Michael Hanselmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. '''Michael Hanselmann''' (* [[7. Oktober]] [[1767]] [[Zell am See]]; † [[3. November]] [[1840]] [[Stadt Salzburg]]<ref>St. Blasius, 1835-1862 Sterbefälle.</ref>) war  
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Dr. '''Michael Hanselmann''' (* [[7. Oktober]] [[1761]] [[Zell am See]]; † [[3. November]] [[1840]] [[Stadt Salzburg]]<ref>St. Blasius, 1835-1862 Sterbefälle.</ref>) war ein Salzburger Arzt.
  
== Leben ==
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== Ausbildung ==
Die Eltern von Michael Hanselmann waren Johann Hanselmann bürgerlicher Chirurg zu Zell im Pinzgau und Elsabetha Dießbacherin. Michael Hanselmann besuchte das [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Gymnasium in Salzburg]], wo er 1781 mit Auszeichnung abschloss.<ref>Absolventinnen und Absoloventen 1617-2017, in: Claudia Niese, Hg., [[400 Jahre akademisches Gymnasium Salzburg]]. Festschrift und Jahresbericht, Salzburg 2016, 472.</ref> Ein Beispiel aus dem Jahresbericht 1778 zeigt, dass er auch während der gesamten Schulzeit immer auf den besten Plätzen lag.<ref>CATALOGVS EORVM QVI IN ALMA ET ARCHIEPISCOPALI VNIVERSITATE SALZBVRGENSI PP. BENEDICTINORVM PER HVMANIORES SCHOLAS PRAEMIIS ALIAVE LAVDE PRO MERITIS DONATI SVNT, ET PER ANNI DECVRSVM EMINVERVNT. MDCCLXXVIII</ref>
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Die Eltern von Michael Hanselmann waren Johann Hanselmann, bürgerlicher Chirurg in Zell im [[Pinzgau]] und Elsabetha Dießbacherin. Michael Hanselmann besuchte das [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Gymnasium in Salzburg]], wo er [[1781]] mit Auszeichnung abschloss.<ref>Absolventinnen und Absoloventen 1617-2017, in: Claudia Niese, Hg., [[400 Jahre Akademisches Gymnasium Salzburg]]. Festschrift und Jahresbericht, Salzburg 2016, 472.</ref> Ein Beispiel aus dem Jahresbericht [[1778]] zeigt, dass er auch während der gesamten Schulzeit immer auf den besten Plätzen lag.<ref>CATALOGVS EORVM QVI IN ALMA ET ARCHIEPISCOPALI VNIVERSITATE SALZBVRGENSI PP. BENEDICTINORVM PER HVMANIORES SCHOLAS PRAEMIIS ALIAVE LAVDE PRO MERITIS DONATI SVNT, ET PER ANNI DECVRSVM EMINVERVNT. MDCCLXXVIII</ref>
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Michael Hanselmann studierte Medizin und promovierte im Jahr [[1790]] gemeinsam mit [[Wolfgang Oberlechner]] und Caspar Duftschmid (* [[1767]]; † [[1821]]) dem späteren Protomedicus des [[Oberösterreich|Landes ob der Enns]].<ref>Anton Edler von Rosas, Geschichte der k. k. österr. medic. Bildungs-, Heil- und Wohlthätigkeits-Anstalten , dann medic. Statistik und Topographie der k. k. österr. Monarchie. Kurzgefasste Geschichte der Wiener Hochschule im Allgemeinen und der medicinischen Facultät derselben insbesondere, in: Wilhelm Edler von Well, Hg., Medicinische Jahrbücher des kaiserl. königl. österreichischen Staates, Wien 1848, 81-354, hier: 73-74.</ref> Sein Studien finanzierte er - wie er später in einem Brief ausführte - durch Geld, das er von guten Freunden geborgt hatte. Nach 14 Jahren als Physiker in Hallein hatte er es nicht "dahin bringen können, über die Hälfte der Unkosten abzutragen, welcher für seine medicin. Studien in Wien zu verwenden genöthiget war" und das obwohl er keine Kinder hatte.<ref>SLA churf. u k.k. österr. Reg. XI 025.</ref>
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== [[Physiker|Physikus]] in Hallein ==
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Hanselmanns Anstellungsdekret in Hallein als Salinenphysiker - eventuell auch bereits als Landschaftsphysikus - datiert laut seinem Brief von 1804 mit dem 8. Oktober 1790.<ref>SLA churf u k.k. österr Reg XI 025.</ref>
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Am [[11. April]] [[1793]] heiratete Michael Hanselmann 31-jährig. Zu dieser Zeit war er bereits hochfürstlicher Stadt- und Landschaftsphysicus in [[Hallein]]. Seine Braut war die 21-jährige Cecilia Migitsch des Leonhard Migitsch, Weißwarenhändler, und dessen Ehefrau Kunigunda Schwarzenbergerin eheliche Tochter. Zeugen waren der Kollege [[Joseph von Barisani|Joseph Barisani]] und Sigismund Joseph Gutrat de Altengutrath, Stadtrichter in Hallein.<ref>Hallein, 1759–1809 Heiraten.</ref> Das Paar zog [[1797]] in das sogenannte Egglauer- bzw. Wimmerschlössl an der [[Krautgasse (Hallein)|Krautgasse]], das wohl vom Schwiegervater Leonhard Miggitsch stammte. Dort legte er einen großen botanischen Garten an.<ref>[https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/17f571bf-005c-488a-924a-d8aadefc0769 sammlung-online.salzburgmuseum.at]</ref>
  
Michael Hanselmann studierte Medizin und promovierte im Jahr [[1790]] gemeinsam mit [[Wolfgang Oberlechner]] und Caspar Duftschmid (1767-1821) dem späteren Protomedicus des Landes ob der Enns.<ref>Anton Edler von Rosas, Geschichte der k. k. österr. medic. Bildungs-, Heil- und Wohlthätigkeits-Anstalten , dann medic. Statistik und Topographie der k. k. österr. Monarchie. Kurzgefasste Geschichte der Wiener Hochschule im Allgemeinen und der medicinischen Facultät derselben insbesondere, in: Wilhelm Edler von Well, Hg., Medicinische Jahrbücher des kaiserl. königl. österreichischen Staates, Wien 1848, 81-354, hier: 73-74.</ref>
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[[1805]] wurde er zum kurfürstlichen Rat ernannt.<ref>Kurfürstlich - Salzburgischer Hof- und Staatsschematismus für das Jahr 1805, 110.</ref>
[[Datei:Hanselmann.jpg|mini|Michael Hanselmann Doktor der Medizin an der Universität Wien (Kopie)]]
 
Am [[11. April]] 1793 heiratete Michael Hanselmann 31-jährig. Zu dieser Zeit war er bereits hochfürstlicher Stadt- und Landschaftsphysicus in Hallein. Seine Braut war die 21-jährige Cecilia Migitsch des Herrn Leonhard Migitsch Weißwarenhändler, und dessen Ehefrau Kunigunda Schwarzenbergerin eheliche Tochter. Zeugen waren der Kollege [[Joseph von Barisani|Joseph Barisani]] und Sigismund Joseph Gutrat de Altengutrath Stadtrichter in Hallein.<ref>Hallein, 1759-1809 Heiraten.</ref>
 
Das Paar zog 1797 in das so genannte Egglauer- bzw. Wimmerschlössl in der Krautgasse, das wohl vom Schwiegervater Leonhard Miggitsch stammte. Dort legte er einen großen botanischen Garten an.<ref>https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/17f571bf-005c-488a-924a-d8aadefc0769</ref>
 
1805 wurde er zum kurfürstlichen Rat ernannt.<ref>Kurfürstlich - Salzburgischer Hof- und Staatsschematismus für das Jahr 1805, 110.</ref>
 
  
1814 wurde Dr. Hanselmann im Zuge der Organisation des Medizinalwesens unter der bayerischen Herrschaft zum Landgerichtsarzt I. Klasse in Salzburg ernannt.<ref>18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt.</ref> Nach der Abtretung an Österreich 1816 bemühte sich Dr. Hanselmann intensiv um die Versetzung in den Ruherstand. Er war mittlerweile 60 Jahre alt. Ein Recht auf Pensionierung gab es aber nicht und seine Bemühungen scheiterten an seinem Vorgesetzten Dr. v. Barisani.
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== Landgerichtsarzt von Salzburg ==
[[Datei:1818 hanselmann.jpg|mini|Schreiben von Dr. Hanselmann von 1818 anlässlich der Vorlage seiner Promotions Urkunde]]
 
Am 2. September 1817 schrieb er:
 
"Diese Mann gönnt mir nicht einmal die Unterstützung eines Kollegen in den beschwerlichsten Geschäften, würdigend weder sein eigenes Zeugnis über meine Übel, verleugnet als geübter Arzt aus Passion selbst seine eigenen Kenntnisse und Erfahrungen hierüber, gewiss meine im wohlbekannten Gebrechen und Körperschwäche, und bläst privat und offiziell über mich Tadel aus. Wie könnte ich von einem Mann, der mich zu Grunde zu richten suchte, einen unparteilichen Vortrag bei der Kreisstelle über die Beweggründe meiner Bitte erwarten? Ich würde meinem Feinde in die Hände fallen. Wenn er sonst nicht Mittel genug fände, mir zu schaden, so würde er mir nochmal, wie durch Dekret vom 6. März die Gefälligkeit erweisen, meinen Fuß durch Bericht zu heilen, meine geschwächte Körperkonstitution zu verbessern, meine Praxis und Einkommen zu vermehren, und vielleicht sogar meine Kenntnisse zu rühmen, um mich zu einer anderen Stelle als ganz qualifiziert vorzuschlagen.
 
Allein ich bin ein Invalid geworden, kann keinen neuen Posten übernehmen, und erbitte untertänigst von der Gnade des Monarchen, und der Billigkeit der Regierung einen Ruhegehalt."<ref>SLA KR Akten B IX Fasz 157.</ref>
 
  
Am 22. April 1818 wurde er endlich  pensioniert und wohnte in Salzburg.<ref>Ausweis 1819, SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref> Die Dienstleistung des Dr. Hanselmann bei dem Landgericht Salzburg hörte mit dem 31. Juli auf und Doktor Oberlechner übernahm am 1. August diese Funktion provisorisch. Dieses Provisorium erwies sich als äußerst dauerhaft. Dem Kammeralzahlamt in Salzburg wurde aufgetragen "dem Doktor Hanselmann die  bewilligte Pension von jährlich 540 Gulden in Metallmünzen vom 1. August 1818 an, unter Beobachtung der angeordneten Vorschriften in den gewöhnlichen Raten erfolgen zu lassen, dagegen seinen bisherigen Gehalt von jährlich 600 Gulden mit dem letzten Juli einzustellen."<ref>SLA KR Akten B IX Fasz 158.</ref>
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Am 6. März [[1814]] wurde Dr. Hanselmann im Zuge der Organisation des Medizinalwesens unter der [[Königreich Bayern|bayerischen Herrschaft]] zum Landgerichtsarzt I. Klasse in Salzburg ernannt.<ref>18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 387-392.</ref> Nach der Abtretung Salzburgs an das [[Kaisertum Österreich]] [[1816]] bemühte sich Dr. Hanselmann intensiv um die Versetzung in den Ruhestand. Er war mittlerweile 60 Jahre alt. Ein Recht auf Pensionierung gab es aber nicht und seine Bemühungen scheiterten an seinem Vorgesetzten Dr. v. Barisani.
  
Dr. Haselmann praktizierte weiterhin in Salzburg und erlebte sogar noch sein 50-jähriges Doktors Jubiläum. Dieses wurde in der Salzburger Zeitung ausführlich beschrieben.
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Am [[2. September]] [[1817]] schrieb Dr. Hanselmann:
"Nachdem sämmtliche Schreiben und Diplome vorgelesen, und dem Jubelgreis übergeben waren, und derselbe mit Worten der innigsten Rührung gedankt hatte, wurde das Festmahl fortgesetzt, wobey vom Hrn. Sub-Senior die Gesundheit des Jubilanten ausgebracht, und von demselben auf das Wohl der Anwesenden erwiedert ward."
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<blockquote>"Dieser Mann gönnt mir nicht einmal die Unterstützung eines Kollegen in den beschwerlichsten Geschäften, würdigend weder sein eigenes Zeugnis über meine Übel, verleugnet als geübter Arzt aus Passion selbst seine eigenen Kenntnisse und Erfahrungen hierüber, gewiss meine ihm wohlbekannten Gebrechen und Körperschwäche, und bläst privat und offiziell über mich Tadel aus. Wie könnte ich von einem Mann, der mich zu Grunde zu richten suchte, einen unparteilichen Vortrag bei der Kreisstelle über die Beweggründe meiner Bitte erwarten? Ich würde meinem Feinde in die Hände fallen. Wenn er sonst nicht Mittel genug fände, mir zu schaden, so würde er mir nochmal, wie durch Dekret vom 6. März die Gefälligkeit erweisen, meinen Fuß durch Bericht zu heilen, meine geschwächte Körperkonstitution zu verbessern, meine Praxis und Einkommen zu vermehren, und vielleicht sogar meine Kenntnisse zu rühmen, um mich zu einer anderen Stelle als ganz qualifiziert vorzuschlagen.
  
Noch im selben Jahr am 3. November verstarb Dr. Hanselmann und wurde am [[Friedhof St. Sebastian]] begraben.
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Allein ich bin ein Invalid geworden, kann keinen neuen Posten übernehmen, und erbitte untertänigst von der Gnade des Monarchen, und der Billigkeit der Regierung einen Ruhegehalt."<ref>SLA KR Akten B IX Fasz 157.</ref></blockquote>
[[Datei:Michael Hanselmann.jpg|mini]]
 
  
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Am [[22. April]] [[1818]] wurde er endlich pensioniert und wohnte in der Stadt Salzburg.<ref>Ausweis 1819, SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.</ref> Die Dienstleistung des Dr. Hanselmann bei dem [[Landesgericht Salzburg|Landgericht Salzburg]] hörte mit dem [[31. Juli]] auf und Dr. [[Oberlechner-Grab am Petersfriedhof|Oberlechner]] übernahm am [[1. August]] diese Funktion provisorisch. Dieses Provisorium erwies sich als äußerst dauerhaft. Dem Kammeralzahlamt in Salzburg wurde aufgetragen "dem Doktor Hanselmann die  bewilligte Pension von jährlich 540 [[Gulden]] in Metallmünzen vom 1. August 1818 an, unter Beobachtung der angeordneten Vorschriften in den gewöhnlichen Raten erfolgen zu lassen, dagegen seinen bisherigen Gehalt von jährlich 600 Gulden mit dem letzten Juli einzustellen."<ref>SLA KR Akten B IX Fasz 158.</ref>
  
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Dr. Hanselmann praktizierte weiterhin in Salzburg und erlebte sogar noch sein 50-jähriges Doktors Jubiläum. Dieses wurde in der Salzburger Zeitung ausführlich beschrieben.
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<blockquote>"Nachdem sämmtliche Schreiben und Diplome vorgelesen, und dem Jubelgreis übergeben waren, und derselbe mit Worten der innigsten Rührung gedankt hatte, wurde das Festmahl fortgesetzt, wobey vom Hrn. Sub-Senior die Gesundheit des Jubilanten ausgebracht, und von demselben auf das Wohl der Anwesenden erwiedert ward."<ref>Salzburger Zeitung 27. April 1840, 329.</ref> </blockquote>
  
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Noch im selben Jahr am 3. November verstarb Dr. Hanselmann und wurde am [[Friedhof St. Sebastian]] begraben. <ref>Salzburger Zeitung 5. Dezember 1840, 964.</ref>
  
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== Bildlink ==
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Die Online Sammlung des [[Salzburg Museum]]s stellt auch ein Bild von Michael Hanselmann zur Verfügung → [https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/17f571bf-005c-488a-924a-d8aadefc0769 sammlung-online.salzburgmuseum.at]
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sowie das ebenfalls 1799 gemalte Bild seiner Frau Cecilia Hanselmann, geborene Miggitsch → [https://sammlung-online.salzburgmuseum.at/detail/collection/0cd355b2-7b4d-45b8-b6b8-737cf32b05b2 sammlung-online.salzburgmuseum.at]
  
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[[Kategorie:Tennengau]]
 
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Geboren 1767]]
 
[[Kategorie:Geboren 1767]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1840]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1840]]

Aktuelle Version vom 9. Dezember 2025, 13:54 Uhr

Grabstein von Hanselmann am Friedhof St. Sebastian.
Jahresbericht 1778

Dr. Michael Hanselmann (* 7. Oktober 1761 Zell am See; † 3. November 1840 Stadt Salzburg[1]) war ein Salzburger Arzt.

Ausbildung

Die Eltern von Michael Hanselmann waren Johann Hanselmann, bürgerlicher Chirurg in Zell im Pinzgau und Elsabetha Dießbacherin. Michael Hanselmann besuchte das Gymnasium in Salzburg, wo er 1781 mit Auszeichnung abschloss.[2] Ein Beispiel aus dem Jahresbericht 1778 zeigt, dass er auch während der gesamten Schulzeit immer auf den besten Plätzen lag.[3]

Michael Hanselmann studierte Medizin und promovierte im Jahr 1790 gemeinsam mit Wolfgang Oberlechner und Caspar Duftschmid (* 1767; † 1821) dem späteren Protomedicus des Landes ob der Enns.[4] Sein Studien finanzierte er - wie er später in einem Brief ausführte - durch Geld, das er von guten Freunden geborgt hatte. Nach 14 Jahren als Physiker in Hallein hatte er es nicht "dahin bringen können, über die Hälfte der Unkosten abzutragen, welcher für seine medicin. Studien in Wien zu verwenden genöthiget war" und das obwohl er keine Kinder hatte.[5]

Physikus in Hallein

Hanselmanns Anstellungsdekret in Hallein als Salinenphysiker - eventuell auch bereits als Landschaftsphysikus - datiert laut seinem Brief von 1804 mit dem 8. Oktober 1790.[6] Am 11. April 1793 heiratete Michael Hanselmann 31-jährig. Zu dieser Zeit war er bereits hochfürstlicher Stadt- und Landschaftsphysicus in Hallein. Seine Braut war die 21-jährige Cecilia Migitsch des Leonhard Migitsch, Weißwarenhändler, und dessen Ehefrau Kunigunda Schwarzenbergerin eheliche Tochter. Zeugen waren der Kollege Joseph Barisani und Sigismund Joseph Gutrat de Altengutrath, Stadtrichter in Hallein.[7] Das Paar zog 1797 in das sogenannte Egglauer- bzw. Wimmerschlössl an der Krautgasse, das wohl vom Schwiegervater Leonhard Miggitsch stammte. Dort legte er einen großen botanischen Garten an.[8]

1805 wurde er zum kurfürstlichen Rat ernannt.[9]

Landgerichtsarzt von Salzburg

Am 6. März 1814 wurde Dr. Hanselmann im Zuge der Organisation des Medizinalwesens unter der bayerischen Herrschaft zum Landgerichtsarzt I. Klasse in Salzburg ernannt.[10] Nach der Abtretung Salzburgs an das Kaisertum Österreich 1816 bemühte sich Dr. Hanselmann intensiv um die Versetzung in den Ruhestand. Er war mittlerweile 60 Jahre alt. Ein Recht auf Pensionierung gab es aber nicht und seine Bemühungen scheiterten an seinem Vorgesetzten Dr. v. Barisani.

Am 2. September 1817 schrieb Dr. Hanselmann:

"Dieser Mann gönnt mir nicht einmal die Unterstützung eines Kollegen in den beschwerlichsten Geschäften, würdigend weder sein eigenes Zeugnis über meine Übel, verleugnet als geübter Arzt aus Passion selbst seine eigenen Kenntnisse und Erfahrungen hierüber, gewiss meine ihm wohlbekannten Gebrechen und Körperschwäche, und bläst privat und offiziell über mich Tadel aus. Wie könnte ich von einem Mann, der mich zu Grunde zu richten suchte, einen unparteilichen Vortrag bei der Kreisstelle über die Beweggründe meiner Bitte erwarten? Ich würde meinem Feinde in die Hände fallen. Wenn er sonst nicht Mittel genug fände, mir zu schaden, so würde er mir nochmal, wie durch Dekret vom 6. März die Gefälligkeit erweisen, meinen Fuß durch Bericht zu heilen, meine geschwächte Körperkonstitution zu verbessern, meine Praxis und Einkommen zu vermehren, und vielleicht sogar meine Kenntnisse zu rühmen, um mich zu einer anderen Stelle als ganz qualifiziert vorzuschlagen. Allein ich bin ein Invalid geworden, kann keinen neuen Posten übernehmen, und erbitte untertänigst von der Gnade des Monarchen, und der Billigkeit der Regierung einen Ruhegehalt."[11]

Am 22. April 1818 wurde er endlich pensioniert und wohnte in der Stadt Salzburg.[12] Die Dienstleistung des Dr. Hanselmann bei dem Landgericht Salzburg hörte mit dem 31. Juli auf und Dr. Oberlechner übernahm am 1. August diese Funktion provisorisch. Dieses Provisorium erwies sich als äußerst dauerhaft. Dem Kammeralzahlamt in Salzburg wurde aufgetragen "dem Doktor Hanselmann die bewilligte Pension von jährlich 540 Gulden in Metallmünzen vom 1. August 1818 an, unter Beobachtung der angeordneten Vorschriften in den gewöhnlichen Raten erfolgen zu lassen, dagegen seinen bisherigen Gehalt von jährlich 600 Gulden mit dem letzten Juli einzustellen."[13]

Dr. Hanselmann praktizierte weiterhin in Salzburg und erlebte sogar noch sein 50-jähriges Doktors Jubiläum. Dieses wurde in der Salzburger Zeitung ausführlich beschrieben.

"Nachdem sämmtliche Schreiben und Diplome vorgelesen, und dem Jubelgreis übergeben waren, und derselbe mit Worten der innigsten Rührung gedankt hatte, wurde das Festmahl fortgesetzt, wobey vom Hrn. Sub-Senior die Gesundheit des Jubilanten ausgebracht, und von demselben auf das Wohl der Anwesenden erwiedert ward."[14]

Noch im selben Jahr am 3. November verstarb Dr. Hanselmann und wurde am Friedhof St. Sebastian begraben. [15]

Bildlink

Die Online Sammlung des Salzburg Museums stellt auch ein Bild von Michael Hanselmann zur Verfügung → sammlung-online.salzburgmuseum.at sowie das ebenfalls 1799 gemalte Bild seiner Frau Cecilia Hanselmann, geborene Miggitsch → sammlung-online.salzburgmuseum.at

Quellen

  1. St. Blasius, 1835-1862 Sterbefälle.
  2. Absolventinnen und Absoloventen 1617-2017, in: Claudia Niese, Hg., 400 Jahre Akademisches Gymnasium Salzburg. Festschrift und Jahresbericht, Salzburg 2016, 472.
  3. CATALOGVS EORVM QVI IN ALMA ET ARCHIEPISCOPALI VNIVERSITATE SALZBVRGENSI PP. BENEDICTINORVM PER HVMANIORES SCHOLAS PRAEMIIS ALIAVE LAVDE PRO MERITIS DONATI SVNT, ET PER ANNI DECVRSVM EMINVERVNT. MDCCLXXVIII
  4. Anton Edler von Rosas, Geschichte der k. k. österr. medic. Bildungs-, Heil- und Wohlthätigkeits-Anstalten , dann medic. Statistik und Topographie der k. k. österr. Monarchie. Kurzgefasste Geschichte der Wiener Hochschule im Allgemeinen und der medicinischen Facultät derselben insbesondere, in: Wilhelm Edler von Well, Hg., Medicinische Jahrbücher des kaiserl. königl. österreichischen Staates, Wien 1848, 81-354, hier: 73-74.
  5. SLA churf. u k.k. österr. Reg. XI 025.
  6. SLA churf u k.k. österr Reg XI 025.
  7. Hallein, 1759–1809 Heiraten.
  8. sammlung-online.salzburgmuseum.at
  9. Kurfürstlich - Salzburgischer Hof- und Staatsschematismus für das Jahr 1805, 110.
  10. 18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 387-392.
  11. SLA KR Akten B IX Fasz 157.
  12. Ausweis 1819, SLA KR Akten B IX.9. Fasz 0212.
  13. SLA KR Akten B IX Fasz 158.
  14. Salzburger Zeitung 27. April 1840, 329.
  15. Salzburger Zeitung 5. Dezember 1840, 964.