Nicolaus Gaertner: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Zunächst fand er Arbeit im Weißblechwerk in Wöllersdorf in [[Niederösterreich]]. Nach seiner Hochzeit am [[22. Juni]] [[1875]] mit der Adeligen Maria Reichsedle von Gimmi übersiedelte er nach Neuwied am Rhein, wo er die ''Gaertnersche Verzinnungsmethode mit vier Walzen'' entwickelte. | + | Zunächst fand er Arbeit im Weißblechwerk in Wöllersdorf in [[Niederösterreich]]. Nach seiner Hochzeit am [[22. Juni]] [[1875]] mit der Adeligen [[Maria Gaertner|Maria Reichsedle von Gimmi]] übersiedelte er nach Neuwied am Rhein, wo er die ''Gaertnersche Verzinnungsmethode mit vier Walzen'' entwickelte. |
Als erst 29jähriger kehrte er abermals in die Steiermark zurück, wo er zum Direktor des Blech- und Eisenwerkes "Styria" in Wasendorf bei Judenburg berufen wurde. [[1880]] wurde er Leiter des Blechwalzwerkes in Hönigsberg und technischer Direktor der Stahleisenwerke in Mürzzuschlag. | Als erst 29jähriger kehrte er abermals in die Steiermark zurück, wo er zum Direktor des Blech- und Eisenwerkes "Styria" in Wasendorf bei Judenburg berufen wurde. [[1880]] wurde er Leiter des Blechwalzwerkes in Hönigsberg und technischer Direktor der Stahleisenwerke in Mürzzuschlag. | ||
Version vom 23. Februar 2017, 13:14 Uhr
Nicolaus Gaertner (* 18. März 1848 in Dillingen an der Donau, Deutschland, † 26. Februar 1913 in Rapallo, Ligurien, Italien) war eine große Thalgauer Unternehmerpersönlichkeit.
Leben
Sein Vater war als Überzinner im Lothringischen Eisenhüttenwesen tätig. 1851 holte Erzherzog Johann von Österreich diesen Fachmann samt seiner Familie in die Steiermark. Nachdem Nicolaus die Volkschule und Gymnasium in Graz hinter sich gebracht hatte, zog die Familie wieder nach Lothringen zurück, wo er in Nancy, Frankreich, studierte. Es zog ihn weiter nach Paris, Frankreich, an die Universität und schließlich ging er wieder nach Graz, wo er sein Ingenieursstudium mit ausgezeichnetem Erfolg beendete.
Zunächst fand er Arbeit im Weißblechwerk in Wöllersdorf in Niederösterreich. Nach seiner Hochzeit am 22. Juni 1875 mit der Adeligen Maria Reichsedle von Gimmi übersiedelte er nach Neuwied am Rhein, wo er die Gaertnersche Verzinnungsmethode mit vier Walzen entwickelte.
Als erst 29jähriger kehrte er abermals in die Steiermark zurück, wo er zum Direktor des Blech- und Eisenwerkes "Styria" in Wasendorf bei Judenburg berufen wurde. 1880 wurde er Leiter des Blechwalzwerkes in Hönigsberg und technischer Direktor der Stahleisenwerke in Mürzzuschlag.
Einer der ältesten Teile der Eisenherstellung, der "Drahtzug", der in Thalgau noch praktiziert wurde, erweckte sein Interesse. Zunächst, 1883, mietete er sich den Thalgauer Drahtzug, mit dem Vorkaufsrecht, das er 1884 umsetzte. Schon am 24. April 1884 konnte er die ersten Arbeiter im Metallschmelz- und Raffinierwerk einstellen. Es wurde das größte Werk seiner Art in Europa, in dem er das Gaertnersche Zinnoxyd erzeugte.
Gaertner war auch ein Förderer der Heimatforschung und des Alpenvereins. Er erfasste die Bedeutung des einsetzenden Fremdenverkehrs. 1893 ließ er am Schober das Gipfelkreuz errichten. Dem folgte 1901 die erste Schutzhütte in diesem Gebiet und schließlich 1905 die erste "Wartenfelser Jausenstation".
In Thalgau wohnte er in der Villa Amönenburg, die auch nach ihm, Gaertnervilla, genannt wird.
Während eines Kuraufhaltes an der Ligurischen Küste in Italien starb Nicolaus Gaertner im Seebad Rapallo.
Am 6. März 1930 wurden seine sterblichen Überreste neben der Pfarrkirche zum hl. Martin in Thalgau beigesetzt.
Ehrungen
In Thalgau ist nach ihm der Nicolaus-Gaertner-Weg benannt. Anlässlich seines 100. Todestages wurde in Thalgau am Nicolaus Gaertner-Weg am 3. März 2013 eine Büste enthüllt. Die Ansprache hielt Peter Gaertner, ein Nachfahre von Nikolaus Gaertner.
