Pabenschwandt: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Plainfelder Bach, Verlauf bei Pabenschwandt.JPG|Plainfelder Bach, Verlauf bei Pabenschwandt. 2017  
 
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Datei:Pabenschwandkapelle Vorderansicht.jpg|Pabenschwandtkapelle zu Ehren des Hl. Leonhard in Plainfeld, von den Prangerschützen Plainfeld wieder errichtet
 
Datei:Pabenschwandkapelle Vorderansicht.jpg|Pabenschwandtkapelle zu Ehren des Hl. Leonhard in Plainfeld, von den Prangerschützen Plainfeld wieder errichtet
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Datei:Pabenschwandtkapelle 2018.JPG|Pabenschwandtkapelle, im Mai 2018
 
Datei:Pabenschwandkapelle A.jpg|Pabenschwandtkapelle, Westseite  
 
Datei:Pabenschwandkapelle A.jpg|Pabenschwandtkapelle, Westseite  
 
Datei:Pabenschwandt Kapelle Inschrift.jpg|Gedenkinschrift an NS-Häftlinge auf der wieder errichteten Pabenschwandtkapelle
 
Datei:Pabenschwandt Kapelle Inschrift.jpg|Gedenkinschrift an NS-Häftlinge auf der wieder errichteten Pabenschwandtkapelle

Version vom 22. Mai 2018, 22:12 Uhr

Pabenschwandt in Plainfeld, Gutshof zu St. Peter in Salzburg zugehörig

Pabenschwandt ist ein alter Gutshof mit Meierhof in der Flachgauer Gemeinde Plainfeld.

Allgemeines

Der Gutshof befindet sich im Besitz der Benediktiner-Erzabtei St. Peter. Die Liegenschaft ist voll arrondiert (rund um den Meierei gelegen), dazu gehören auch größere umliegende Waldflächen. Mitten durch die Liegenschaft fließt der Plainfelder Bach und obwohl der Bach über längere Zeit oft kaum Wasser führt, kann er sich nach Unwettern immer wieder zu einem Wildbach entwickeln und Schäden verursachen.

Geschichte

Erstmals erwähnt im Hofurbar des Pfleggerichts Thalgau werden Meierei und Edelsitz im Jahr 1505. 1705 kaufte dann Äbte Placidus Mayrhauser Pabenschwandt um 5.500 Gulden für das Erzstift St. Peter vom Pfleger Josef Pock von Arnholz. Es könnte sein, dass Abt Mayrhauser einen Sommersitz hier schaffen wollte. Denn er suchte um Baugenehmigung eines aufwendigen Kirchengebäudes an, ähnlich der heutigen Stadtpfarrkirche St. Erhard in Salzburg. Das Vierfache an der Kaufsumme investierte Mayrhauser in Pabenschwandt, dann wurde ihm 1711 Schloss Goldenstein angeboten. Dieses Schloss wurde dann der bevorzugte Aufenthaltsort der Äbte und des Konvents.

Namensherkunft und Besitzabfolge des Gutes Pabenschwandt

  • 1269: Erste Nennung der Ritter von Pabenschwandt
  • 16. und 17. Jahrhundert: Es kommt zu einem häufigen Besitzerwechsel des Adelssitzes
  • 1699: Zwangsversteigerung von Pabenschwandt
  • 1705: Abt Placidus Mayrhauser von St. Peter erwirbt Hof und Gut und kauft weitere Liegenschaften zu

Kapellenneubau

Aus Anlass des 300-Jahr-Jubiläums errichteten die Erzabtei St. Peter und die im Jahr 1800 gegründete Prangerschützengesellschaft Plainfeld eine Kapelle zu Ehren des hl. Leonhards. Sie wurde nach einer etwa sechsmonatigen Bauzeit unter tätiger Mithilfe durch die Prangerschützengesellschaft Plainfeld am 5. November 2006 von Erzabt Edmund Wagenhofer eingeweiht.

Auf einer Gedenktafel an einer Außenseite der Kapelle wird auf die tragische Vergangenheit von Pabenschwandt in der NS-Zeit als KZ-Außenlager von Dachau Bezug genommen und soll an die zwölf namenlosen KZ-Häftlinge erinnern, die in Pabenschwandt beschäftigt waren, deren Schicksal unbekannt ist. In den letzten Monaten vor Kriegsende 1945 sollen im „Versuchsgut Pabenschwandt“ unter dem Arzt Karl Fahrenkamp auch in Plainfeld medizinische Versuche an den Häftlingen unternommen worden sein.

Laut Bericht eines Zeitzeugen aus der Nachbarschaft des Gutes Pabenschwandt hätten seitens der NS-Behörden Überlegungen bestanden, das Gut aus dem Besitz von St. Peter zu beschlagnahmen, um es für einen Besitztausch zwecks Erweiterung der Liegenschaft Schloss Fuschl zu verwenden. Das Schloss Fuschl hatte sich der damalige Deutsche Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop bereits angeeignet gehabt. Der betroffene Bauer in Hof bei Salzburg hätte sich aber geweigert, diesem Tausch zuzustimmen.

Literatur

  • Kunsthistorische Informationen über Pabenschwandt enthält die Österreichischen Kunsttopographie 11 (1916), S. 439.

Bildergalerie

Weblinks

Quellen