Guggenthal: Unterschied zwischen den Versionen
K (Korrektur Jahreszahl Guggenthal bei Gnigl: 1933! Nach Abstimmung kam Guggenthal zur Gemeinde Koppl. 1935 kam dann Gnigl zur Stadt Salzburg. Auch die Angaben zur Seilbahn und zum Professorfeld waren zu korrigieren.) |
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Für den Bau der Kirche war das Jahr [[1860]] von Bedeutung. Damals erwarb das Ehepaar Georg und Elise Weickl (Weingroßhändler und Realitätenbesitzer in Salzburg) aus einer Konkursmasse Guggenthal. [[Georg Weickl]] (* [[1803]], † [[1869]]) war einer jener gründerzeitlichen Unternehmer, der es durch Geschäftstüchtigkeit, Sparsamkeit und Umsicht zum bedeutendsten Realitätenbesitzer in Salzburg seiner Zeit brachte. | Für den Bau der Kirche war das Jahr [[1860]] von Bedeutung. Damals erwarb das Ehepaar Georg und Elise Weickl (Weingroßhändler und Realitätenbesitzer in Salzburg) aus einer Konkursmasse Guggenthal. [[Georg Weickl]] (* [[1803]], † [[1869]]) war einer jener gründerzeitlichen Unternehmer, der es durch Geschäftstüchtigkeit, Sparsamkeit und Umsicht zum bedeutendsten Realitätenbesitzer in Salzburg seiner Zeit brachte. | ||
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[[2002]] kaufte die österreichische ''Verkehrsbüro Group''<ref>[http://unternehmen.monster.at/jp21175at/ kurze Unternehmensbeschreibung]</ref> die schon bereits stark sanierungsbedürftigen Gebäude und wollte ein 5-Sterne-Hotel mit 186 Zimmer um kolportierte 40 Mio Euro errichten. Jedoch scheiterten alle Verhandlungen mit Finanziers und Hotelbetreiberfirmen. | [[2002]] kaufte die österreichische ''Verkehrsbüro Group''<ref>[http://unternehmen.monster.at/jp21175at/ kurze Unternehmensbeschreibung]</ref> die schon bereits stark sanierungsbedürftigen Gebäude und wollte ein 5-Sterne-Hotel mit 186 Zimmer um kolportierte 40 Mio Euro errichten. Jedoch scheiterten alle Verhandlungen mit Finanziers und Hotelbetreiberfirmen. | ||
| − | Im Oktober [[2008]] verkaufte die ''Verkehrsbüro Group'' nun das Areal wieder an eine Investorengruppe. Im September 2010 teilte der Eigentümervertreter [[Hubert Czernin]] von Czernin & Partner mit, dass bereits im Oktober mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden sollte. Zunächst sollte das ''Schmiedhäusl'', das zwischen der Brauerei und der Villa steht, saniert werden. In Folge sollte der Braugasthof auf 280 Sitzplätze und mit einem Gastgarten mit über 400 Plätzen erweitert werden. Westlich des Braugasthofes sollte ein Parkplatz mit 330 Parkplätzen errichtet werden, damit der historische Kern des Ensembles verkehrsfrei bleibt. Im Eiskeller der Ceconi-Villa sollten Themen rund um den Wein präsentiert werden. Für die Brauerei war man mit zwei Salzburger Brauereien in Verhandlung, diese in eine Schaubrauerei umzubauen. Auch an die Einrichtung eines Automobilmuseums war gedacht. Vom gesamten Areal, das insgesamt 90 Hektar groß ist, sind 20 Hektar Bauland. So war auch noch geplant ein Hotel in Form eines Chalet-Dorfs mit 100 Wohneinheiten zu errichten. Für die Verkehrsaufschließung hatten die neuen Eigentümer bereits drei Millionen Euro aufgewendet. 2010 stellten die Betreiber ein [[Projekt Seilbahn auf den Gaisberg]] vor, das nicht | + | Im Oktober [[2008]] verkaufte die ''Verkehrsbüro Group'' nun das Areal wieder an eine Investorengruppe. Im September 2010 teilte der Eigentümervertreter [[Hubert Czernin]] von Czernin & Partner mit, dass bereits im Oktober mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden sollte. Zunächst sollte das ''Schmiedhäusl'', das zwischen der Brauerei und der Villa steht, saniert werden. In Folge sollte der Braugasthof auf 280 Sitzplätze und mit einem Gastgarten mit über 400 Plätzen erweitert werden. Westlich des Braugasthofes sollte ein Parkplatz mit 330 Parkplätzen errichtet werden, damit der historische Kern des Ensembles verkehrsfrei bleibt. Im Eiskeller der Ceconi-Villa sollten Themen rund um den Wein präsentiert werden. Für die Brauerei war man mit zwei Salzburger Brauereien in Verhandlung, diese in eine Schaubrauerei umzubauen. Auch an die Einrichtung eines Automobilmuseums war gedacht. Vom gesamten Areal, das insgesamt 90 Hektar groß ist, sind 20 Hektar Bauland. So war auch noch geplant ein Hotel in Form eines Chalet-Dorfs mit 100 Wohneinheiten zu errichten. Für die Verkehrsaufschließung hatten die neuen Eigentümer bereits drei Millionen Euro aufgewendet. 2010 stellten die Betreiber ein [[Projekt Seilbahn auf den Gaisberg]] vor, das aber nicht verwirklicht wurde. |
| − | Anfang 2013 wurde bekannt, dass das Salzburger Trio Michael Mayer, Erich Walketseder und Karl Weichselbaumer das denkmalgeschützte Ensemble am Fuß von Nockstein und Gaisberg erworben hat. Mayer und Walketseder haben gemeinsam mit Marco Sillaber das [[Gusswerk]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Kasern]] aufgebaut. In ihrem Eigentum sind nun auch die Wiesen unterhalb des gründerzeitlichen Baujuwels sowie das "Schlössl" und Betriebsgebiet an der Wolfgangsee-Straße, in Summe rund 20 Hektar. Von der Stoßrichtung her geht das Konzept der Salzburger in eine ganz andere Richtung. Neben Lofts für Wohnen und Arbeiten haben sie auch innovative Firmen im Visier, aus den Bereichen Design, Marketing, Mode, Kunst und der kreativen Gastronomie. Auch an eine Kleinbrauerei denken sie, um an die Tradition des "Guggenthaler Biers" anzuknüpfen. Die [[Radstadt|Radstädter]] Baufirma [[Steiner & Wanner]] und Ex-Alpine-Chef Dietmar Aluta-Oltyan | + | Anfang 2013 wurde bekannt, dass das Salzburger Trio Michael Mayer, Erich Walketseder und Karl Weichselbaumer das denkmalgeschützte Ensemble am Fuß von Nockstein und Gaisberg erworben hat. Mayer und Walketseder haben gemeinsam mit Marco Sillaber das [[Gusswerk]] im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Kasern]] aufgebaut. In ihrem Eigentum sind nun auch die Wiesen unterhalb des gründerzeitlichen Baujuwels sowie das "Schlössl" und Betriebsgebiet an der Wolfgangsee-Straße, in Summe rund 20 Hektar. Von der Stoßrichtung her geht das Konzept der Salzburger in eine ganz andere Richtung. Neben Lofts für Wohnen und Arbeiten haben sie auch innovative Firmen im Visier, aus den Bereichen Design, Marketing, Mode, Kunst und der kreativen Gastronomie. Auch an eine Kleinbrauerei denken sie, um an die Tradition des "Guggenthaler Biers" anzuknüpfen. Die [[Radstadt|Radstädter]] Baufirma [[Steiner & Wanner]] und Ex-Alpine-Chef Dietmar Aluta-Oltyan errichteten auf dem als Zweitwohngebiet gewidmeten "Professorfeld" die dicht verbaute Siedlung view2 im gehobenen Segment. Der Rest des 90 Hektar großen Areals steht noch zum Verkauf.<ref>Salzburger Nachrichten, 24. Jänner 2013</ref> |
== Die Gaisbergrennen == | == Die Gaisbergrennen == | ||
Version vom 7. November 2017, 16:55 Uhr
Guggenthal ist eine Ortschaft der Gemeinde Koppl und befindet am nordwestlichen Fuße des Gaisbergs.
Lage und Ausdehnung
Die Ortschaft befindet sich südlich der Wolfgangseestraße sowie beiderseits des Beginns der Gaisberg Landesstraße. Zur ihr gehören die Ortsteile Kohlhub (ganz im Westen an der Grenze zur Stadt Salzburg) und Gniglerbauern (unmittelbar beiderseits der Wolfgangseestraße). Flurbezeichnungen sind Niedergmain, Obergmain und Ziegelstadel.
Geografie
Im Süden grenzt Guggenthal am Gaisberg an die Gersbergalm und das Gaisberg-Plateau, im Osten befindet sich der Gipfel des Nocksteins und im Norden fließt der Alterbach von Nordosten nach Südwesten. Ebenfalls von von Nordosten nach Südwesten, parallel zum Alterbach, verläuft die Wolfgangseestraße. Von ihr zweigt in südwestliche Richtung die Gaisberg Landesstraße auf den Gaisberg ab.
Gebäude und Siedlungen
Von der Stadt Salzburg kommend befindet sich am Professorenfeld die Wohnsiedlung The View2. Ihr gegenüber am Anton-Schopf-Weg, sowie im Bereich der Abzweigung der Gaisberg Landesstraße, weiter östlich, am Gniglerbauernweg und im Bereich der Flurbezeichnung Ziegelstadel befindet sich weitere kleinere Wohnsiedlungen. Das Gut Guggenthal ist unbewohnt.
Geschichte
Der Ortsname "Gukkenthal" ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Bis 1933 gehörte Guggenthal zur Gemeinde Gnigl-Itzling. Zunächst entwickelte sich das Gut Guggenthal (erstmals 1272 urkundlich erwähnt). Zusammen mit der Kirche zum hl. Kreuz und zur hl. Elisabeth, mit dem Brauhaus, der Villa Weickl, dem Braugasthof Guggenthal, diversen Nebengebäuden sowie dem Schloss Guggenthal ein geschichtliches Gesamtkunstwerk.
Für den Bau der Kirche war das Jahr 1860 von Bedeutung. Damals erwarb das Ehepaar Georg und Elise Weickl (Weingroßhändler und Realitätenbesitzer in Salzburg) aus einer Konkursmasse Guggenthal. Georg Weickl (* 1803, † 1869) war einer jener gründerzeitlichen Unternehmer, der es durch Geschäftstüchtigkeit, Sparsamkeit und Umsicht zum bedeutendsten Realitätenbesitzer in Salzburg seiner Zeit brachte.
Er widmete sich auch seiner nun erworbenen Brauerei. Das gute Wasser aus den Kühberg-Quellen ließ das Guggenthaler Bier weit über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannt werden. Aber auch die Erhaltung der anderen Gebäude waren ihm wichtig. Er ließ zwischen 1861 und 1864 von Valentin Ceconi das Brauhaus (Guggenthaler Bier), die Villa, die neogotische Kirche sowie verschiedene Nebengebäude teils renovieren, teils neu bauen. Durch den Bau der neuen Kirche konnten alle Mitglieder der Familie Weickl sowie ein Teil der Dienstboten in Guggenthal Hl. Messe feiern. Die übrigen Dienstboten und Hausleute mussten immer noch in die Kirche nach Gnigl zur Messe gehen.
Auch die Familiengruft der Weickl befindet sich bei der Kirche in Guggenthal. Ein enger Vertrauter der Familie, der bekannte und beliebte Prof. Dr. Joseph Anton Schöpf durfte ebenfalls dort begraben werden. Er hatte bereits 1868 die geistlichen Funktionen in der Kirche Guggenthal übernommen. Ein Erinnerungsstein befindet sich noch heute an der Südwand der Kirche.
Am 18. Juli 1982 kam es zu einem Großbrand, an dessen Löscharbeiten auch die Freiwillige Feuerwehr Gnigl beteiligt war.
Die Gegenwart
2002 kaufte die österreichische Verkehrsbüro Group[1] die schon bereits stark sanierungsbedürftigen Gebäude und wollte ein 5-Sterne-Hotel mit 186 Zimmer um kolportierte 40 Mio Euro errichten. Jedoch scheiterten alle Verhandlungen mit Finanziers und Hotelbetreiberfirmen.
Im Oktober 2008 verkaufte die Verkehrsbüro Group nun das Areal wieder an eine Investorengruppe. Im September 2010 teilte der Eigentümervertreter Hubert Czernin von Czernin & Partner mit, dass bereits im Oktober mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden sollte. Zunächst sollte das Schmiedhäusl, das zwischen der Brauerei und der Villa steht, saniert werden. In Folge sollte der Braugasthof auf 280 Sitzplätze und mit einem Gastgarten mit über 400 Plätzen erweitert werden. Westlich des Braugasthofes sollte ein Parkplatz mit 330 Parkplätzen errichtet werden, damit der historische Kern des Ensembles verkehrsfrei bleibt. Im Eiskeller der Ceconi-Villa sollten Themen rund um den Wein präsentiert werden. Für die Brauerei war man mit zwei Salzburger Brauereien in Verhandlung, diese in eine Schaubrauerei umzubauen. Auch an die Einrichtung eines Automobilmuseums war gedacht. Vom gesamten Areal, das insgesamt 90 Hektar groß ist, sind 20 Hektar Bauland. So war auch noch geplant ein Hotel in Form eines Chalet-Dorfs mit 100 Wohneinheiten zu errichten. Für die Verkehrsaufschließung hatten die neuen Eigentümer bereits drei Millionen Euro aufgewendet. 2010 stellten die Betreiber ein Projekt Seilbahn auf den Gaisberg vor, das aber nicht verwirklicht wurde.
Anfang 2013 wurde bekannt, dass das Salzburger Trio Michael Mayer, Erich Walketseder und Karl Weichselbaumer das denkmalgeschützte Ensemble am Fuß von Nockstein und Gaisberg erworben hat. Mayer und Walketseder haben gemeinsam mit Marco Sillaber das Gusswerk im Salzburger Stadtteil Kasern aufgebaut. In ihrem Eigentum sind nun auch die Wiesen unterhalb des gründerzeitlichen Baujuwels sowie das "Schlössl" und Betriebsgebiet an der Wolfgangsee-Straße, in Summe rund 20 Hektar. Von der Stoßrichtung her geht das Konzept der Salzburger in eine ganz andere Richtung. Neben Lofts für Wohnen und Arbeiten haben sie auch innovative Firmen im Visier, aus den Bereichen Design, Marketing, Mode, Kunst und der kreativen Gastronomie. Auch an eine Kleinbrauerei denken sie, um an die Tradition des "Guggenthaler Biers" anzuknüpfen. Die Radstädter Baufirma Steiner & Wanner und Ex-Alpine-Chef Dietmar Aluta-Oltyan errichteten auf dem als Zweitwohngebiet gewidmeten "Professorfeld" die dicht verbaute Siedlung view2 im gehobenen Segment. Der Rest des 90 Hektar großen Areals steht noch zum Verkauf.[2]
Die Gaisbergrennen
Die Fläche zwischen der Kirche und dem alten Brauhaus diente den legendären Gaisbergrennen in der Nachkriegszeit bis 1969 als Fahrerlager. Auch heute reihen sich dort noch anlässlich des modernen, sogenannten Gaisbergrennens alljährlich Oldtimer auf zum Start auf der Gaisberg Landesstraße. Befand sich der Start des legendären Rennens nur wenige Meter nach der Abzweigung von der Wolfgangseestraße, so befindet sich der Start zum modernen Oldtimerrennen unmittelbar oberhalb des alten Brauereigebäudes.
Bildergalerie
Schloss Guggenthal, Wappen am Eingang
Fußnote
- ↑ kurze Unternehmensbeschreibung
- ↑ Salzburger Nachrichten, 24. Jänner 2013
Weblink
Quellen
- Beitrag in den Salzburger Nachrichten am 11. September 2004 von Burgi Schobersberger
- Salzburger Nachrichten am 23. Oktober 2008 und 23. September 2010