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| − | [[Erzbischof]] [[Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg|Kardinal Schwarzenberg]] erwarb daher [[1846]] den Lodronschen [[Primogeniturpalast|Primogenitur-Palast]] in der Salzburger [[Neustadt]]. Hier war nun das erste Borromäum untergebracht, eine katholische Privatschule, die zunächst vor allem für Priesterkandidaten diente und erst später ein allgemeines Gymnasium wurde. Als Patron für die neue Kirche bot sich dabei der Mailänder Erzbischof Carlo Borromeo an; die alte Borromäuskirche wurde 1848 – 1853 von [[Georg Pezolt]] im byzantinischen Stil erbaut. Diese wurde, trotz Protesten vieler Salzburger und den Professoren des Mozarteums, die darin einen Konzertsaal installieren wollten, abgetragen.<br/>Um das Jahr [[1900]] waren hier etwa 200 Knaben zur Schule gegangen. Nach [[1972]] wurde der Palast großteils entkernt und die Borromäuskirche demoliert, um der [[Universität Mozarteum|Hochschule Mozarteum]] Platz zu machen. | + | [[Erzbischof]] [[Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg|Kardinal Schwarzenberg]] erwarb daher [[1846]] den Lodronschen [[Primogeniturpalast|Primogenitur-Palast]] in der Salzburger [[Neustadt]]. Hier war nun das erste Borromäum untergebracht, eine katholische Privatschule, die zunächst vor allem für Priesterkandidaten diente und erst später ein allgemeines Gymnasium wurde. Als Patron für die neue Kirche bot sich dabei der Mailänder Erzbischof Carlo Borromeo an; die alte [[Borromäuskirche]] wurde 1848 – 1853 von [[Georg Pezolt]] im byzantinischen Stil erbaut. Diese wurde, trotz Protesten vieler Salzburger und den Professoren des Mozarteums, die darin einen Konzertsaal installieren wollten, abgetragen.<br/>Um das Jahr [[1900]] waren hier etwa 200 Knaben zur Schule gegangen. Nach [[1972]] wurde der Palast großteils entkernt und die Borromäuskirche demoliert, um der [[Universität Mozarteum|Hochschule Mozarteum]] Platz zu machen. |
=== Das neue Borromäum === | === Das neue Borromäum === | ||
Version vom 28. Oktober 2017, 12:05 Uhr
Das Borromäum beherbergt verschiedene Einrichtungen der Erzdiözese Salzburg, insbesondere das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum. Es befindet sich in der Gaisbergstraße, Nr. 7 in Salzburg-Parsch.
Die Geschichte des Borromäums
Vorgeschichte: Das alte Borromäum
- Hauptartikel: Altes Borromäum
Schon seit 1840 gab es ein diözesanes Knabenseminar in Salzburg, das aber erst seit 1848 den Namen "Borromäum" führte. Der ursprüngliche Ort im Berchtesgadener Hof im Kaiviertel erwies sich für die schulische Ausbildung und Vorbereitung künftiger Priesterkandidaten rasch als zu klein.
Erzbischof Kardinal Schwarzenberg erwarb daher 1846 den Lodronschen Primogenitur-Palast in der Salzburger Neustadt. Hier war nun das erste Borromäum untergebracht, eine katholische Privatschule, die zunächst vor allem für Priesterkandidaten diente und erst später ein allgemeines Gymnasium wurde. Als Patron für die neue Kirche bot sich dabei der Mailänder Erzbischof Carlo Borromeo an; die alte Borromäuskirche wurde 1848 – 1853 von Georg Pezolt im byzantinischen Stil erbaut. Diese wurde, trotz Protesten vieler Salzburger und den Professoren des Mozarteums, die darin einen Konzertsaal installieren wollten, abgetragen.
Um das Jahr 1900 waren hier etwa 200 Knaben zur Schule gegangen. Nach 1972 wurde der Palast großteils entkernt und die Borromäuskirche demoliert, um der Hochschule Mozarteum Platz zu machen.
Das neue Borromäum
1905 bot sich die Gelegenheit, von der Herzoglich Arenbergischen Domänenverwaltung Grund in Parsch zu kaufen und am heutigen Platz einen Neubau zu planen. 1910 - 1912 wurde dann das neue fürsterzbischöfliche Knabenseminar Borromäum erbaut[1].
Der Linzer Dombaumeister Matthäus Schlager zeichnete gemeinsam mit Weihbischof Balthasar Kaltner die Baupläne der neuen Schule. Erzbischof Johannes Kardinal Katschthaler weihte 1912 Schule und Kirche. Schwere Zeiten bestand das Privatgymnasium in der Zeit des Ersten und noch mehr des Zweiten Weltkrieges. Bis heute ist das EB. Privatgymnasium Borromäum eine katholische Privatschule mit angeschlossener Tagesbetreuung. Schulerhalter ist die Erzdiözese Salzburg. Das Leitbild der Schule ist Grundlage der Erziehungsarbeit. In der überschaubaren Gemeinschaft steht der junge Mensch im Mittelpunkt, wobei die Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Schülern eine betont familiäre Atmosphäre schafft.
Die im Gebäude untergebrachten Einrichtungen
Das Gebäude beherbergt
- das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum der Erzdiözese Salzburg;
- seit 2003 das Bildungszentrum Borromäum ;
- Teile der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule - Edith Stein
- Ämter der Erzdiözese Salzburg
Daten und Fakten des neuen Borromäums
Stand Oktober 2012[2]
- 12 776,97 m² unterliegen dem Denkmalschutz
- Grundstück: 45 218 m²
- Raumanzahl: 256 Räume
- Fensteranzahl: 637
- Jahreswärmeenergieverbrauch: 802 Megawattstunden
- Jahresstromverbrauch: 219&nsbp;200 Kilowattstunden
- Mitarbeiter Verwaltung: 22
Bildergalerie
Borromäum, Nordöstliche Ansicht, im Hintergund der Untersberg
Quellen und Fußnote
- ↑ Quelle Foto in Salzburg Vorstädte Album 1860 - 1930, Verlag für Photografie, Wien, 1998
- ↑ Quelle: Salzburger Nachrichten: 100 Jahre Borromäum', 27. Oktober 2012