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'''Holz''' stellt neben [[Wasser]] den wichtigsten Rohstoff im [[Bundesland Salzburg]] dar.
 
'''Holz''' stellt neben [[Wasser]] den wichtigsten Rohstoff im [[Bundesland Salzburg]] dar.
  
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Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist von Wäldern bedeckt.  
 
Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist von Wäldern bedeckt.  
  
Verwendung fand Holz bereits in der Frühzeit der Menschheit. Es wurde zur [[Salz]]gewinnung benötigt, später auch um die Sudpfannen in Betrieb zu halten. Auch die Schmelzhütten zur Gold- und Kupfergewinnung wurden mit Holzkohle, d.h. mit Holz beheizt. Es war Baustoff für Häuser, z. B. die alten [[Tauernhäuser]] und Heizmaterial. Im [[19. Jahrhundert]] benötigte die [[Papiererzeugung|Salzburger Papierindustrie]] in [[Hallein]] und [[Lengfelden]] (Gemeinde [[Bergheim]]) Unmengen von Holz.  
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Verwendung fand Holz bereits in der Frühzeit der Menschheit. Es wurde zur [[Salz]]gewinnung benötigt, später auch um die Sudpfannen in Betrieb zu halten. Auch die Schmelzhütten zur Gold- und Kupfergewinnung wurden mit Holzkohle, d. h. mit Holz beheizt. Es war Baustoff für Häuser, z. B. die alten [[Tauernhäuser]] und Heizmaterial. Im [[19. Jahrhundert]] benötigte die [[Papiererzeugung|Salzburger Papierindustrie]] in [[Hallein]] und [[Lengfelden]] (Gemeinde [[Bergheim]]) Unmengen von Holz.  
  
 
Diese Bedeutung dieses Rohstoffes hat sich bis heute erhalten. Zahlreiche Möbelhersteller greifen wieder stärker auf Holz als natürlichen Baustoff zurück. Große Betriebe wie [[Kaindl Holzindustrie]] richten ihre gesamte Produktion auf Holz aus.
 
Diese Bedeutung dieses Rohstoffes hat sich bis heute erhalten. Zahlreiche Möbelhersteller greifen wieder stärker auf Holz als natürlichen Baustoff zurück. Große Betriebe wie [[Kaindl Holzindustrie]] richten ihre gesamte Produktion auf Holz aus.
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Eine eigene [[Fachhochschule Salzburg]], Standort [[Kuchl]]  mit zwei Studiengängen "Holz-Gestaltung" und "Design- u. Produktmanagement", unterstreicht die Bedeutung des Rohstoffs Holz für das Bundesland.
 
Eine eigene [[Fachhochschule Salzburg]], Standort [[Kuchl]]  mit zwei Studiengängen "Holz-Gestaltung" und "Design- u. Produktmanagement", unterstreicht die Bedeutung des Rohstoffs Holz für das Bundesland.
  
==Nutzholz==
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==Holzfällen und Holzbringung==
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=====Vor der Mechanisierung=====
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Das Fällen der Bäume erfolgte früher ausschließlich in Handarbeit. Die Holzknechte lebten oft wochenlang in primitiven Holzfällerhütten im [[Wald (Ökosystem)|Wald]] in der Nähe der Holzeinschläge, da die Wegzeiten zu lange gedauert hätten. Die Unterstände waren  mit Rinde eingedeckt, gekocht wurde auf offenem Feuer und als Schlafstätten dienten einfache Holzpritschen, die zur Polsterung und als Wärmeschutz mit Fichtenästen belegt wurden. Als Werkzeug wurde die Hacke zum Baumfällen und zur Entastung, die Zugsäge ebenfalls zum Fällen und der "Zappel" zum Fortbewegen  der Stämme benutzt.
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Die Holzbringung erfolgte bis zur Mechaniseriung der Holzwirtschaft unter Zuhilfenahme natürlicher Ressourcen wie Schnee und Eis. Die Bäume wurden gefällt, zu Rinnen und Gräben gezogen und nach ausreichendem Schneefall und Frost in den dafür vorgesehenen schnee- und eisbedeckten Rinnen zu Tal gelassen. Holzfuhren wurden im Winter auch mit Holzschlitten zu Tal gebracht. Zum Abtransport ab dem Talboden wurden Pferde, die einzelne Stämme an Ketten aus dem Wald zogen, eingesetzt und Pferdegespanne zum Abtransport von ganzen Fuhren verwendet. Es gab zahlreiche Fuhrwerksbetriebe, die vom Holztransport lebten. Große Mengen Holz wurden auch auf allen geeigneten und zur Verfügung stehenden Fließgewässern geflößt.  Ab der Erbauung von Eisenbahnen erfolgte der Transport über die vorhandenen Strecken.
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=====Seit der Mechanisierung=====
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Der Einsatz von Maschinen beim Fällen des Holzes wird heute durch das Gelände bestimmt. Er reicht von Handarbeit in steilem Gelände bis zum Einsatz von Erntemaschinen, die ganze Bäume ausreißen, entrinden, entasten und in transportfähige Blochlängen zerlegen. Für den Abtransport der Bloche stehen durchwegs Güterwege, die auch mit großen LKws samt Anhänger befahren werden können, zur Verfügung. Das Holz wird mittels Kran auf – und abgeladen. Das alles erfolgt im Einmannbetrieb. Ist kein Güterweg vorhanden und geht es um große Mengen Holz, können heute auch mobile Abseilgeräte aufgebaut und eingesetzt werden, die die Bloche bis zur nächstgelegenen Abtransportstelle abseilen.
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==Holznutzung und Nutzholz==
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=====Holzkohle=====
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[[Holzkohle]] ist ein Brennstoff, den man aus Holz gewinnt. Sie verbrennt flammenfrei und mit höherer Temperatur als Holz. Ohne Erzeugung von Holzkohle, die lange Zeit in Kohlenmeilern und später in Öfen erfolgte, wären weder der prähistorische noch der historische Bergbau denkbar gewesen. Holzkohle wurde vor dem Aufkommen von Sprengmitteln zum Erhitzen des Felsgesteins für den Erzabbau benötigt und für sämtliche Schmelzprozesse eingesetzt. Auch Schmiedearbeiten waren von Holzkohle als Brennstoff abhängig.
  
 
=====Die für die Holznutzung wichtigsten heimischen Baumarten=====
 
=====Die für die Holznutzung wichtigsten heimischen Baumarten=====
Von allen in Österreich vorkommenden Baumarten sind die folgenden 20 in der Reihenfolge ihrer Auflistung für die wirtschaftliche Holznutzung gegenwärtig am bedeutendsten. Es ist dies die Fichte, die Kiefer, die Lärche, die Tanne, die Zirbe, die Rotbuche, die Eiche, der Ahorn, die Esche, die Erle, die Weißbuche, die Birke, die Pappel, die Ulme, die Linde, die Weide, die Robinie (Akazie), die Walnuss, die Birne und die Kirsche.
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Von allen in Österreich vorkommenden Baumarten sind die folgenden 20 in der Reihenfolge ihrer Auflistung für die wirtschaftliche Holznutzung gegenwärtig am bedeutendsten. Es ist dies die [[Fichte]], die [[Kiefer]], die [[Lärche]], die [[Tanne]], die [[Zirbe]], die [[Rotbuche]], die [[Eiche]], der Ahorn - in Salzburg der [[Bergahorn]] -, die [[Esche]], die [[Grau-Erle]], die Weißbuche, die [[Birke]], die [[Pappel]], die [[Ulme]], die [[Linde]], die [[Weide]]. Die Robinie (Akazie) kommt in Salzburg praktisch nicht vor, die Walnuss, die [[Mostbirnbaum|Birne]] und die [[Kirsche]] haben im [[Bundesland Salzburg]] ökologisch und als [[Nutzholz]] wirtschaftlich keine große Bedeutung.
=====Fichte=====
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* Hauptartikel [[Wald]]
Die Fichte ist der wichtigste Baum der heimischen Wälder. Sie hat einen Waldanteil am Hochwald von über 60 % und kommt in allen Höhenlagen bis zur Baumgrenze vor. Fichtenholz ist leicht und weich und gut zu bearbeiten. Ihre Hauptverwendungsgebiete sind das Bauwesen (Schalungen, Gerüste, Pölzungen etc.) und das Verpackungswesen (Kisten, Steigen, Verschläge). Als Schleifholz wird die Fichte für die Erzeugung von Zellstoff und für Span- und Faserplatten verwendet.
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* Hauptartikel [[Nutzholz]]
=====Kiefer=====
 
Während die Schwarzkiefer selten ist, nimmt die die Weißkiefer nach Fichte und Rotbuche die dritte Stelle in der Häufigkeit der heimischen Nutzholzarten ein. Den höchsten Anteil hat das Burgenland, gefolgt von Niederösterreich. Kiefern lieben trockene und sonnige Standorte und wachsen bis in mittlere Höhen. Kiefernholz ist schwerer als andere heimische Nadelholzarten und damit ist seine Festigkeit etwas höher. Es lässt sich gut bearbeiten und imprägnieren. Kiefernholz findet vor allem für alle konstruktiven Zwecke im Bauwesen Verwendung, wegen seiner rustikalen Note wird es auch für Bauernstuben und die Innenausstattung von Gaststätten eingesetzt. Ein weiterer Bereich sind Fenster, Türen und Holzstöckelpflaster.
 
=====Lärche=====
 
Die Lärche kommt im Hochwald meist mit anderen Baumarten gemischt vor. In Tirol gibt es auch reine Lärchenwälder. Einen hohen Waldanteil besitzt die Lärche in Osttirol und in Kärnten. Sie reicht dort bis zur Waldgrenze und kommt bis zu einer Seehöhe von 2.200 m ü. A. vor.  Ihr Holz besitzt hohe Festigkeitswerte und ist witterungsbeständiger als Fichte, Tanne und Kiefer. Es kommt daher für hochbeanspruchte Baukonstruktionsteile, für naturholzbelassene Fenster, Türen und Außenfassaden zum Einsatz.
 
=====Tanne=====
 
Die Tanne ist ein Schattholzbaum und kann bis zu 40 m Höhe erreichen. Sie liebt feuchte Böden. Sie hat in Österreich nur mehr einen geringen Waldanteil und kommt bis in Seehöhen von 1.800 m ü. A. vor. Tannenholz ist leicht und alle Oberflächenbehandlungsarten sind gut anwendbar. Die Festigkeitswerte sind ähnlich wie die der Fichte und ihr Holz wird zu ähnlichen Zwecken eingesetzt. Bevorzugt wird sie dort, wo der höhere Harzgehalt der Fichte unerwünscht ist oder die bessere Imprägnierfähigkeit genützt werden soll.  Sie wird für Behälter mit chemischen Flüssigkeiten, für Milchgefäße, als Kunsttischlerholz und als Blindholz eingesetzt.
 
=====Zirbe=====
 
Die „Zirbelkiefer“ ist ein Hochgebirgsbaum. An günstigen Standorten erreicht sie dennoch bis zu 25 m Höhe. Sie wächst im Bereich des Alpenhauptkammes vorwiegend in Höhenlagen zwischen 1.500 und 2.200 m. Besonders häufig kommt sie in den Zillertaler Alpen sowie im Bezirk Murau in der Steiermark vor. Ihr Holz ist relativ weich und feinfaserig. Der eigentümliche Geruch des Zirbenholzes hält jahrzehntelang an. Die Festigkeitseigenschadften sind mäßig gut, die Dauerhaftigkeit erreicht fast die des Lärchenholzes.  Das Holz ist leicht zu bearbeiten und wird daher gerne Holzschnitzarbeiten wie auch für Bauernstuben mit Holzschnitzverzierungen verwendet. Weiters kommt das Zirbenholz beim Möbelbau, für Vertäfelungen und für Furniere zum Einsatz.
 
=====Rotbuche=====
 
Die Rotbuche ist Österreichs wichtigster Laubbaum und erreicht Höhen bis zu 35 m. Sie ist ein Baum des atlantischen Klimas mit erheblichen Ansprüchen an den Boden. Den höchsten Waldanteil erreicht sie im Wienerwald, stark vertreten ist sie auch in Oberösterreich. Sie kommt in einigen Bezirken Niederösterreichs, Salzburgs, Steiermarks, Kärntens, Vorarlbergs und des Burgenlandes häufig vor, in Tirol vor allem im Unterinntal. Sie wächst übelicherweise in Tallagen bis zu einer Höhe von 1.400 m. Ihr Waldanteil liegt bei knapp unter 10 %, der Laubwaldanteil liegt aber bei 50 %. Ihr Holz ist ziemlich schwer, hart und leicht spaltbar. Die Witterungsbeständigkeit ist gering, wird aber mittels Druckimprägnierung gesteigert (früher für Eisenbahnschwellen eingesetzt). Das Holz ist vielseitig verwendbar: für Sitzmöbel, Furniere, Sperrholz, Küchengeräte, Spielwaren Werkzeuge, Parkette etc. Weiters wird Rotbuchenholz zu Zellstoff und Holzwerkstoffplatten verarbeitet.
 
=====Eiche=====
 
Die Eiche kommt vor allem in den östlichen Randzonen Österreichs vor. Es gibt mit der Traubeneiche, der Stieleiche, der Zerreiche und der Roteiche vier Eichenarten und zahlreiche Bastarde. Am häufigsten sind die Trauben- und die Stieleiche. Letztere wächst bevorzugt in Auwäldern, während die Traubeneiche auf trockenen Hängen und Bergen gedeiht. Die für den Nutzholzgebrauch schönste Stammform hat die Traubeneiche. Ihr Anteil am heimischen Nutzholz ist gering. Eichenholz ist relativ schwer, hart, gut spaltbar und sehr elastisch. (Der hohe Gerbsäuregehalt, z. B. auch in der Rinde, ist medizinisch nutzbar und Eichenrindenextrakt  kam früher als Hausmittel für Mensch und Tier zum Einsatz.) Eichenholz ist auch ohne Imprägnierung sehr witterungsbeständig. Eichenholz ist nach dem Nussholz die wichtigste heimische Furnierart. Das Holz wird weiters für Parkettböden, Fenster und Türen mit hohen Ansprüchen, Stiegen, Geländer Fässer und Bottiche, im Waggonbau und für den Erd- und Wasserbai eingesetzt.
 
=====Ahorn=====
 
In Österreich kommen Bergahorn, Feldahorn und Spitzahorn vor. 
 
* Hauptartikel [[Bergahorn]]
 
  
=====Esche=====
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==Salzburger Siedlungsnamen im Zusammenhang mit Wald und Holz==
Die Esche wird bis zu 30 m hoch und ist ein Baum der Täler und Flussniederungen. Sie kommt auf feuchten Böden in alpinen Lagen bis zu 1.200 m ü. A. vor. Eschenholz ist relativ schwer, mäßig dauerhaft, aber zäh und elastisch, hart und schwer spaltbar. Eschenholz lässt sich gedämpft leicht biegen. Es ist nur mäßig imprägnierbar, aber für die üblichen Oberflächenbehandlungen verwendbar. Ihr Holz wird für alle Arten von Sportgeräten eingesetzt, wie für Schi (heute Holzkern, früher Eschenschi), Schlitten, Sprossenwände, Barren, Ruder etc. Aus Eschenholz werden auch Leitern gefertigt und Werkzeugstiele hergestellt.
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Wald und Holz hatten in unserer Kulturgeschichte eine derart hohe Bedeutung, dass sie uns bis heute in Siedlungs- und in Familiennamen begegnen. Wir verwenden sie, ohne an die ursprüngliche Bedeutung zu denken.  
=====Erle=====
 
Die Erle kommt als Schwarzerle mit einer Höhe bis zu 30 m und als Weißerle meist in Großstrauchform vor. Die Schwarzerle ist an allen feuchten Standorten stark verbreitet. Sie säumt Flussufer uns ist ein Baum der Auwälder. Die Weißerle hat geringere Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit und gedeiht auch auf steinigen Böden. In den österreichischen Alpen kommt sie bis 1.400 m ü. A. vor. Erlenholz ist mäßig leicht, weich und leicht spaltbar. Es ist wenig elastisch und mäßig schwindend. Seine Witterungsbeständigkeit ist gering, trotzdem ist es unter Wasser dauerhaft. Es lässt sich leicht bearbeiten und allen Oberflächenbehandlungen unterziehen. Der Einsatz reicht von Instrumentenkästen, über Schnitz- und Drechslerholz, Blindholz, Modellholz bis zu  Spanplatten. Im [[Salzburger Land]] wird Erlenholz auch als Brennholz verwendet. 
 
=====Weißbuche=====
 
Die Weißbuche ist eine Mischholzart, die meist zusammen mit Eichen bewirtschaftet wird. Sie ist wärmeliebend und ein Baum der Niederungen und des Hügellandes und kommt damit in allen  österreichischen Laubwäldern vor. Sie wird nicht älter als 150 Jahre. Ihr Holz ist schwer, sehr hart und widerstandsfähig. Es ist schwer spaltbar, nicht witterungsfest und stark schwindend. Es lässt sich sauber bearbeiten, gut drechseln, polieren und beizen.  Wegen der hohen Abnützungsfestigkeit wird ihr Holz gerne für kleinere Maschinenteile, Werkzeuge, Klavierteile, Druckstöcke, Schuhleisten etc. verwendet.
 
=====Birke=====
 
Die zwei in Österreich vorkommenden Arten sind die Gemeine Birke und die Haarbirke. Sie sind schwer unterscheidbar und Bastarde sind häufig. Sie erreichen Höhen bis etwa 25 m und lieben leichte Standorte in ganz Österreich. Geschlossene Bestände sind selten. In den Alpen findet man die Birke bis zu einer Höhe von 1.500 m ü. A. Birkenholz ist mäßig schwer, mittelhart und schwer spaltbar, es lässt sich aber gut beizen und sauber bearbeiten.  Seine Witterungsbeständigkeit ist gering. In den nordischen Ländern wird Birkenholz in großem Ausmaß als Sperrholz verarbeitet. Es wird in Österreich im Innenausbau, für Sitzmöbel und als Drechslerholz eingesetzt . Wegen seiner hohen Spaltfestigkeit kommt für Zwirnspulen nur Birkenholz in Frage, ebenso für bestimmte Holzblasinstrumente. Es werden auch Faser- und Spanplatten hergestellt.
 
=====Pappel=====
 
In Österreich kommen als für die Holznutzung wichtigste Pappelarten die Aspe (Zitterpappel), die Weißpappel, die Schwarzpappel und die Kanadapappel (eine Hybridpappel) vor. Die Weißpappel erreicht mit bis zu 40 m die größte Höhe. Der Anteil des Pappelholzes am österreichischen Nutzholz ist gering. Sie kommen besonders in Auwäldern – besonders in den Donauauen - , an Sportplätzen und an Straßen vor. Pappeln werden wegen ihrer Raschwüchsigkeit immer häufiger gepflanzt. Die Aspe kommt auch in alpinen Lagen in bis zu 1.500 m ü. A. vor. Pappelholz ist relativ weich, aber stehfest, lässt sich leicht bearbeiten, ist gut imprägnier-, beiz- und lackierbar, lässt sich aber schlecht polieren. Es wird heute vor allem für die Zellstofferzeugung eingesetzt, für Blindholz verwendet, für die Erzeugung von Sperrholz, für Zündhölzer, Prothesen,  in der Kistenfabrikation und für Schnitzarbeiten (Löffel u. a.m.)
 
=====Ulme=====
 
In Österreich kommen die Arten Feldulme, Bergulme und Flatterulme vor. Die Ulmenbäume erreichen Höhen bis zu 30 m. Ihre Ansprüche an den Boden sind hoch. Die Ulme ist wärmebedürftig, kommt vor allem in Auwäldern, als Park- und Allebaum und selten über 400 m Höhe vor. Die Bergulme jedoch findet man in bis zu 1000 m Höhe in allen wärmeren Gebieten Österreichs. Das sog. Ulmensterben, das durch einen Pilz hervorgerufen wird, hat leider auch in [[Salzburg]] traurige Berühmtheit erlangt. Die wirksame Bekämpfung dieses Holzpilzes steht noch aus. Das Holz der Feldulme ist am gesuchtesten. Das Holz aller Ulmenarten ist mittelschwer, hart, schwer spaltbar, elastisch und dauerhaft. Alle Oberflächenbehandlungsarten sind möglich. Das Holz – vor allem das der Feld- und der Bergulme -  zählt zu den schönsten heimischen Hölzern und wird vor allem für die Erzeugung von Furnieren und Parkettböden verwendet. Es dient auch als Ausstattungsholz  für den Innenausbau und wird auch für Sitzmöbel und Musikinstrumente eingesetzt.
 
=====Linde=====
 
In Österreich kennt man die Sommerlinde und die Winterlinde. Sie wächst im Freistand bis zu 26 m hoch, weist einen relativ kurzen und dicken Stamm auf, der Durchmesser von über einem Meter erreicht. Die Linde kommt verstreut in ganz Österreich vor. Die Festigkeit, Härte und Witterungsbeständigkeit des Holzes sind nicht sehr hoch, durch die gleichmäßige Struktur ist Lindenholz aber gut bearbeitbar. Es ist die wichtigste Holzart für Schnitzarbeiten. Lindenholz wird auch für Reißbretter, als Blind- und Füllholz, für Gussmodelle, Prothesen, Spielwaren und diverse Haushaltsgegenstände verwendet.
 
=====Weide=====
 
An Weidenarten kommen in Österreich die Silberweide, die Bruchweide, die Lorbeerweide, die Salweide und die Grauweide (Uferweide) vor, wobei lediglich die größeren Arten wie die Silberweide und die Bruchweide eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Bastarde sind häufig. Die Silberweide erreicht 25 m Höhe, die anderen Weidenarten bleiben unter 15 m Wuchshöhe. Ihr Anteil am Gesamtvorrat des Ertragswaldes ist verschwindend  gering. Ihre Bedeutung als Flurholz hat sie auch durch die Flussregulierungen vergangener Jahrzehnte eingebüßt. Neben den Donau- und Marchauen kommen Weiden auch in den Auwäldern von [[Inn]] und [[Salzach]] vor. Die Salweide wächst als lichtbedürftige Pionierart in alpinen Lagen bis in eine Höhe von 1.300 m ü. A. Weidenholz ist leicht, biegsam nicht sehr fest und nicht dauerhaft, seine Spalt- und Beizbarkeit ist aber hoch. Weidenrundholz wird wie Pappelrundholz gehandelt. Früher wurden für die Herstellung von Körben Weidenruten verwendet.
 
=====Robinie=====
 
Die Robinie (Akazie) wird bis zu 25 m hoch. Sie wurde erst im [[17. Jahrhundert]] in Europa eingeführt. Man findet sie in Österreich im Marchfeld, im Weinviertel, im Wiener Becken und im Burgenland. Das Holz weist einen schönen Glanz auf und wirkt sehr dekorativ. Geschätzt wird das Holz aber wegen seiner Dauerhaftigkeit, Witterungsbeständigkeit, Zähigkeit und Elastizität. In vielen technischen Daten ist das Holz der Robinie sogar dem Eichenholz überlegen. Es ist schwer, hart und lässt sich nur schwer tränken und imprägnieren. Alle gängigen Oberflächenbearbeitungen sind möglich. In Österreich wird Robinienholz wegen seiner Witterungsbeständigkeit unimprägniert vor allem für Rebpfähle im Weinbau eingesetzt. Es findet auch im Fassbau und in der Holzindustrie für die Spanplattenerzeugung Verwendung. Bogenschützen ist das Holz der Robinie als Akazienholz für den Primbogenbau bekannt.
 
=====Walnuss=====
 
Die Schwarznuss stammt aus Nordamerika und wurde in Österreich seit etwa 200 Jahren punktuell forstlich angebaut. Der Walnussbaum ist in Österreich der wirtschaftlich bedeutendste und wertvollste Nicht-Waldbaum. Der Walnussbaum gedeiht nur im Einzelstand und wächst bis zu 30 m hoch.  Er kommt vor allem in allen Weinbaugebieten als Flurholz in Gärten und an Wegrändern vor. Nicht aus Amerika stammende Arten werden meist aus Frankreich importiert. Das Holz ist feinfaserig, mittelhart und mittelschwer. Es ist relativ dauerhaft und zäh und lässt sich gut bearbeiten, beizen und polieren.  Walnussbaumholz gehört seit Jahrhunderten zu den gesuchtesten Hölzern für die Erzeugung von Möbeln und von Furnieren. Es ist daher meist teurer als alle anderen Edelhölzer. Nussholz wird auch für Gewehrschäfte und als Rohmaterial für Drechslerarbeiten verwendet.
 
=====Birne=====
 
Es gibt mehrere Kulturformen und die Holzbirne. Birnbäume kommen vor allem in Oberösterreich aber auch in der Oststeiermark als Straßenbaum und in Bauerngärten vor. Die Wildform ist in österreichischen Wäldern relativ selten und wächst hauptsächlich im Hügelland mit steinigen Verwitterungsböden. Das Holz ist sehr hart und dicht, die Witterungsbeständigkeit ist mäßig gut. Es findet als Ausstattungsholz für Möbel und im Innenausbau Verwendung, vor allem in Form von Furnieren. Andere Bereiche sind Musikinstrumente, Zeichengeräte und Drechslerarbeiten.
 
* Hauptartikel [[Mostbirnbaum]]
 
=====Kirsche=====
 
Von der Kirsche sind viele Varietäten bekannt. Der Kirschbaum ist ein mittelgroßer Baum, kommt sowohl im geschlossenen Waldbestand als auch als Alleebaum und im Einzelstand vor. Die in Österreich gebräuchlichen Kulturformen sind die Herzkirsche und die Knorpelkirsche. Die Wildform ist in Waldbeständen meist einzeln eingesprengt, liebt fruchtbare Kalkböden und ist lichtbedürftig. Kirschbaumholz lässt sich gut bearbeiten und seine Oberflächen sind gut behandelbar. Das Holz ist mittelschwer, mäßig schwindend und nicht witterungsfest. Es wird für Massivholzmöbel und als Furnierholz für Möbel, den Innenausbau verwendet. Für die Furniererzeugung wird die Wildform (Vogelkirsche) bevorzugt. Weitere Verwendung findet Kirschbaumholz im Instrumentenbau und für Zeichengeräte (Lineale).
 
  
==Quelle==
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=====Siedlungsnamen nach Wald=====
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Die Gemeinde [[Wald im Pinzgau]] oder [[Stegenwald]] in Werfen sind in Salzburg bekannte Beispiele für insgesamt ca. 70 Siedlungsstandorte mit Waldnamen.
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=====Siedlungsnamen nach Holz=====
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''Langenholz'' in [[Thalgau]] und ''Durchholz'' in [[St. Johann im Pongau]] sind Beispiele für die rund 80 Siedlungsstandorte in Salzburg, die nach Holz benannt wurden.
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Neben Holz und Wald gibt es noch andere Bezeichnungen, die auf Holz oder Wald bezogen sind, aber heute auf den ersten Blick ihren Ursprung nicht mehr erkennen lassen. Andere Orts- und Familiennamen beziehen sich auf den aus Holz erzeugten Brennstoff Holzkohle oder den früheren Berufsstand der Köhler.
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==Salzburger Familiennamen im Zusammenhang mit Wald und Holz==
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Unter den Familiennamen, die im Zusammenhang mit Wald oder Holz stehen, gibt es sog. Herkunfts- und Wohnstättennamen wie zum Beispiel Holzleitner (Leite am Holz, am Wald), Hölzl, Widhölzl oder Widmoser. Mittelhochdeutsch bedeutet "Wit" = Holz, Brennholz und "meiz" =  Schlag, d. h. der Name Widmoser leitet sich von Holzschlag ab.
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== Holz als Heizmaterial==
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17 Prozent der Österreicher heizen ihr Zuhause mit Holz, so die Daten der Energieagentur von [[2020]]. Freilich sei hier Biomasse ebenso mitgezählt wie Hackschnitzel oder Stückgut, erklärt Energieagentur-Sprecher Klaus Kraigher. Und die Statistik erfasse nur die primären Heizsysteme in einem Haushalt. Kachelöfen oder Schwedenöfen, die zusätzlich genutzt werden, sind also nicht erfasst. Auch die Preise zu erheben sei schwierig. "Die Statistik erhebt nur die Preise in Baumärkten, viele kaufen aber beim Bauern selbst."
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Aufgrund des [[Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Salzburg|Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine]], der im Februar [[2022]] begann, begannen die Preise für Energie stark anzusteigen. Im Mai 2022 lag der Preis für Brennholz laut Statistik Austria 26,6 Prozent höher als ein Jahr davor. Bei Pellets waren es 44,4 Prozent, bei Heizöl 97,8 Prozent und bei Gas 73,5 Prozent. So auch beim Brennholz. Karl Lauterbacher, Chef der Lauterbacher Holzverarbeitung in [[Köstendorf]], sagte gegenüber den [[SN]], die Nachfrage nach Holz sei explodiert. Schon im ersten Halbjahr habe man so viel Brennholz verkauft wie im gesamten Vorjahr. Nachschub sei schwer zu bekommen, weder aus Österreich noch aus Ländern wie [[Bosnien und Herzegowina]] (Ausfuhrverbot) oder [[Kroatien]]. Die Preise seien entsprechend rasant gestiegen. 190 Euro koste der Raummeter Hartholz derzeit, an die 100 Euro waren es vor einem Jahr. "Und die Preise steigen derzeit wöchentlich." Die Liefersituation sei extrem schwierig, heißt es auch bei den Lagerhäusern von [[Raiffeisen]] Salzburg. Man könne noch liefern und Nachschub komme auch immer wieder nach, betont Raiffeisen-Sprecher Sigi Kämmerer. Kosteten vor einem Jahr 0,67 Raummeter Salzburger Bauernholz aber noch 99 Euro, so seien es derzeit 139 Euro. Die größeren Paletten Hartholz mit einem Raummeter gebe es nur noch an wenigen Standorten als Restbestände um mittlerweile 199 Euro. Die Hamsterlage habe die Liefersituation verschärft. "Im Wald gibt es genug Holz, wir kommen aber mit der Arbeit nicht nach", bestätigt Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbands Österreich und selbst Landwirt in [[Nußdorf am Haunsberg]]. Zehn bis fünfzehn Prozent der 150&nbsp;000 meist bäuerlichen Familien mit Waldbesitz würden Brennholz verkaufen. Für die Bauern sei es ein Zusatzverdienst. Dass die Nachfrage rasant steige, sei erfreulich.<ref>[https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/teures-heizen-auch-holz-kostet-jetzt-fast-das-doppelte-123896401 www.sn.at], 8. Juli 2022</ref>
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==Quellen==
 
* [http://www.salzburg.gv.at/themen/lf/forstwirtschaft/salzburgwald.htm www.salzburg.gv.at]
 
* [http://www.salzburg.gv.at/themen/lf/forstwirtschaft/salzburgwald.htm www.salzburg.gv.at]
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* Furnier- und Holzartenmustermappe der Bundesholzwirtschaftskammer, Wien 1975
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* [[Leopold Ziller (St. Gilgen)|Ziller, Leopold]]: "Die Salzburger Familiennamen, ihre Entstehung, Herkunft und Bedeutung", Hrsg. [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg [[1986]]
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* [[Franz Hörburger|Hörburger, Franz]]: "[[Salzburger Ortsnamenbuch]]", unter Mitwirkung von Stefan Adamski, [[Norbert Heger]] und Manfred Straberger. Bearbeitet von  [[Ingo Reiffenstein]] und Leopold Ziller, [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 9.&nbsp;Ergänzungsband, im Selbstverlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982.
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
  
 
[[Kategorie:Wirtschaft]]
 
[[Kategorie:Wirtschaft]]
 
[[Kategorie:Forstwirtschaft]]
 
[[Kategorie:Forstwirtschaft]]
 
[[Kategorie:Rohstoff]]
 
[[Kategorie:Rohstoff]]
[[Kategorie:Holz|!]]
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[[Kategorie:Holz|!|]]

Aktuelle Version vom 14. September 2024, 14:51 Uhr

Maschinelle Holzbringung und Bearbeitung auf der Brucker Sonnseite
Holz: zum Wohnen und Heizen, hier die Rocheralm bei Abtenau
Meterscheiter
Brennholz2
Schlagholz bei Schloss Fischhorn
Holz als Brennstoff
Brennholzproduktion als neues wirtschaftliches Standbein der Bauern
Langholz
Holz- u. Hackschnitzelllager am Rand von Waldgebieten

Holz stellt neben Wasser den wichtigsten Rohstoff im Bundesland Salzburg dar.

Allgemeines

Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist von Wäldern bedeckt.

Verwendung fand Holz bereits in der Frühzeit der Menschheit. Es wurde zur Salzgewinnung benötigt, später auch um die Sudpfannen in Betrieb zu halten. Auch die Schmelzhütten zur Gold- und Kupfergewinnung wurden mit Holzkohle, d. h. mit Holz beheizt. Es war Baustoff für Häuser, z. B. die alten Tauernhäuser und Heizmaterial. Im 19. Jahrhundert benötigte die Salzburger Papierindustrie in Hallein und Lengfelden (Gemeinde Bergheim) Unmengen von Holz.

Diese Bedeutung dieses Rohstoffes hat sich bis heute erhalten. Zahlreiche Möbelhersteller greifen wieder stärker auf Holz als natürlichen Baustoff zurück. Große Betriebe wie Kaindl Holzindustrie richten ihre gesamte Produktion auf Holz aus.

Eine eigene Fachhochschule Salzburg, Standort Kuchl mit zwei Studiengängen "Holz-Gestaltung" und "Design- u. Produktmanagement", unterstreicht die Bedeutung des Rohstoffs Holz für das Bundesland.

Holzfällen und Holzbringung

Vor der Mechanisierung

Das Fällen der Bäume erfolgte früher ausschließlich in Handarbeit. Die Holzknechte lebten oft wochenlang in primitiven Holzfällerhütten im Wald in der Nähe der Holzeinschläge, da die Wegzeiten zu lange gedauert hätten. Die Unterstände waren mit Rinde eingedeckt, gekocht wurde auf offenem Feuer und als Schlafstätten dienten einfache Holzpritschen, die zur Polsterung und als Wärmeschutz mit Fichtenästen belegt wurden. Als Werkzeug wurde die Hacke zum Baumfällen und zur Entastung, die Zugsäge ebenfalls zum Fällen und der "Zappel" zum Fortbewegen der Stämme benutzt.

Die Holzbringung erfolgte bis zur Mechaniseriung der Holzwirtschaft unter Zuhilfenahme natürlicher Ressourcen wie Schnee und Eis. Die Bäume wurden gefällt, zu Rinnen und Gräben gezogen und nach ausreichendem Schneefall und Frost in den dafür vorgesehenen schnee- und eisbedeckten Rinnen zu Tal gelassen. Holzfuhren wurden im Winter auch mit Holzschlitten zu Tal gebracht. Zum Abtransport ab dem Talboden wurden Pferde, die einzelne Stämme an Ketten aus dem Wald zogen, eingesetzt und Pferdegespanne zum Abtransport von ganzen Fuhren verwendet. Es gab zahlreiche Fuhrwerksbetriebe, die vom Holztransport lebten. Große Mengen Holz wurden auch auf allen geeigneten und zur Verfügung stehenden Fließgewässern geflößt. Ab der Erbauung von Eisenbahnen erfolgte der Transport über die vorhandenen Strecken.

Seit der Mechanisierung

Der Einsatz von Maschinen beim Fällen des Holzes wird heute durch das Gelände bestimmt. Er reicht von Handarbeit in steilem Gelände bis zum Einsatz von Erntemaschinen, die ganze Bäume ausreißen, entrinden, entasten und in transportfähige Blochlängen zerlegen. Für den Abtransport der Bloche stehen durchwegs Güterwege, die auch mit großen LKws samt Anhänger befahren werden können, zur Verfügung. Das Holz wird mittels Kran auf – und abgeladen. Das alles erfolgt im Einmannbetrieb. Ist kein Güterweg vorhanden und geht es um große Mengen Holz, können heute auch mobile Abseilgeräte aufgebaut und eingesetzt werden, die die Bloche bis zur nächstgelegenen Abtransportstelle abseilen.

Holznutzung und Nutzholz

Holzkohle

Holzkohle ist ein Brennstoff, den man aus Holz gewinnt. Sie verbrennt flammenfrei und mit höherer Temperatur als Holz. Ohne Erzeugung von Holzkohle, die lange Zeit in Kohlenmeilern und später in Öfen erfolgte, wären weder der prähistorische noch der historische Bergbau denkbar gewesen. Holzkohle wurde vor dem Aufkommen von Sprengmitteln zum Erhitzen des Felsgesteins für den Erzabbau benötigt und für sämtliche Schmelzprozesse eingesetzt. Auch Schmiedearbeiten waren von Holzkohle als Brennstoff abhängig.

Die für die Holznutzung wichtigsten heimischen Baumarten

Von allen in Österreich vorkommenden Baumarten sind die folgenden 20 in der Reihenfolge ihrer Auflistung für die wirtschaftliche Holznutzung gegenwärtig am bedeutendsten. Es ist dies die Fichte, die Kiefer, die Lärche, die Tanne, die Zirbe, die Rotbuche, die Eiche, der Ahorn - in Salzburg der Bergahorn -, die Esche, die Grau-Erle, die Weißbuche, die Birke, die Pappel, die Ulme, die Linde, die Weide. Die Robinie (Akazie) kommt in Salzburg praktisch nicht vor, die Walnuss, die Birne und die Kirsche haben im Bundesland Salzburg ökologisch und als Nutzholz wirtschaftlich keine große Bedeutung.

Salzburger Siedlungsnamen im Zusammenhang mit Wald und Holz

Wald und Holz hatten in unserer Kulturgeschichte eine derart hohe Bedeutung, dass sie uns bis heute in Siedlungs- und in Familiennamen begegnen. Wir verwenden sie, ohne an die ursprüngliche Bedeutung zu denken.

Siedlungsnamen nach Wald

Die Gemeinde Wald im Pinzgau oder Stegenwald in Werfen sind in Salzburg bekannte Beispiele für insgesamt ca. 70 Siedlungsstandorte mit Waldnamen.

Siedlungsnamen nach Holz

Langenholz in Thalgau und Durchholz in St. Johann im Pongau sind Beispiele für die rund 80 Siedlungsstandorte in Salzburg, die nach Holz benannt wurden.

Neben Holz und Wald gibt es noch andere Bezeichnungen, die auf Holz oder Wald bezogen sind, aber heute auf den ersten Blick ihren Ursprung nicht mehr erkennen lassen. Andere Orts- und Familiennamen beziehen sich auf den aus Holz erzeugten Brennstoff Holzkohle oder den früheren Berufsstand der Köhler.

Salzburger Familiennamen im Zusammenhang mit Wald und Holz

Unter den Familiennamen, die im Zusammenhang mit Wald oder Holz stehen, gibt es sog. Herkunfts- und Wohnstättennamen wie zum Beispiel Holzleitner (Leite am Holz, am Wald), Hölzl, Widhölzl oder Widmoser. Mittelhochdeutsch bedeutet "Wit" = Holz, Brennholz und "meiz" = Schlag, d. h. der Name Widmoser leitet sich von Holzschlag ab.

Holz als Heizmaterial

17 Prozent der Österreicher heizen ihr Zuhause mit Holz, so die Daten der Energieagentur von 2020. Freilich sei hier Biomasse ebenso mitgezählt wie Hackschnitzel oder Stückgut, erklärt Energieagentur-Sprecher Klaus Kraigher. Und die Statistik erfasse nur die primären Heizsysteme in einem Haushalt. Kachelöfen oder Schwedenöfen, die zusätzlich genutzt werden, sind also nicht erfasst. Auch die Preise zu erheben sei schwierig. "Die Statistik erhebt nur die Preise in Baumärkten, viele kaufen aber beim Bauern selbst."

Aufgrund des Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine, der im Februar 2022 begann, begannen die Preise für Energie stark anzusteigen. Im Mai 2022 lag der Preis für Brennholz laut Statistik Austria 26,6 Prozent höher als ein Jahr davor. Bei Pellets waren es 44,4 Prozent, bei Heizöl 97,8 Prozent und bei Gas 73,5 Prozent. So auch beim Brennholz. Karl Lauterbacher, Chef der Lauterbacher Holzverarbeitung in Köstendorf, sagte gegenüber den SN, die Nachfrage nach Holz sei explodiert. Schon im ersten Halbjahr habe man so viel Brennholz verkauft wie im gesamten Vorjahr. Nachschub sei schwer zu bekommen, weder aus Österreich noch aus Ländern wie Bosnien und Herzegowina (Ausfuhrverbot) oder Kroatien. Die Preise seien entsprechend rasant gestiegen. 190 Euro koste der Raummeter Hartholz derzeit, an die 100 Euro waren es vor einem Jahr. "Und die Preise steigen derzeit wöchentlich." Die Liefersituation sei extrem schwierig, heißt es auch bei den Lagerhäusern von Raiffeisen Salzburg. Man könne noch liefern und Nachschub komme auch immer wieder nach, betont Raiffeisen-Sprecher Sigi Kämmerer. Kosteten vor einem Jahr 0,67 Raummeter Salzburger Bauernholz aber noch 99 Euro, so seien es derzeit 139 Euro. Die größeren Paletten Hartholz mit einem Raummeter gebe es nur noch an wenigen Standorten als Restbestände um mittlerweile 199 Euro. Die Hamsterlage habe die Liefersituation verschärft. "Im Wald gibt es genug Holz, wir kommen aber mit der Arbeit nicht nach", bestätigt Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbands Österreich und selbst Landwirt in Nußdorf am Haunsberg. Zehn bis fünfzehn Prozent der 150 000 meist bäuerlichen Familien mit Waldbesitz würden Brennholz verkaufen. Für die Bauern sei es ein Zusatzverdienst. Dass die Nachfrage rasant steige, sei erfreulich.[1]

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, 8. Juli 2022