, der heutigen [[Steingasse]] 9 (wo es auch ein "Stille Nacht"-Museum gibt), sondern im Haus Steingasse Nr. 31. Joseph Mohrs angeblicher Vater stammte aus [[Mariapfarr]] im [[Lungau]] und war Soldat des Salzburger Militärs. Nicht geklärt ist, ob Mohr nun tatsächlich im Haus in der Steingasse zur Welt kam oder an einem unbekannten Ort in der linken Altstadthälfte. Denn er wurde bereits am Nachmittag, vier Stunden nach seiner Geburt, im [[Salzburger Dom]] getauft (was damals durchaus üblich war, schon so kurz nach der Geburt getauft zu werden), jedoch die Steingasse zur [[Stadtpfarrkirche St. Andrä|Pfarre St. Andrä]] gehörte. Da Taufpflicht in der jeweiligen Pfarre bestand, muss der tatsächliche Geburtsort wohl auf der anderen Seite der [[Salzach]] gewesen sein. Als Taufpate ist [[Franz Joseph Wohlmuth]], [[Abdecker]] und Scharfrichter, eingetragen. Allerdings ließ er sich bei der Taufe selbst durch eine gewisse Franziska Zachin vertreten, da er offensichtlich als Abdecker zu tun hatte<ref>Quelle Kronenzeitung, Ausgabe 27. Dezember 2009, Beitrag ''Der Abdecker und sein Täufling'' von Roland Girtler, der diese Information bei einem Gespräch mit Rebecca Wurian, deren Großmutter eine geborene Wohlmuth war</ref>.
  
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==== Seine musikalische Begabung wird offenkundig ====
 
Bald schon zeigte sich seine musikalische Begabung. Er trat als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des [[Erzstift St. Peter|Benediktinerklosters St. Peter]] auf. Von [[1808]] bis [[1810]] studierte Mohr Philosophie am Gymnasium des [[Benediktinerstift Kremsmünster|Benediktinerstiftes Kremsmünster]] in [[Oberösterreich]]. Der Salzburger Domvikar Johann Nepomuk Hiernle unterstützte Joseph finanziell, um ihm anschließend den Besuch der [[Universität Salzburg]] zu ermöglichen, wo er Theologie studierte. Seine Priesterweihe erhielt er am [[21. August]] [[1815]] durch den Passauer Weihbischof Kajetan Graf von Gaisruck. Aber die Vorliebe des jungen Priesters galt weiterhin der Musik.  
 
Bald schon zeigte sich seine musikalische Begabung. Er trat als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des [[Erzstift St. Peter|Benediktinerklosters St. Peter]] auf. Von [[1808]] bis [[1810]] studierte Mohr Philosophie am Gymnasium des [[Benediktinerstift Kremsmünster|Benediktinerstiftes Kremsmünster]] in [[Oberösterreich]]. Der Salzburger Domvikar Johann Nepomuk Hiernle unterstützte Joseph finanziell, um ihm anschließend den Besuch der [[Universität Salzburg]] zu ermöglichen, wo er Theologie studierte. Seine Priesterweihe erhielt er am [[21. August]] [[1815]] durch den Passauer Weihbischof Kajetan Graf von Gaisruck. Aber die Vorliebe des jungen Priesters galt weiterhin der Musik.  
  
Zunächst kam Mohr für einige Wochen nach [[Ramsau]] bei [[Berchtesgaden]] (Salzburg war, bevor es endgültig an Österreich kam, von 1810 bis 1816 zusammen mit Berchtesgaden bei Bayern). Dann in die Heimat seines angeblichen Vaters, nach Mariapfarr im Lungau. Er war aber nicht an das wohl raue Klima in diesem Gebirgsgau gewöhnt und verbrachte bald einen Erholungsurlaub in der Stadt Salzburg. Ab [[1817]] war er dann in [[Oberndorf]] als Aushilfe in der Seelsorge tätig. Dort beschränkte sich sein Wirken nicht nur auf die Seelsorge, sondern schloss soziale Maßnahmen zum Vorteil der Bevölkerung und pädagogische Verbesserungen mit ein. Mohr war ein sehr volksnaher Priester und wollte den Menschen in Oberndorf die Sorgen um die Trennung von Oberndorf und [[Laufen]] erleichtern. Er sympathisierte auch mit den [[Schiffergarde|Oberndorfer Schiffern]], denen er sich oft anschloss, und fand im Volksschullehrer [[Franz Xaver Gruber]] einen Freund und Vertrauten.  
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==== Mohr als Priester ====
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Zunächst kam Mohr für einige Wochen nach [[Ramsau]] bei [[Berchtesgaden]] (Salzburg war, bevor es endgültig an Österreich kam, von 1810 bis 1816 zusammen mit Berchtesgaden bei Bayern). Dann wurde er in die Heimat seines angeblichen Vaters, nach Mariapfarr im Lungau, versetzt. Er war aber nicht an das wohl raue Klima in diesem Gebirgsgau gewöhnt und verbrachte bald einen Erholungsurlaub in der Stadt Salzburg. Ab [[1817]] war er dann in [[Oberndorf]] als Aushilfe in der Seelsorge tätig. Dort beschränkte sich sein Wirken nicht nur auf die Seelsorge, sondern schloss soziale Maßnahmen zum Vorteil der Bevölkerung und pädagogische Verbesserungen mit ein. Mohr war ein sehr volksnaher Priester und wollte den Menschen in Oberndorf die Sorgen um die Trennung von Oberndorf und [[Laufen]] erleichtern. Er sympathisierte auch mit den [[Schiffergarde|Oberndorfer Schiffern]], denen er sich oft anschloss, und fand im Volksschullehrer [[Franz Xaver Gruber]] einen Freund und Vertrauten.  
  
Um [[1818]] entstand dann das Lied "[[Stille Nacht, Heilige Nacht]]" in Oberndorf, für das Josef Mohr [[1816]] in Mariapfarr den Text und [[Franz Xaver Gruber|Gruber]] in Oberndorf die Melodie verfasste. Erstmals entstand ein Kirchenlied, das von allen verstanden wurde, da es nicht in Latein verfasst war.
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==== Stille Nacht, Heilige Nacht ====
  
Dennoch gab das Wesen des jungen Priesters in Oberndorf bald Anlass zu Beschwerden seines Vorgesetzten an das Konsistorium in Salzburg. Deshalb suchte Mohr um Versetzung an und wurde zum Koadjutor an der Pfarre St. Nikolaus bestellt. Die weiteren zahlreichen Stationen seines Lebensweges, die ihn u. a. nach [[Bad Vigaun|Vigaun]] (1820/21), [[Kuchl]], [[Golling]], [[Hintersee]] [[Joseph Mohr in Hof bei Salzburg|Hof]] und eine Reihe weiterer Pfarren im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]] brachten, waren der Laufbahn eines Geistlichen seiner Zeit entsprechend. In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften. Er starb dann in Wagrain 1848 an den Folgen einer Lungenlähmung.
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Um [[1818]] entstand dann das Lied "[[Stille Nacht, Heilige Nacht]]" in Oberndorf, für das Josef Mohr bereits [[1816]] in Mariapfarr den Text und kurz vor Weihnachten 1818 [[Franz Xaver Gruber|Gruber]] in Oberndorf die Melodie verfasste. Erstmals entstand ein Kirchenlied, das von allen verstanden wurde, da es nicht in Latein verfasst war.
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Dennoch gab das Wesen des jungen Priesters in Oberndorf bald Anlass zu Beschwerden seines Vorgesetzten an das Konsistorium in Salzburg. Deshalb suchte Mohr um Versetzung an und wurde zum Koadjutor an der Pfarre St. Nikolaus bestellt. Die weiteren zahlreichen Stationen seines Lebensweges, die ihn u. a. nach [[Bad Vigaun|Vigaun]] (1820/21), [[Kuchl]], [[Golling]], [[Hintersee]] [[Joseph Mohr in Hof bei Salzburg|Hof]] und eine Reihe weiterer Pfarren im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]] brachten, waren der Laufbahn eines Geistlichen seiner Zeit entsprechend.  
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===== Wagrain =====
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In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten, er wirkte als Vikar elf Jahre lang  bis zu seinem Tod in Wagrain. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften. Der Bau eines Schulhauses ging auf seine Initiative zurück. Bereits  in seinem ersten Winter in Wagrain, 1837/38, sammelten die Wagrainer  dafür Baumaterial. Der Neubau erfolgte im Sommer und im November 1838  konnte die Schule eingeweiht werden. Er führte das so genannte Schulgeld  (Aversum) ein, welches auch den Kindern armer Familien den Schulbesuch  ermöglichte. Für den Kauf einer neuen Feuerwehrspritze schenkte er den  Wagrainern 40 Gulden – das entsprach damals dem Wert einer guten Kuh. Mohr kümmerte sich auch um den Aufbau der Armenpflege. Er bekämpfte vor  allem die Härten des "Einlegerwesens". Dieses sah vor, dass Arme und  Alte, die keinen einigen Besitz hatten (Dienstboten, Mägde usw.) an  ihrem Lebensabend von Bauernhof zu Bauernhof wanderten und jeweils für  gewisse Zeit verpflegt wurden. Am 4. Dezember 1848 verstarb Joseph Mohr  in Wagrain an den Folgen einer Lungenlähmung.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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==Quellen und Fußnoten==
 
==Quellen und Fußnoten==
 
* [http://www.museumonline.at/archiv/mo98/ www.museumonline.at, Archiv M:O:98 Salzburg (BHAK Oberndorf)]
 
* [http://www.museumonline.at/archiv/mo98/ www.museumonline.at, Archiv M:O:98 Salzburg (BHAK Oberndorf)]
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{{Quelle MMag. Neureiter|Aussendung Dezember 2010}}
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* [http://www.stillenacht.at Stille Nacht Gesellschaft]
 
<references/>
 
<references/>
  

Version vom 20. Dezember 2010, 18:23 Uhr

Joseph Mohr
Gedenktafel von Josef Zenzmaier, Pfarrkirche Kuchl
das Grab von Joseph Mohr in Wagrain

Joseph Mohr (* 11. Dezember 1792 in Salzburg; † 4. Dezember 1848 in Wagrain) war der Textdichter des weltberühmt gewordenen Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht".

Leben

Kindheit

Josef Mohr wurde 1792 in Salzburg als lediges Kind geboren. Seine Mutter hieß Anna Schoiber und wohnte nicht, so wie man lange glaubte, mit ihren vier ledigen Kindern im Noestlerhaus Nr. 427, der heutigen Steingasse 9 (wo es auch ein "Stille Nacht"-Museum gibt), sondern im Haus Steingasse Nr. 31. Joseph Mohrs angeblicher Vater stammte aus Mariapfarr im Lungau und war Soldat des Salzburger Militärs. Nicht geklärt ist, ob Mohr nun tatsächlich im Haus in der Steingasse zur Welt kam oder an einem unbekannten Ort in der linken Altstadthälfte. Denn er wurde bereits am Nachmittag, vier Stunden nach seiner Geburt, im Salzburger Dom getauft (was damals durchaus üblich war, schon so kurz nach der Geburt getauft zu werden), jedoch die Steingasse zur Pfarre St. Andrä gehörte. Da Taufpflicht in der jeweiligen Pfarre bestand, muss der tatsächliche Geburtsort wohl auf der anderen Seite der Salzach gewesen sein. Als Taufpate ist Franz Joseph Wohlmuth, Abdecker und Scharfrichter, eingetragen. Allerdings ließ er sich bei der Taufe selbst durch eine gewisse Franziska Zachin vertreten, da er offensichtlich als Abdecker zu tun hatte[1].

Seine musikalische Begabung wird offenkundig

Bald schon zeigte sich seine musikalische Begabung. Er trat als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des Benediktinerklosters St. Peter auf. Von 1808 bis 1810 studierte Mohr Philosophie am Gymnasium des Benediktinerstiftes Kremsmünster in Oberösterreich. Der Salzburger Domvikar Johann Nepomuk Hiernle unterstützte Joseph finanziell, um ihm anschließend den Besuch der Universität Salzburg zu ermöglichen, wo er Theologie studierte. Seine Priesterweihe erhielt er am 21. August 1815 durch den Passauer Weihbischof Kajetan Graf von Gaisruck. Aber die Vorliebe des jungen Priesters galt weiterhin der Musik.

Mohr als Priester

Zunächst kam Mohr für einige Wochen nach Ramsau bei Berchtesgaden (Salzburg war, bevor es endgültig an Österreich kam, von 1810 bis 1816 zusammen mit Berchtesgaden bei Bayern). Dann wurde er in die Heimat seines angeblichen Vaters, nach Mariapfarr im Lungau, versetzt. Er war aber nicht an das wohl raue Klima in diesem Gebirgsgau gewöhnt und verbrachte bald einen Erholungsurlaub in der Stadt Salzburg. Ab 1817 war er dann in Oberndorf als Aushilfe in der Seelsorge tätig. Dort beschränkte sich sein Wirken nicht nur auf die Seelsorge, sondern schloss soziale Maßnahmen zum Vorteil der Bevölkerung und pädagogische Verbesserungen mit ein. Mohr war ein sehr volksnaher Priester und wollte den Menschen in Oberndorf die Sorgen um die Trennung von Oberndorf und Laufen erleichtern. Er sympathisierte auch mit den Oberndorfer Schiffern, denen er sich oft anschloss, und fand im Volksschullehrer Franz Xaver Gruber einen Freund und Vertrauten.

Stille Nacht, Heilige Nacht

Um 1818 entstand dann das Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht" in Oberndorf, für das Josef Mohr bereits 1816 in Mariapfarr den Text und kurz vor Weihnachten 1818 Gruber in Oberndorf die Melodie verfasste. Erstmals entstand ein Kirchenlied, das von allen verstanden wurde, da es nicht in Latein verfasst war.

Versetzungen

Dennoch gab das Wesen des jungen Priesters in Oberndorf bald Anlass zu Beschwerden seines Vorgesetzten an das Konsistorium in Salzburg. Deshalb suchte Mohr um Versetzung an und wurde zum Koadjutor an der Pfarre St. Nikolaus bestellt. Die weiteren zahlreichen Stationen seines Lebensweges, die ihn u. a. nach Vigaun (1820/21), Kuchl, Golling, Hintersee Hof und eine Reihe weiterer Pfarren im Salzburger Land brachten, waren der Laufbahn eines Geistlichen seiner Zeit entsprechend.

Wagrain

In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten, er wirkte als Vikar elf Jahre lang bis zu seinem Tod in Wagrain. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften. Der Bau eines Schulhauses ging auf seine Initiative zurück. Bereits in seinem ersten Winter in Wagrain, 1837/38, sammelten die Wagrainer dafür Baumaterial. Der Neubau erfolgte im Sommer und im November 1838 konnte die Schule eingeweiht werden. Er führte das so genannte Schulgeld (Aversum) ein, welches auch den Kindern armer Familien den Schulbesuch ermöglichte. Für den Kauf einer neuen Feuerwehrspritze schenkte er den Wagrainern 40 Gulden – das entsprach damals dem Wert einer guten Kuh. Mohr kümmerte sich auch um den Aufbau der Armenpflege. Er bekämpfte vor allem die Härten des "Einlegerwesens". Dieses sah vor, dass Arme und Alte, die keinen einigen Besitz hatten (Dienstboten, Mägde usw.) an ihrem Lebensabend von Bauernhof zu Bauernhof wanderten und jeweils für gewisse Zeit verpflegt wurden. Am 4. Dezember 1848 verstarb Joseph Mohr in Wagrain an den Folgen einer Lungenlähmung.

Weblinks

Literaturhinweise

Quellen und Fußnoten

  1. Quelle Kronenzeitung, Ausgabe 27. Dezember 2009, Beitrag Der Abdecker und sein Täufling von Roland Girtler, der diese Information bei einem Gespräch mit Rebecca Wurian, deren Großmutter eine geborene Wohlmuth war