Nemophora violellus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nemophora violellus''' (''Nemotois violellus'' Herrich-Schäffer in Stainton, 1851) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Adelidae]].
 
'''Nemophora violellus''' (''Nemotois violellus'' Herrich-Schäffer in Stainton, 1851) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Adelidae]].
  
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 
 
Nur drei Fundorte sind von ''N. violellus'' bisher aus Salzburg bekannt, wobei die einzelnen Funde jeweils Jahrzehnte auseinander liegen. Die erste Meldung stammt von Mitterberger (1909) aus dem Jahre 1908 vom [[Geiereck]], [[Untersberg]], zwei Tiere fand Mairhuber 1971 im [[Bluntautal]] und die bisher letzte Angabe stammt von Marion und Michael Kurz aus [[Thalgau]] aus dem Jahr 1985. Alle Funde liegen damit in der Zone II nach Embacher et al. (Kalkalpen). Auf Basis der letzten Funde sind extensiv bewirtschaftete Wiesen, darunter auch Flachmoore und Streuwiesen Lebensraum der Art, aber auch auf alpinen Magerwiesen und Magerweiden könnte die Art zu finden sein. Die Höhenlage der drei Fundorte deckt einen Bereich von rund 500 - 1800 m ab (Kurz & Kurz 2010). Die Imagines wurden im Juli gefunden.
 
  
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Nur vier Fundorte sind von ''N. violellus'' bisher aus Salzburg bekannt, wobei die einzelnen Funde jeweils Jahrzehnte auseinander liegen. Die erste Meldung stammt von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) aus dem Jahre 1908 vom [[Geiereck]], [[Untersberg]], zwei Tiere fand [[Fritz Mairhuber|Mairhuber]] 1971 im [[Bluntautal]], eine Angabe stammt von [[Marion Kurz|Marion]] und [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Michael Kurz]] aus [[Thalgau]] aus dem Jahr 1985 und der bisher letzte Nachweis datiert vom 22.7.1996 aus [[Acharting]] (Heimo Nelwek). Alle Funde liegen damit in den Zonen I und II nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]]  (2011). Auf Basis der letzten Funde sind extensiv bewirtschaftete Wiesen, darunter auch Flachmoore und Streuwiesen, Lebensraum der Art, aber auch auf alpinen Magerwiesen und Magerweiden könnte die Art zu finden sein. Die Höhenlage der vier Fundorte deckt einen Bereich von rund 400 - 1800 m ab ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2010a). Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] wurden im Juli gefunden.
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
  
Wie die meisten ihrer Verwandten, muss auch ''N. violellus'' in die Liste der in Salzburg stark gefährdeten Arten eingereiht werden. Dies gilt zumindest für das Flachland, wo geeignete Lebensräume bereits recht selten und zudem stark voneinander isoliert sind. Der Fund vom [[Geiereck]] deutet aber an, dass die Art in der montanen und subalpinen Zone, zumindest in den Kalkalpen, noch ein Rückzugsgebiet besitzen könnte. Allerdings könnte es sich auch um ein durch Aufwinde verfrachtetes Tier aus den Flachmooren am Untersbergfuß gehandelt haben. Da über die Biologie von ''N. violellus'' in Salzburg praktisch nichts bekannt ist, kann erst ein eventueller neuer Nachweis hier mehr Klarheit bringen.
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Wie die meisten ihrer Verwandten, muss auch ''N. violellus'' in die Liste der in Salzburg stark gefährdeten Arten eingereiht werden. Dies gilt zumindest für das Flachland, wo geeignete Lebensräume bereits recht selten und zudem stark voneinander isoliert sind. Der Fund vom [[Geiereck]] deutet aber an, dass die Art in der montanen und subalpinen Zone, zumindest in den [[Salzburger Kalkalpen|Kalkalpen]], noch ein Rückzugsgebiet besitzen könnte. Allerdings könnte es sich auch um ein durch Aufwinde verfrachtetes Tier aus den Flachmooren am [[Untersberg]]fuß gehandelt haben. Da über die Biologie von ''N. violellus'' in Salzburg praktisch nichts bekannt ist, kann erst ein eventueller neuer Nachweis hier mehr Klarheit bringen.
 
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==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
  
 
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[[Salzburgwiki:Projekt_Fauna_und_Flora|Projekt:  Fauna und Flora von Salzburg]]
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==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort: Kommentierte Liste der Schmetterlinge des Landes Salzburg. Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
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{{Quelle Embacher et al.}}
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2010. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 28 Juni 2010].
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2010: Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 28 Juni 2010].
*Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
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*Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: 195-552.
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Biologie]]
  
[[Kategorie: Biologie]]
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[[Kategorie:Fauna]]
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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[[Kategorie:Insekt]]
[[Kategorie: Tiere]]
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[[Kategorie:Schmetterling]]
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 9. Mai 2025, 16:20 Uhr

Salzburg, Flachgau, Thalgau, Egg, 1985.07.08

Nemophora violellus (Nemotois violellus Herrich-Schäffer in Stainton, 1851) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Adelidae.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Nur vier Fundorte sind von N. violellus bisher aus Salzburg bekannt, wobei die einzelnen Funde jeweils Jahrzehnte auseinander liegen. Die erste Meldung stammt von Mitterberger (1909) aus dem Jahre 1908 vom Geiereck, Untersberg, zwei Tiere fand Mairhuber 1971 im Bluntautal, eine Angabe stammt von Marion und Michael Kurz aus Thalgau aus dem Jahr 1985 und der bisher letzte Nachweis datiert vom 22.7.1996 aus Acharting (Heimo Nelwek). Alle Funde liegen damit in den Zonen I und II nach Embacher et al. (2011). Auf Basis der letzten Funde sind extensiv bewirtschaftete Wiesen, darunter auch Flachmoore und Streuwiesen, Lebensraum der Art, aber auch auf alpinen Magerwiesen und Magerweiden könnte die Art zu finden sein. Die Höhenlage der vier Fundorte deckt einen Bereich von rund 400 - 1800 m ab (Kurz & Kurz 2010a). Die Imagines wurden im Juli gefunden.

Biologie und Gefährdung

Wie die meisten ihrer Verwandten, muss auch N. violellus in die Liste der in Salzburg stark gefährdeten Arten eingereiht werden. Dies gilt zumindest für das Flachland, wo geeignete Lebensräume bereits recht selten und zudem stark voneinander isoliert sind. Der Fund vom Geiereck deutet aber an, dass die Art in der montanen und subalpinen Zone, zumindest in den Kalkalpen, noch ein Rückzugsgebiet besitzen könnte. Allerdings könnte es sich auch um ein durch Aufwinde verfrachtetes Tier aus den Flachmooren am Untersbergfuß gehandelt haben. Da über die Biologie von N. violellus in Salzburg praktisch nichts bekannt ist, kann erst ein eventueller neuer Nachweis hier mehr Klarheit bringen.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen