Berg-Ahorn

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Ahorn im herbstlichen Gewand in St. Martin am Tennengebirge
Bergahorn, Griesergraben
Berg-Ahorn
Die Ahornbäume um die Burg Kaprun gehören zu den Salzburger Naturdenkmälern
Berg-Ahornkronen beim Dachsgut in Bruck an der Großglocknerstraße
Berg-Ahorn bei der Scharten am Oberalmberg in Puch bei Hallein

Der Berg-Ahorn (lat. Acer pseudoplatanus Linné) zählt zur Pflanzengattung der Ahorne. .

Allgemeines

Er beeindruckt im Einzelstand mit seinen tief angesetzten Ästen, die auf einem mächtigen Stamm eine mächtige Krone bilden und zählt zu den Bäumen im Nationalpark Hohe Tauern.

Unter den drei heimischen Ahornarten - Berg-Ahorn, Feld-Ahorn und Spitzahorn - erreicht der Berg-Ahorn mit bis zu 35 m mit Abstand die größte Höhe und mit bis zu zwei Meter den größten Durchmesser. Im Wald beträgt der Anteil der drei Ahornarten nicht einmal ein Prozent des Gesamtbestandes. Als "Flurholz" außerhalb des Waldes kommen Ahornbäume häufiger vor. Rinde und Blätter der drei Ahornarten unterscheiden sich stark.

Merkmale des Baumes

Der Berg-Ahorn ist ein mittelgroßer bis großer Baum. Seine Bewurzelung ist stark und ziemlich tief. Die Rinde ist braungrau und glatt. An alten Bäumen bildet sich eine hellbräunliche in flachen Schuppen abblätternde Borke. Die Rinde des Berg-Ahorn wird als glatte Schuppenborke bezeichnet. Die Blätter des Berg-Ahorn sind groß und der Blattrand ist grobgesägt. Im Einzelstand sind die Äste des Berg-Ahorn ziemlich tief angesetzt, während der Baum im geschlossenen Waldbestand bis in große Höhe astfrei bleibt.

Verbreitung und Standort

Man findet Ahornbäume in ganz Österreich in Laubwäldern und auf freier Flur. Der Berg-Ahorn gedeiht auf warmen und luftfeuchten Standorten in Lagen bis zu 1600 Meter und beeindruckt gerade an Berghängen mit seinem oft mächtigen Erscheinungsbild. In solchen Lagen findet man ihn häufig stark bemoost. Sein Lichtbedarf ist in der Jugend gering und im Alter groß. Er ist ein typischer Gebirgsbaum, wächst an Gebirgsbächen und in feuchten Gebirgstälern und ist ein guter Schattenspender. Vielleicht deswegen von Menschenhand gerne angepflanzt, säumt er Bauernwege, Kleindenkmäler oder historische Bauten.

Botanisches

Der Berg-Ahorn gedeiht besonders gut auf frischen, tiefgründigen und sehr mineralreichen Böden, während er stehende Nässe nicht verträgt. Im Freistand wird er mit 25 bis 30 Jahren mannbar, im Wald mit 40 bis 50 Jahren. Im Gebirge zeigt der Berg-Ahorn alle zwei bis drei Jahre eine gute Samenbildung. Der Berg-Ahorn blüht im Mai nach dem Laubausbruch, die Früchte reifen in den Monaten September oder Oktober und fallen im Winter ab. Sie bleiben ca. 1 ½ Jahre keimfähig. In der Jugend wächst der Berg-Ahorn langsam und vollendet seinen Wuchs mit 80 bis 100 Jahren. Stockausschlag zeigt er nur im Jugendalter. Der Berg-Ahorn kann bis zu 500 Jahre alt werden.

Merkmale und Verwendung des Holzes

Ahornholz ist hart und wertvoll. Es ist weiß, kernlos und atlasglänzend. Nach holzanatomischen Merkmalen sind die drei Ahornarten nur mit dem Mikroskop unterscheidbar. Der Berg-Ahorn besitzt das hellste und gesuchteste Holz. Ahornholz weist meist ein sehr gleichmäßiges Bild auf, Kern und Splint unterscheiden sich nur undeutlich. Das Holz ist ziemlich hart, jedoch nicht witterungsbeständig. Es ist schwer und auch schwer spaltbar. Es lässt sich gut bearbeiten – drechseln, profilieren, beizen – und kann auch anderen Oberflächenbehandlungen unterzogen werden.

Heute wird Ahornholz für viele dekorative Zwecke eingesetzt, z. B. für wertvolles Tafelparkett und Furniereinlegearbeiten. Ahornholz wird auch für Küchengeräte (Schneidbretter) und für Tischplatten verwendet. Manch alter Bauerntisch, mit Benützungsspuren, die Generationen hinterlassen haben, besteht aus Berg-Ahornholz. Auch beim Musikinstrumentenbau kommt es als Klang- oder Resonanzholz, z. B. beim Geigenbau zum Einsatz. Darüber hinaus werden Drechslerarbeiten, Werkzeugstiele und Maschinenteile aus Ahornholz hergestellt.

Berg-Ahorne als Naturdenkmal

Neben Wasserfällen, Seen, Klammen und Mösern werden auch Bäume zu Naturdenkmälern erklärt. Auf der Liste der Naturdenkmäler fällt auf, dass im Salzburger Land Lindenbäume, die ja in allen Gauen vorkommen, zahlenmäßig an erster Stelle stehen. Aber auch der Berg-Ahorn mit seinem mächtigen Wuchs und meist beeindruckendem Erscheinungsbild, scheint in den Gebirgsgauen, aber vor allem im Pinzgau häufig als Naturdenkmal auf.

Quellen

  • Gottfried Amann: "Bäume und Sträucher des Waldes", 13. Auflage, Neumann Verlag, Melsungen 1980
  • Mappe "Heimisches Holz", Hrsg. Bundesholzwirtschaftsrat, Wien, Februar 1975
  • Naturdenkmäler, Listen im Salzburgwiki